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Meusi(R)

19.10.2008,
19:53 Uhr
 

Risikokind? (Prävention)

Liebe Forumsteilnehmer,

unser Ben ist dreieinhalb Monate alt, er kam fast drei Wochen zu früh mit nur 2,5 Kilo, hat lange mit der Gelbsucht gekämpft, und - obwohl er inzwischen sehr agil ist und sein Geburtstsgewicht mehr als verdoppelt hat - immer noch sehr mit der Verdauung zu tun (er spuckt sehr viel). Dazu kommt, dass ich schon seit mehreren Wochen eine Bronchitis habe und er immer wieder verschnupft und verschleimt ist (ich gebe ihm manchmal Muttermilch in die Nase, sonst keine Medizin). Bisher schläft er im Stubenwagen ein und nachts, wenn ich ihn stille, behalte ich ihn oft bei mir im Bett (aber im eigenen Schlafsack), weil er dann ruhiger schläft und ich ihm helfen kann, falls er spuckt oder nicht gut Luft bekommt.
Vor anderthalb Wochen habe ich mit ihm eine Situation erlebt, die offensichtlich in die Kategorie "ALTE" fällt, auch wenn mir das erst heute, als ich die Bedienungsanleitung vom AngelCare und anschließend die Beiträge auf dieser Website gelesen habe, bewusst geworden ist. Es war nachts, er meldete sich und ich habe ihm kurz den Schnuller gegeben, um schnell auf die Toilette zu gehen. Als ich zurück an sein Bettchen kam, konnte ich keinerlei Regung feststellen. Es ist mir schon öfter nachts passiert, dass ich aufgewacht bin und das Gefühl hatte, er atmet nicht. Meist bin ich dann an den Stubenwagen getreten, dann hat er, sicher durch meine Geräusche bedingt, tief Luft geholt. Ob er in solchen Momenten nur sehr leise durch die Nase geatmet hat oder vielleicht gar nicht, kann ich nicht einschätzen. Jedenfalls dachte ich erst, ich lasse ihn noch ein wenig weiterschlafen. Allerdings - und nun muss ich dazu sagen, dass ich unsicher bin, ob mir nicht auch ein wenig meine Fantasie und der Halbschlaf einen Streich gespielt haben, denn ich hatte am Abend zuvor etwas über den Plötzlichen Kindstod gelesen, u.a., dass Stillen nach Bedarf empfohlen wird - dachte ich, es ist besser, ihn gleich mit in mein Bett zu nehmen. Ich nahm ihn also aus dem Stubenwagen, aber er hing total schlaff ohne jede Regung in meinem Arm. Ich habe ihn gestreichelt und hin und her bewegt, und es dauerte ein wenig, bis er "wieder da war". Dann habe ich ihn gestillt und mir gedacht, er war ihm Tiefschlaf (was aber eigentlich unlogisch ist, da er ja kurz vorher schon Hunger signalisiert hatte). Seitdem geht mir diese Situation nicht mehr aus dem Kopf und ich frage mich, ob ich nur überängstlich bin oder tatsächlich ein wenig Grund zur Sorge besteht, die es rechtfertigen würden, ihn im Schlaflabor unserer Uniklinik untersuchen zu lassen? Ich will den kleinen Matz ja auch nicht ohne Grund so einer Belastung aussetzen. Außerdem frage ich mich, ob eine Beobachtung eine Nacht lang ausreichend ist? Was meint ihr?
Vielen Dank und viele Grüße
Meusi

MoPpsimaus(R)

E-Mail

Nottuln,
19.10.2008,
20:27 Uhr

@ Meusi

Risikokind?

Hallo Meusi,
Zuerstmal gehört ein Baby nach dem Stillen unbedingt wieder in sein eigenes Bettchen.
Zum zweiten, Da sich deine Schilderung der Dinge schon sehr Ernsthaft anhört würde ich mich meinem Kinderarzt mal absprechen was vorgefallen ist und auf jedenfall eine Schlaflabor untersuchung in betracht ziehen ggf. auch darauf bestehen Und falls er es nicht für Notwendig hält die Meinug eines zweiten Kinderarztes hinzuziehen. Und da ich eine Solche Untersuchung bei meinem Erstgeborenen schon mitgemacht habe, kann ich sagen das ich nicht den eindruck hatte das Sicht mein Sohn damals unwohl gefühlt hat. er war halt verkabelt hat aber schön geschlafen und man hat obstruktive Atempausen festgestellt worauf er einen Monitor mit Herz-Atem Überwachung bekam.
Und wenn du dir Solche Sorgen Machst Besprech das Mit dem Knderarzt uund ggf. Fährst du direkt zur Uni und wirst denen da schildern was Vorgefallen ist.
Denn hin und her überlegen bringt dich nicht Weiter und bevor etwas schlimmeres Passiert denke ich es ist das beste.

Falls ich mich irre bitte ich um verbessernde Kritik.

Ich hoffe das ich helfen konnte
Gruß Kathrin (die da ein bisschen komisch geworden ist.)

---
Mein kleiner Stern, Du fehlst mir so sehr!!! Ich liebe dich deine Mama

Meusi(R)

20.10.2008,
22:04 Uhr

@ MoPpsimaus

Risikokind?

Liebe MoPpsimaus,

vielen Dank für Deine Zeilen. Heute waren wir beim Kinderarzt und haben eine Überweisung fürs Schlaflabor bekommen. Außerdem haben wir uns AngelCare gekauft (schon am Samstag) und jetzt installiert. Sollte es nur einmal einen Alarm geben, steh ich im Schlaflabor auf der Matte. Bis dahin werde ich Ben gut beobachten und versuchen, mich nicht verrückt zu machen (das hat mir die Ärztin in einem sehr langen und guten Gespräch über Babyschlaf und Babyatmung geraten). Und zurück in den Stubenwagen kommt er ab sofort auch immer nach dem Stillen!

Liebe Grüße
Meusi

KarinI(R)

21.10.2008,
00:26 Uhr

@ Meusi

Risikokind?

Also eigenes Bett nach dem Stillen ist ein Muss? Dann hätte ich ja statt 4 Stunden Schlaf in der Nacht nur 2 Stunden Schlaf bekommen...als Alleinerziehende ist es mit dem Schlafdefizit schon sehr günstig, wenn das Kind im eigenen Bett schläft, vor allem, wenn es nur dann einschlafen kann, wenn es die Mama spürt. Wird hier suggeriert, dass das ein Fehler war? Sind nicht auch Babies in ihren eigenen Betten gestorben? Und wie sieht es in Ländern aus, in denen Babies nur bei den Eltern im Bett schlafen?

MoPpsimaus(R)

E-Mail

Nottuln,
21.10.2008,
10:24 Uhr

@ KarinI

Risikokind?

Mein Sohn ist in seinem eignen Bettchen gestorben!
Aber sogar in der broschüre "Sicherer Schlaf für mein baby"
Ist das so beschrieben. Ich hatte meinen Sohn auch mit in meinem Bett zum Stillen,und manchmal bin ich auch weggenickt. Aber ich möchte mir nicht vorstellen müssen wenn er direkt neben mir gestorben wäre und ich hätte es auch dann nicht gemerkt. Und sollte ich noch ein Baby bekommen werde ich es nicht den Bekannten risikofaktoren aussetzen und einer der Riskofaktoren ist Überwärmung was im Elterlichen Bett nun mal eher passieren kann. Und wenn Man schläft merkt man es nicht. Ein Muss is das nicht... aber im intresse des Kindes sollte man es in sein eignes Bettchen legen denke ich.

---
Mein kleiner Stern, Du fehlst mir so sehr!!! Ich liebe dich deine Mama

christina F(R)

Fußgönheim,
21.10.2008,
11:24 Uhr

@ KarinI

Risikokind?

Liebe Karin,
bitte mach Dir keine Vorwürfe weil Du Dein Kind zu Dir genommen hast. SIDS ist ein Multifaktorielles Ereignis, d.h. es müssen mehrere Faktoren zusammenkommen. Das Schlafen im Elternbett ist ein einzelner Risikofaktor, nicht der Auslöser für SIDS. Dort kann es leichter zum Überdecken und zur Überwärmung kommen (das Kind bekommt zu seiner eigenen Körperwärme zusätzlich die Körperwärme der Eltern ab) als im eigenen Bett, das Kind kann ausgeatmetes CO2 abekommen. Und falls das Kind sich auf den Bauch dreht sind die erwachsenenmatratzen nicht gasdurchlässig.
Trotzdem hätte Dein Kind auch in seinen eigenen Bettchen versterben können , da muss noch etwas anderes reingespielt haben. So durfte Dein Schatz in Deiner Nähe einschlafen. Unser Kind ist ganz klar ein Risikokind und es ist trotzdem schon (selten) vorgekommen dass er bei uns im Bett geschlafen hat. Obwohl wir wussten dass dies das SIDS-Risiko erhöht. Das ist natürlich nicht vernünftig, aber er hatte in diesen paar Nächten so sehr das Bedürfnis nach unserer Nähe dass ich ihm diese einfach nicht verwehren konnte, und er war da schon zu groß für sein Beistellbett , das wir vorher hatten. Eltern handeln nach bestem Wissen und Gewissen, und wenn ein Säugling partout die permanente Nähe der Eltern braucht um zu schlafen, dann hat man keine Wahl. Genau wie Kinder die absolute Bauchschläfer sind. Man kann da auch viele Dinge ausprobieren (wir haben stabilisiert, fixiert, ihn ständig rumgedreht und konnten das Bauchschlafen lange(9 Monate) herauszögern, aber irgendwann mussten wir akzeptieren dass wir nur daran arbeiten können alle anderen Risikofaktoren zu minimieren, weil er definitiv ein Bauchschläfer ist ).

---
Christina mit Lukas (*Dezember 2006, ALTEs, Refluxapnoen, Ewigmonitoring bis 2009 ) und Erik (*Juli 2009, am VG 310)

KarinI(R)

21.10.2008,
12:10 Uhr

@ christina F

Risikokind?

Danke euch!

Ihr seids lieb!

Es denkt sicher jeder anders darüber, wahrscheinlich auch, weil die Situation immer anders ist und jedes Kind anders ist. Meine Tochter hat unheimlich schnelle Entwicklungsschritte gemacht, und ich hatte ihr Bett zwar ganz eng am meinen, aber sie war so ein Kind, das unheimlich viel Körperkontakt gebraucht hat. (vielleicht wegen KS mit Vollnarkose?) Ganz selten nur hat sie in ihrem Bett geschlafen, und dann auch nicht die ganze Nacht, weil sie nach einer Runde nächtlichen Stillens mit Sicherheit nicht mehr zurück wollte. Ich kannte sie so, und bei mir ist es daher so, dass ich froh bin, dass sie bei mir war. Es hätte sein können, dass sie diese Nacht sowieso gegangen wäre...und hätte ich sie ins Bett abgeschoben, wo ich sie doch kenne, dass sie das nicht mag, ich hätte es nicht verkraftet. So hatte sie wenigstens bis zum Ende noch ihre Mami und auch wenn ich es nicht mitbekommen habe, ich hatte sie zumindest bei mir. Obwohl der Gedanke, dass ein Baby in seinen eigenen Armen stirbt und man verschläft es, ganz schön hart zu verkraften ist.

Und natürlich juckt mich die Frage, ob sie noch leben würde, wenn ich sie in ihr Bett gezwungen hätte. Keine Ahnung...oder wäre sie dann das nächste Mal, wenn ich sie mit ins Bett genommen hätte, gegangen? Oder wäre sie in ihrem Bett gegangen? Oder wäre sie sowieso gegangen...Ich frag mich, ob ich nicht doch etwas "falsch" gemacht habe. Ich weiß nur, dass ich mich immer sehr genau erkundigt habe, dass ich viele Mamis gefragt habe, dass ich mich umgeschaut habe, gefragt habe, ob die Kleine denn e bei mir schlafen darf, weil sie das so braucht...und viele haben es so gemacht wie ich, aber deren Kinder leben alle noch. Und deren Kinder schlafen auch weiterhin bei ihnen in ihren Betten. Das ist das, was mir nicht in den Kopf geht.

Man hat erst was "falsch" gemacht, wenn etwas passiert. Daher ist der "Fehler" im Nachhinein auch wirklich leicht gesagt. Im Vorhinein war es keiner...im Vorhinein war es eine bedachte oder instinktive Handlung, die man in dem Moment für richtig hielt. Ich wollte nur, dass meine Tochter glücklich ist, sich nicht alleine fühlt, ihre Mutter spüren kann, und nicht weinen muss. Ich werde die Antwort nie bekommen, aber ich hoffe so sehr, dass es nicht das ist, was sie mir weggenommen hat. Da ich keine Antwort kriegen werde, versuche ich mich manchmal schon damit abzufinden, dass ich vielleicht teilweise """Schuld""" sein könnte, weil ich damit schon langsam leichter leben kann, als mich ständig zu fragen, ob und warum. Aber nicht mal das ist sicher, es hätten auch ganz andere Faktoren sein können, die nichts mit dem bei mir im Bett schlafen zu tun haben...

Man wird verrückt....ich will langsam keine Fragen mehr stellen...und einfach damit leben, dass es passiert ist, egal, ob ich etwas getan haben könnte, um es zu fördern, oder nicht. Das Wichtige ist, dass sie geliebt worden ist und noch immer geliebt wird. Aber dieses Heimtückische bei SIDS, diese verdammten offenen Fragen, hindern einen extrem am vorwerts gehen. Mir wäre es wirklich schon langsam lieber, mir würde jemand sagen, dass ich """Schuld""" habe, damit ich endlich anfangen kann, damit zu leben, als mich ewig so weiterfragen zu müssen...und trotzdem aber hat man Angst vor einer Wahrheit, die niemand kennt.



Tut mir leid für den Exkurs...


Auf jeden Fall habt ihr Recht, da muss schon ein Haufen mehr nicht stimmen, wenn ein Kind stirbt, nur weil es bei der Mama im Bett lag.



Liebe Grüße von einer gerade recht überarbeiteten und verzweifelten

KarinI






» Liebe Karin,
» bitte mach Dir keine Vorwürfe weil Du Dein Kind zu Dir genommen hast. SIDS
» ist ein Multifaktorielles Ereignis, d.h. es müssen mehrere Faktoren
» zusammenkommen. Das Schlafen im Elternbett ist ein einzelner Risikofaktor,
» nicht der Auslöser für SIDS. Dort kann es leichter zum Überdecken und zur
» Überwärmung kommen (das Kind bekommt zu seiner eigenen Körperwärme
» zusätzlich die Körperwärme der Eltern ab) als im eigenen Bett, das Kind
» kann ausgeatmetes CO2 abekommen. Und falls das Kind sich auf den Bauch
» dreht sind die erwachsenenmatratzen nicht gasdurchlässig.
» Trotzdem hätte Dein Kind auch in seinen eigenen Bettchen versterben können
» , da muss noch etwas anderes reingespielt haben. So durfte Dein Schatz in
» Deiner Nähe einschlafen. Unser Kind ist ganz klar ein Risikokind und es ist
» trotzdem schon (selten) vorgekommen dass er bei uns im Bett geschlafen hat.
» Obwohl wir wussten dass dies das SIDS-Risiko erhöht. Das ist natürlich
» nicht vernünftig, aber er hatte in diesen paar Nächten so sehr das
» Bedürfnis nach unserer Nähe dass ich ihm diese einfach nicht verwehren
» konnte, und er war da schon zu groß für sein Beistellbett , das wir vorher
» hatten. Eltern handeln nach bestem Wissen und Gewissen, und wenn ein
» Säugling partout die permanente Nähe der Eltern braucht um zu schlafen,
» dann hat man keine Wahl. Genau wie Kinder die absolute Bauchschläfer sind.
» Man kann da auch viele Dinge ausprobieren (wir haben stabilisiert, fixiert,
» ihn ständig rumgedreht und konnten das Bauchschlafen lange(9 Monate)
» herauszögern, aber irgendwann mussten wir akzeptieren dass wir nur daran
» arbeiten können alle anderen Risikofaktoren zu minimieren, weil er
» definitiv ein Bauchschläfer ist ).

anja03(R)

E-Mail

Celle,
22.10.2008,
00:39 Uhr

@ KarinI

Risikokind?

hallo karin

gina marie war 17 monate alt und lag in ihrem eigenem bettchen hab 8 monate gestillt , nicht geraucht , und als sie klein war war sie sehr oft mit bei mir , babys brauchen den kontakt find ich . Such die schuld nicht bei dir auch wenn das einfach gesagt ist ich hab mich die letzen jahre auch immer wieder gefragt ob wir was falsch gemacht haben aber es ist leider einfach wie es ist , und wir müßen es annehmen so schwer es auch ist.


wir haben wieder ein baby der ganz viel nähe braucht und er bekommt sie auch wenn ich weiß das eigentlich nicht richtig ist

fühl dich gedrückt

lg anja

rici(R)

Heilbronn,
22.10.2008,
12:33 Uhr

@ KarinI

Risikokind?

»»

Liebe Karin!

Du schreibst hier über den Punkt, der - meiner Ansicht nach - das allerschlimmste und -schwerste ist, was Eltern deren Kinder an SIDS verstorben sind, tragen müssen: Nicht zu wissen, WARUM ihr Kind hat gehen müssen. Klar, daß dann die Fragen auftauchen: Was habe ich falsch gemacht? Was wäre besser gewesen? Bin ich schuld?

Ich kann hier nur meine persönliche Überzeugung wiedergeben: Ich glaube nicht, daß irgendein Verhalten der Eltern dazu führt, daß ein Kind geht. Ich glaube, daß jede Mutter, jeder Vater, die/der sein Kind liebt es beobachtet und kennenlernt, versteht, was das Kind braucht und was für dieses Kind wichtig und richtig ist. Und genau das wird sie/er tun. Und genau das wird das Beste sein, was dem Kind passieren kann.

Ich persönlich glaube, daß auch bei SIDS immer eine organische Ursache eine wesentliche Rolle spielt, die jedoch im Nachhinein oft nicht mehr nachvollzogen werden kann, weil die Organe ja nicht mehr arbeiten. Wenn ich jetzt von uns ausgehe - und wir haben ja, Gott sei es gedankt, "nur" ein ALTE erlebt - hätte ich die Kleine nicht, wie durch ein Wunder, im richtigen Moment gefunden hätten wir wohl auch nie erfahren, was wirklich los war. Erst im Schlaflabor danach sind mir immer wieder Schuppen von den Augen gefallen und ich fand manche Beobachtungen, die ich bei der Kleinen gemacht hatte, durch die Diagnostik erklärt und bestätigt.

So denke ich. Und deshalb glaube ich, daß Du Deiner Kleinen das Beste gegeben hast, was Du konntest. Nämlich das, was sie am allermeisten gebraucht hat: Deine Nähe! Sie konnte auch bei ihrem letzten Atemzug spüren, daß Du bei Ihr bist. So schrecklich und irre das alles klingt, aber ist das nicht genau das, was sie sich am allermeisten gewünscht hätte? Es schmerzt mich so sehr, daß Du sie gehen lassen mußtest - ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen...

Ich weiß Dir keinen Trost, ich kann nur mit Dir fühlen und traurig sein. Ich Drücke Dich fest und wünsche Dir Kraft für jeden Tag. Und ich wünsche Dir Sonnenstrahlen, die Deiner Seele gut tun.

Alles Liebe, rici

KarinI(R)

25.10.2008,
21:46 Uhr

@ rici

Risikokind?

Vielen Dank für eure lieben Antworten :)




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» Liebe Karin!
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» Du schreibst hier über den Punkt, der - meiner Ansicht nach - das
» allerschlimmste und -schwerste ist, was Eltern deren Kinder an SIDS
» verstorben sind, tragen müssen: Nicht zu wissen, WARUM ihr Kind hat gehen
» müssen. Klar, daß dann die Fragen auftauchen: Was habe ich falsch gemacht?
» Was wäre besser gewesen? Bin ich schuld?
»
» Ich kann hier nur meine persönliche Überzeugung wiedergeben: Ich glaube
» nicht, daß irgendein Verhalten der Eltern dazu führt, daß ein Kind geht.
» Ich glaube, daß jede Mutter, jeder Vater, die/der sein Kind liebt es
» beobachtet und kennenlernt, versteht, was das Kind braucht und was für
» dieses Kind wichtig und richtig ist. Und genau das wird sie/er tun. Und
» genau das wird das Beste sein, was dem Kind passieren kann.
»
» Ich persönlich glaube, daß auch bei SIDS immer eine organische Ursache eine
» wesentliche Rolle spielt, die jedoch im Nachhinein oft nicht mehr
» nachvollzogen werden kann, weil die Organe ja nicht mehr arbeiten. Wenn ich
» jetzt von uns ausgehe - und wir haben ja, Gott sei es gedankt, "nur" ein
» ALTE erlebt - hätte ich die Kleine nicht, wie durch ein Wunder, im
» richtigen Moment gefunden hätten wir wohl auch nie erfahren, was wirklich
» los war. Erst im Schlaflabor danach sind mir immer wieder Schuppen von den
» Augen gefallen und ich fand manche Beobachtungen, die ich bei der Kleinen
» gemacht hatte, durch die Diagnostik erklärt und bestätigt.
»
» So denke ich. Und deshalb glaube ich, daß Du Deiner Kleinen das Beste
» gegeben hast, was Du konntest. Nämlich das, was sie am allermeisten
» gebraucht hat: Deine Nähe! Sie konnte auch bei ihrem letzten Atemzug
» spüren, daß Du bei Ihr bist. So schrecklich und irre das alles klingt, aber
» ist das nicht genau das, was sie sich am allermeisten gewünscht hätte? Es
» schmerzt mich so sehr, daß Du sie gehen lassen mußtest - ich kann mir
» nichts Schlimmeres vorstellen...
»
» Ich weiß Dir keinen Trost, ich kann nur mit Dir fühlen und traurig sein.
» Ich Drücke Dich fest und wünsche Dir Kraft für jeden Tag. Und ich wünsche
» Dir Sonnenstrahlen, die Deiner Seele gut tun.
»
» Alles Liebe, rici

Kälbchen(R)

50181 Bedburg,
26.12.2008,
05:06 Uhr

@ Meusi

Risikokind?

Hallo,
du hast geschrieben, dass dein Kind schlaff war und erst nach einiger Zeit zu sich kam...
Ich möchte dir nicht unnötig Angst machen, aber das habe ich ähnlich erlebt...
Unser Sohn lag etwa 1 Woche vor seinem Tod still in seinem Bettchen.
Ich wollte ins Bett und habe nochmal nach ihm gesehen... er lag mit offenen Augen an die Decke starrend in seinem Bett, ich konnte keine Atmung sehen, dann bin ich ins Zimmer und sah, dass er sehr fahl aussah.
Da packte mich die Panik und ich rief laut seinen Namen und stieß mit den Beinen ans Bett als ich ihn rausnehmen wollte.
Dann rief ich ihn nochmal und er sah mich endlich an... meine Erleichterung war riesig und ich dachte er wäre nur am "träumen" gewesen... eine Woche später ist er verstorben. Bitte lass das genau abklären und lass dich nicht als hysterisch abstempeln...




» Liebe Forumsteilnehmer,
»
» unser Ben ist dreieinhalb Monate alt, er kam fast drei Wochen zu früh mit
» nur 2,5 Kilo, hat lange mit der Gelbsucht gekämpft, und - obwohl er
» inzwischen sehr agil ist und sein Geburtstsgewicht mehr als verdoppelt hat
» - immer noch sehr mit der Verdauung zu tun (er spuckt sehr viel). Dazu
» kommt, dass ich schon seit mehreren Wochen eine Bronchitis habe und er
» immer wieder verschnupft und verschleimt ist (ich gebe ihm manchmal
» Muttermilch in die Nase, sonst keine Medizin). Bisher schläft er im
» Stubenwagen ein und nachts, wenn ich ihn stille, behalte ich ihn oft bei
» mir im Bett (aber im eigenen Schlafsack), weil er dann ruhiger schläft und
» ich ihm helfen kann, falls er spuckt oder nicht gut Luft bekommt.
» Vor anderthalb Wochen habe ich mit ihm eine Situation erlebt, die
» offensichtlich in die Kategorie "ALTE" fällt, auch wenn mir das erst heute,
» als ich die Bedienungsanleitung vom AngelCare und anschließend die Beiträge
» auf dieser Website gelesen habe, bewusst geworden ist. Es war nachts, er
» meldete sich und ich habe ihm kurz den Schnuller gegeben, um schnell auf
» die Toilette zu gehen. Als ich zurück an sein Bettchen kam, konnte ich
» keinerlei Regung feststellen. Es ist mir schon öfter nachts passiert, dass
» ich aufgewacht bin und das Gefühl hatte, er atmet nicht. Meist bin ich dann
» an den Stubenwagen getreten, dann hat er, sicher durch meine Geräusche
» bedingt, tief Luft geholt. Ob er in solchen Momenten nur sehr leise durch
» die Nase geatmet hat oder vielleicht gar nicht, kann ich nicht einschätzen.
» Jedenfalls dachte ich erst, ich lasse ihn noch ein wenig weiterschlafen.
» Allerdings - und nun muss ich dazu sagen, dass ich unsicher bin, ob mir
» nicht auch ein wenig meine Fantasie und der Halbschlaf einen Streich
» gespielt haben, denn ich hatte am Abend zuvor etwas über den Plötzlichen
» Kindstod gelesen, u.a., dass Stillen nach Bedarf empfohlen wird - dachte
» ich, es ist besser, ihn gleich mit in mein Bett zu nehmen. Ich nahm ihn
» also aus dem Stubenwagen, aber er hing total schlaff ohne jede Regung in
» meinem Arm. Ich habe ihn gestreichelt und hin und her bewegt, und es
» dauerte ein wenig, bis er "wieder da war". Dann habe ich ihn gestillt und
» mir gedacht, er war ihm Tiefschlaf (was aber eigentlich unlogisch ist, da
» er ja kurz vorher schon Hunger signalisiert hatte). Seitdem geht mir diese
» Situation nicht mehr aus dem Kopf und ich frage mich, ob ich nur
» überängstlich bin oder tatsächlich ein wenig Grund zur Sorge besteht, die
» es rechtfertigen würden, ihn im Schlaflabor unserer Uniklinik untersuchen
» zu lassen? Ich will den kleinen Matz ja auch nicht ohne Grund so einer
» Belastung aussetzen. Außerdem frage ich mich, ob eine Beobachtung eine
» Nacht lang ausreichend ist? Was meint ihr?
» Vielen Dank und viele Grüße
» Meusi

---
Wir vermissen Dich kleine Schnappschildkröte
Mama & Papa

Meusi(R)

26.12.2008,
12:04 Uhr

@ rici

Risikokind?

Liebe Rici,

darf ich fragen, was das für Beobachtungen sind, die Du gemacht hast und was Du für euer Kind dann im Schlaflabor erfahren hast?

Ben ist inzwischen fast sechs Monate, schläft im Stubenwagen auf einer Angelcare-Überwachungsmatte. Ich hatte mir zwar eine Überweisung ins Schlaflabor geholt, dann haben wir aber erstmal entschieden, zu beobachten, ob das System einen Atemstillstand anzeigt. Da das bisher nicht passiert ist und es auch keine Situation mehr gab, die mir komisch vorkam, sind wir noch nicht aktiv geworden. Aber immer noch sehr auf der Hut...

Danke und alles Gute
Meusi

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» Liebe Karin!
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» Du schreibst hier über den Punkt, der - meiner Ansicht nach - das
» allerschlimmste und -schwerste ist, was Eltern deren Kinder an SIDS
» verstorben sind, tragen müssen: Nicht zu wissen, WARUM ihr Kind hat gehen
» müssen. Klar, daß dann die Fragen auftauchen: Was habe ich falsch gemacht?
» Was wäre besser gewesen? Bin ich schuld?
»
» Ich kann hier nur meine persönliche Überzeugung wiedergeben: Ich glaube
» nicht, daß irgendein Verhalten der Eltern dazu führt, daß ein Kind geht.
» Ich glaube, daß jede Mutter, jeder Vater, die/der sein Kind liebt es
» beobachtet und kennenlernt, versteht, was das Kind braucht und was für
» dieses Kind wichtig und richtig ist. Und genau das wird sie/er tun. Und
» genau das wird das Beste sein, was dem Kind passieren kann.
»
» Ich persönlich glaube, daß auch bei SIDS immer eine organische Ursache eine
» wesentliche Rolle spielt, die jedoch im Nachhinein oft nicht mehr
» nachvollzogen werden kann, weil die Organe ja nicht mehr arbeiten. Wenn ich
» jetzt von uns ausgehe - und wir haben ja, Gott sei es gedankt, "nur" ein
» ALTE erlebt - hätte ich die Kleine nicht, wie durch ein Wunder, im
» richtigen Moment gefunden hätten wir wohl auch nie erfahren, was wirklich
» los war. Erst im Schlaflabor danach sind mir immer wieder Schuppen von den
» Augen gefallen und ich fand manche Beobachtungen, die ich bei der Kleinen
» gemacht hatte, durch die Diagnostik erklärt und bestätigt.
»
» So denke ich. Und deshalb glaube ich, daß Du Deiner Kleinen das Beste
» gegeben hast, was Du konntest. Nämlich das, was sie am allermeisten
» gebraucht hat: Deine Nähe! Sie konnte auch bei ihrem letzten Atemzug
» spüren, daß Du bei Ihr bist. So schrecklich und irre das alles klingt, aber
» ist das nicht genau das, was sie sich am allermeisten gewünscht hätte? Es
» schmerzt mich so sehr, daß Du sie gehen lassen mußtest - ich kann mir
» nichts Schlimmeres vorstellen...
»
» Ich weiß Dir keinen Trost, ich kann nur mit Dir fühlen und traurig sein.
» Ich Drücke Dich fest und wünsche Dir Kraft für jeden Tag. Und ich wünsche
» Dir Sonnenstrahlen, die Deiner Seele gut tun.
»
» Alles Liebe, rici

Meusi(R)

27.12.2008,
21:01 Uhr

@ Kälbchen

Risikokind?

Hallo Kälbchen,

danke für Deine traurige Nachricht. Denkst Du denn, dass die beschriebene Situation mit dem Tod Deines Sohnes in Verbindung steht? Gab es dafür irgendeine Erklärung von den Ärzten? Ich hätte das auch für ein Träumen gehalten!

Ich wünsche Dir, dass das neue Jahr Dir ganz viel Gutes bringt.
Meusi


» Hallo,
» du hast geschrieben, dass dein Kind schlaff war und erst nach einiger Zeit
» zu sich kam...
» Ich möchte dir nicht unnötig Angst machen, aber das habe ich ähnlich
» erlebt...
» Unser Sohn lag etwa 1 Woche vor seinem Tod still in seinem Bettchen.
» Ich wollte ins Bett und habe nochmal nach ihm gesehen... er lag mit offenen
» Augen an die Decke starrend in seinem Bett, ich konnte keine Atmung sehen,
» dann bin ich ins Zimmer und sah, dass er sehr fahl aussah.
» Da packte mich die Panik und ich rief laut seinen Namen und stieß mit den
» Beinen ans Bett als ich ihn rausnehmen wollte.
» Dann rief ich ihn nochmal und er sah mich endlich an... meine Erleichterung
» war riesig und ich dachte er wäre nur am "träumen" gewesen... eine Woche
» später ist er verstorben. Bitte lass das genau abklären und lass dich nicht
» als hysterisch abstempeln...
»

Kälbchen(R)

50181 Bedburg,
27.12.2008,
21:31 Uhr

@ Meusi

Risikokind?

Im Nachhinein ja.
Es war für uns im Nachhinein eine kritische Situation, die wir unterschätzt haben...
Denn knapp 1 Woche später ist er verstorben...

Die Ärzte haben nix dazu gesagt, da wir es erst für Träumerei gehalten haben und unser Kind kein Kind der "typischen" Risikogruppe zu sein schien...
wir haben es völlig unterschätzt...

---
Wir vermissen Dich kleine Schnappschildkröte
Mama & Papa

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