GEPS - Gesprächs - Forum

zum Internetauftritt der GEPS-Deutschland e.V.
zur Forums-Ausgangsseite

einloggen | registrieren

Liebe Besucherinnen und Besucher!
Dieses Forum wird von der GEPS-Deutschland e.V. betrieben und finanziert. Die GEPS ist eine Elternselbsthilfeorganisation, die sich nur über Spenden und Mitgliedsbeiträge finanziert.
Für Ihre Unterstützung, ob auf finanzielle Art in Form einer Spende oder durch Ihre Mitgliedschaft, sind wir dankbar!
Weitere Informationen über die GEPS und den Plötzlichen Säuglingstod (Plötzlicher Kindstod / SID) finden Sie auf den Internetseiten unter http://www.geps.de.

Wir behalten uns vor, u.a. beleidigende, diskriminierende oder unsachliche Beiträge zu löschen. Falls Sie private Nachrichten dieser Art von anderen Nutzern über das Forum erhalten, teilen Sie uns dies bitte mit.
zurück zur Übersicht
Baum-Ansicht  Mix-Ansicht  Reihenfolge
boa1012(R)

E-Mail

18.02.2009,
10:26 Uhr
 

Allgemeine Frage an Fr. Jorch (Prävention)

Liebe Frau Jorch,
in den allgemeinen Hinweisen, wird bei SID meist darauf eingegangen, dass
SID meist nur im 1.Lebensjahr vorkommt.
Nun habe ich schon von einem 2.Fall innerhalb von 2 Monaten erfahren und ich denke, das ist keine Ausnahme mehr, dass ein Kind mit 21 Monaten, wie mein
Vincent an SID gestorben ist.
Die Ursachen bleiben noch weiter unerforscht. Letztendlich scheint aber ein Großteil der Kinder, wenn sie gefunden werden, auf dem Bauch zu liegen.

Selbstverständlich habe ich mein Kind die ersten Monate immer auf den Rücken gelegt, kein Nestchen im Bett gehabt und das Kind schlief in Schlafanzug und Schlafsack und keinesfalls in einem dicken. Auch in seiner Todesnacht nicht.

Wir sind ein Nichtraucherhaushalt und die Schlaftemperatur schätze ich auf 18 Grad in seinem Zimmer ein. Es war Winter und die Heizung tagsüber in seinem Zimmer an, aber Nachtabsenkung.

Ja er hatte leichten Schnupfen, vielleicht eine verstopfte Nase und leicht erhöhte Temperatur. Ich kann mir durchaus langsam erklären, dass die vielen Faktoren, dazu führten, dass er ein Kreislaufverssagen hatte und sich nicht mehr "instinktiv" selbst drehen konnte - die mangelnde Sauerstoffzufuhr führte dann zum Tod.

Letztendlich ist das Risiko doch aber nicht mit 1 Jahr gleich Null. Ich habe oft mit meinen Kindern bei Krankheit in einem Bett geschlafen um zu fühlen wie es Ihnen geht. An jenem besagten 22/23. Dezember jedoch nicht.
Ich weiß nicht, ob ich den "Ernst" der Lage erkannt hätte...
Es ist mühsam nach weiteren Antworten zu suchen.
Es geht mir nur darum, dass man vielleicht die Hinweise dahingehend erweitert, dass SID nicht nur im 1. Lebensjahr passieren kann...auch in einem Alter, in dem die Kinder ihre Schlafposition weitgehend selbst bestimmen. Und das sind m.E. nicht nur Einzelfälle. Es handelt sich schon um Kleinkinder und keine Säuglinge mehr.
Sie können sich frei bewegen und trotzdem...Ich weiß nicht, wie Ihre Erfahrung
ist...vielleicht können Sie hier kurz dazu Stellung nehmen!?
Herzlichen Dank, Beate

*Tanja*(R)

E-Mail

18.02.2009,
14:26 Uhr

@ boa1012

Allgemeine Frage an Fr. Jorch

Liebe Beate,

ich sehe es genau wie Du!
Auch uns wurde damals als Jaden fast gestorben war, gesagt, das wir den Monitor mit 1 Jahr abgeben können. Ich habe dann die Ärzte darauf hingewiesen, das ich selbst einen Fall im Freundeskreis hatte, wo das Kind 6 tage vor dem 1. Geburtstag verstorben ist. Wär also wolle mir die Gewissheit geben, das es nicht auch 6 Tage danach passieren kann........
Dann wurde mir erklärt das die Statistik aber zeigt, das nur sehr wenige Kinder nach dem 1. Lebensjahr an SIDS sterben, deshalb sind sie meist gar nicht aufgeführt. Ich war sprachlos, denn für mich hört es sich so an, als wenn es erst oft genug passieren muß, damit es irgendwo aufgeführt wird und dann was getan wird.
Nun gut, bei uns hat es sich von alleine gelöst, da Jaden auch heute mit fast 21 Monaten noch regelmäßige Aussetzer hat und wir den Moni alleinen deshalb schon behalten.
Ich denke ganz oft an Dich. Lese auch Deine Berichte bei "gemeinsam gehen". Jaden ist jetzt fast genauso alt, wie Dein Vincent.......weiter Ausführungen erspare ich uns beiden.

Ich umarme Dich ganz lieb
LG Tanja

---
mit Jaden, geb. 29.05.07, ALTE am 29.09.07, seit dem Monitoring mit VG3100, Diagnose: Zentrales Schlafapnoesyndrom und Gina (7 Jahre) und Jamie (5 Jahre)

Hildegard Jorch(R)

E-Mail

Münster,
18.02.2009,
14:53 Uhr

@ boa1012

Allgemeine Frage an Fr. Jorch

Liebe Beate,
vielen Dank für Deinen Beitrag.
Wenn Du meine Postings in diesem Forum oder auch unter www.schlafumgebung.de liest, wirst Du sehen, dass ich immer wieder darauf hingewiesen habe, dass erst nach dem 2. Geburtstag das Risiko Null ist, dass es falsch ist, dass das Risiko nach einem Jahr vorbei ist. Dazu habe ich viel zu viele Eltern im Laufe der letzten 20 Jahre begleitet, die ihr Kind nach dem 1. Geburtstag verloren haben.
Fakt ist allerdings auch, dass das Risiko im ersten Lebensjahr größer ist als im 2. Lebensjahr; Fakt ist sicher auch, dass es sich um ein multifaktorielles Ereignis handelt, was von vielen Risikofaktoren beeinflusst wird. Welche aufeinander treffen müssen, damit es zum Tod kommt, weiß bisher niemand; und ich persönlich bin auch sicher, dass man immer noch nicht alle Risikofaktoren kennt, die in einer solchen Situation eine Rolle spielen. Je kleiner das Kind ist, um so labiler ist sicher auch sein gesundheitliches Gleichgewicht, um so schneller gerät dieses sicher auch ins Ungleichgewicht.
Ich werde sehr sauer, wenn ich höre, dass man Eltern sagt, dass die Bauchlage keine Rolle mehr spielt, wenn ein Kind sich selber in die Bauchlage dreht; ich werde auch ziemlich nervös, wenn ich höre, dass es sich vielleicht um ein Kind dreht, das erst 4 Monate alt ist und damit im sog. Hochrisikoalter.
Somit muss der allgemeine Rat lauten, solange wie irgend möglich möglichst alle Risikofaktoren, die man kennt, bis zum 2. Geburtstag zu vermeiden.
Je mehr man behauptet, dass es ein Ereignis ist, das nur im ersten Lebensjahr vorkommt, um so mehr werden Familien als "Exoten" abgestempelt, die ein Kind auch noch nach dem 1. Geburtstag verlieren. Auch das darf sicher nicht sein!

Ich hoffe, ich konnte mit diesem Beitrag eine eindeutige Klarstellung der GEPS-Position erreichen.

Sei ganz lieb gedrückt aus der Ferne

Hildegard Jorch

---
Präsidentin der GEPS- Deutschland e.V.
Vorsitzende der GEPS-NRW e.V.

boa1012(R)

E-Mail

18.02.2009,
17:18 Uhr

@ Hildegard Jorch

Allgemeine Frage an Fr. Jorch

Liebe Frau Jorch,
vielen Dank für Ihre Antwort. Auf der Schlafumgebungseite war ich nicht. Da ich mich natürlich schon bei meinem ersten Kind ausreichend informiert hatte.
Wie gesagt, er war kein Risikokind und auch die Schlafumgebung war angepasst an die neuesten Erkenntnisse.

Letztendlich kann ich nur die von ihm frei gewählte Bauchlage als Risikofaktor erkennen...eine leichte Atemwegserkrankung und ggf. ein
Temperaturanstieg der als wir ihn ins Bett gelegt haben, nicht hoch war, aber in unserer Abwesenheit vielleicht zum Kreislaufversagen geführt hat.
Warum er sich nicht umdrehen konnte, bleibt die Frage. Er nestelte sonst nachts sehr in seinem Bett und wechselte viel seine Schlafposition. Von Rücken, zur Seiten oder Bauchlage...Aber dies machte er schon bestimmt einige Monate. In dem Alter macht man sich dann auch nicht mehr die Gedanken.

Irgendwas musste also schon vorher passiert sein, dass er die Lage nicht mehr wechseln konnte... es war wie gesagt wirklich sonst kerngesund ... Unser Kinderarzt ist auch fassungslos.

Ich hoffe, dass irgendwann die Forschung ein Stück weiter kommt. Ansonsten müssen wir wohl akzeptieren, dass der Tod jeden Tag zum Leben gehört. Und wir Menschen dafür keine Erklärung haben.

Gruß
Beate

zurück zur Übersicht
Baum-Ansicht  Mix-Ansicht  Reihenfolge
GEPS - Gesprächs - Forum | Kontakt | Impressum
5952 Einträge in 1127 Gesprächsfäden, 1005 registrierte Benutzer, 86 Benutzer online (0 registrierte, 86 Gäste)
Script by Alex  ^