GEPS - Gesprächs - Forum

Wie steht Reflu eigentlich in Verbindung zu SIDS? Geht es dabei darum, dass die Kinder im Schlaf Mageninhalt, der in die Speiseröhre hochkommt, aspirieren könnten? Würde sie da nicht aufwachen und sozusagen Erstickungsanzeichen zeigen? Oder könnte das auch ganz leise und ruhig passieren?

Und bei einem Kind, bei dem man Verdacht auf Reflux hat, was kann man da tun? Zum Arzt gehen? Medikamente? Ist das eine dauerhafte Gefahr für SIDS, wenn man nichts dagegen tut?

Hallo Karin,
schau mal in die Broschüre "Die optimale Schlafumgebung für ihr Baby" unter www.schlafumgebung.de oder auch unter www.geps.de => Infomaterial; da findest Du auch Näheres.
Es geht beim Reflux nicht um Ersticken durch Hineinlangen von Nahrung in die Speiseröhre, sondern wenn Magensäure oder auch saurer Mageninhalt in der Speiseröhre bis zum Kehlkopf steigt, kommt es bei etlichen Kindern zum reflektorischen Verschluss des Kehlkopfes und damit zu einer langen Atempause, oder zum ALE-Zustand. Lange Atempausen oder ALE-Zustände sind ein Risiko für SID.

Viele Grüße

Hildegard Jorch

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Präsidentin der GEPS- Deutschland e.V.
Vorsitzende der GEPS-NRW e.V.

Liebe Frau Jorch!

Vielen lieben Dank! Würde das also auch komplett leise ablaufen? Und könnte man bei einer Autopsie soetwas feststellen?


Wenn man den Verdacht schöpft, dass das Kind an GÖR leiden könnte, was sollte man da tun? Und was könnte der Arzt überhaupt tun? Kann man das Risiko vollkommen wegschalten, dass Magensaft bis zum Kehlkopf gelangt?



Mit lieben Grüßen,

KarinI


» Hallo Karin,
» schau mal in die Broschüre "Die optimale Schlafumgebung für ihr Baby" unter
» www.schlafumgebung.de oder auch unter www.geps.de => Infomaterial; da
» findest Du auch Näheres.
» Es geht beim Reflux nicht um Ersticken durch Hineinlangen von Nahrung in
» die Speiseröhre, sondern wenn Magensäure oder auch saurer Mageninhalt in
» der Speiseröhre bis zum Kehlkopf steigt, kommt es bei etlichen Kindern zum
» reflektorischen Verschluss des Kehlkopfes und damit zu einer langen
» Atempause, oder zum ALE-Zustand. Lange Atempausen oder ALE-Zustände sind
» ein Risiko für SID.
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» Viele Grüße
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» Hildegard Jorch

Ich muss da jetzt noch eine Frage dranhängen...es wird ja gesagt, dass ganz viele Kinder diesen Reflux haben und dass das deswegen kommt, weil der Magenverschließmuskel (oder so ähnlich) noch nicht voll funktioniert im ersten Lebensjahr (oder irgendwo so). Sind alle diese Kinder automatisch SIDS gefährdet? Oder geht es darum, dass sich unter ihnen welche befinden könnten, deren Reflux auf eine gröbere Störung zurückgeht? Wann und bei welchen Indizien sollte man denn dann mit dem Kind zum Arzt gehen um das Kind auf so eine Störung hin untersuchen zu lassen? Wenn es oft aufstößt? Wenn es scheinbar Schmerzen hat und sich streckt? Ab wann ist es "normaler, von Ärzten immer abgewunkener Reflux" und ab wann ist es Reflux mit Gefahr für ALTE und deshalb auch für SIDS?




» Liebe Frau Jorch!
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» Vielen lieben Dank! Würde das also auch komplett leise ablaufen? Und könnte
» man bei einer Autopsie soetwas feststellen?
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» Wenn man den Verdacht schöpft, dass das Kind an GÖR leiden könnte, was
» sollte man da tun? Und was könnte der Arzt überhaupt tun? Kann man das
» Risiko vollkommen wegschalten, dass Magensaft bis zum Kehlkopf gelangt?
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» Mit lieben Grüßen,
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» KarinI
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» » www.schlafumgebung.de oder auch unter www.geps.de => Infomaterial; da
» » findest Du auch Näheres.
» » Es geht beim Reflux nicht um Ersticken durch Hineinlangen von Nahrung
» in
» » die Speiseröhre, sondern wenn Magensäure oder auch saurer Mageninhalt
» in
» » der Speiseröhre bis zum Kehlkopf steigt, kommt es bei etlichen Kindern
» zum
» » reflektorischen Verschluss des Kehlkopfes und damit zu einer langen
» » Atempause, oder zum ALE-Zustand. Lange Atempausen oder ALE-Zustände
» sind
» » ein Risiko für SID.
» »
» » Viele Grüße
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» » Hildegard Jorch

» Wie steht Reflu eigentlich in Verbindung zu SIDS? Geht es dabei darum, dass
» die Kinder im Schlaf Mageninhalt, der in die Speiseröhre hochkommt,
» aspirieren könnten? Würde sie da nicht aufwachen und sozusagen
» Erstickungsanzeichen zeigen? Oder könnte das auch ganz leise und ruhig
» passieren?
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» Und bei einem Kind, bei dem man Verdacht auf Reflux hat, was kann man da
» tun? Zum Arzt gehen? Medikamente? Ist das eine dauerhafte Gefahr für SIDS,
» wenn man nichts dagegen tut?

Hallo Karin,
schau doch mal auf unsere Seite www.Refluxkinder.de. Mein Großer Sohn litt an einem sog. silent Reflux, der zu einem reflektorischen Verschluss des Kehlkopfes führte. In Kombination mit einer angeborenen Atemregulationsstörung führte dies zu den ALTEs.
Nachdem der Reflux behandelt wurde hatte er zwar weiterhin kleinere Apnoen durch die Regulationsstörung, aber keine großen Ereignisse mehr, bei denen er Schmerzstimulation brauchte um weiterzuatmen.
Hat man den Verdacht auf Reflux, kann man eine PH-Metrie machen lassen WENN MAN einen sensibilisierten Kinderarzt hat der eine Überweisung ausstellt. Leider gilt nämlich meist noch "Speikind-Gedeihkind" und bei einem Kind mit Silent Reflux dass nur "gütschelt" iust es ja noch nichtmal ein richtiges Speikind. Bei auffälligem Befund wäre es dann gut auch zumindest mal ins Schlaflabor zu gehen, um zu schauen ob das Kind Apnoen hat. Reflux kann zunächst mit Protonenpumpenblockern behandelt werden. Hat ein Kind sehr viele Atemstillstände (die manchmal auch Reanimation bedürfen)durch den Reflux und bekommt man das mit Medikamenten nicht in den Griff, erfolgt eine Operation.
Der Zusammenhang ALTE/Reflux ist eigentlich häufig zu sehen. Es gibt da aber viele Diskussionen drüber, ob es einen Zusammenhang Reflux-SIDS gibt, und man darf sowas natürlich nicht einfach als Behauptung in die Welt stellen von offizieller Seite, was für die Meisten wahrscheinlich nicht nachzuvollziehen ist. Meine persönliche und inoffizielle Stellungnahme: ich bin überzeugt davon dass es da einen Zusammenhang gibt und Reflux ein relativ schwergewichtiger Risikofaktor ist.
Leider ist es nicht so, dass jedes Kind mit pathologischem Reflux auf Apnoen untersucht wird, genausowenig wie jedes Kind mit Apnoen auf Reflux untersucht wird, was wünschenswert wäre.

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Christina mit Lukas (*Dezember 2006, ALTEs, Refluxapnoen, Ewigmonitoring bis 2009 ) und Erik (*Juli 2009, am VG 310)