Hallo Micha,
tut mir leid, dass ihr dies mit eurer Tochter erleben musstet.
Wir hatten kein Alte, aber unser Frühchen wurde mit Monitor entlassen. Wir hatten ihn für zwei Jahre bewilligt bekommen, was wohl eher ungewöhnlich ist. Nach ca. 6 Monaten wollten uns auch viele (KiA, Frühchennachsorge) ermutigen, ohne Monitor unserem Kind zu vertrauen, was ich gar nicht wollte. Der Monitor wurde nie ausgelesen, sondern wir wurden gefragt, ob es denn noch echte Alarme gäbe. Das konnte ich aber gar nicht einschätzen.
Nach dem ich hier etwas im Forum gelesen hatte, wollte ich schon deutlich länger als ein Jahr den Monitor nutzen. Im Endeffekt waren es genau 1,5 Jahre. Dann im recht warmen Sommer hat mein Mann entschieden, dass Schluss ist, weil die Elektroden auf der schwitzigen Haut immer verrutschten und es reichlich Fehlalarme gab.
Für mich war das dann nach 18 Monaten auch ok. Im Winter, als der Kleine dann hohes Fieber hatte, haben wir ihn noch mal für drei Tage benutzt. Und erst genau nach Ablauf der zwei Jahre zurückgeschickt.
Probleme hatten wir nicht. Die Haut hat gar nicht reagiert. Z.T gab es Fehlalarme, das war etwas von der Charge der Elektroden abhängig, hatten wir das Gefühl. War aber auszuhalten. Die Kabel haben wir am Anfang noch aus der Hose an der Seite heraushängen lassen, so dass wir nicht lange danach suchen mussten, wenn er plötzlich einschlief. Als er älter war, haben wir sie zusammengerollt und in der Hose versteckt. War auch unproblematisch. Man merkt, welche Kleidungsstücke praktischer sind und welche nicht. Z.B. Strampler mit Wickelknöpfen an den Beinen eignen sich gut. Wir haben die Kabel nie oben aus dem Schlafsack herausgeleitet sondern immer im Bereich der Beine. Einmal haben wir dafür sogar ein kleines Loch in den Schlafsack geschnitten.
Am Anfang haben wir längere Autofahrten überwacht, später weniger.
Auch beim Mittagsschlaf war ich teilweise nachlässig.
Phasenweise aber auch sehr konsequent.
Ich würde vieles wieder genauso machen. Aber evebtuell würde ich doch mal auf einer Auslesung und/oder Schlaflabor bestehen, um eine Einschätzung zu bekommen. Ich wusste eig. nie, woran ich gerade bin.
ich hoffe, dass ihr mit eurer Tochter keine Zwischenfälle mehr habt und nicht zu ängstlich seid.
Liebe Grüße,
Wiebke |
Hallo,
erstmal wünsche ich dir viel Kraft für die nächste Zeit!
Unser ALTE ist fast 8 Monate her, aber in meinem Kopf so präsent, als wäre es gestern gewesen. Meine Tochter war damals knapp sechs Wochen alt.
Wir haben den Monitor in den ersten Monaten wirklich bei jedem Schlafen genutzt, auch tagsüber. Selbst dann hatte ich nicht genug Vertrauen in die Technik und habe ständig nach ihr geschaut. Solange unsere Tochter sich noch nicht umdrehen konnte, war die Monitorüberwachung nie ein Problem. Wir haben sie zum Schlafen auf den Rücken gelegt und wenn sie eingeschlafen war, den Monitor angebaut. Sie ist nie von dem Probe-Piepton aufgewacht, bis heute stört sie das Gepiepe überhaupt nicht im Schlaf. Auch im Kinderwagen hatte ich den Monitor immer dabei, das hat technisch gut geklappt, mich hat es allerdings sehr belastet, von fremden Leuten darauf angesprochen zu werden bzw. immmer diese Blicke zu ertragen. Der Kabelsalat nervt draußen natürlich mehr als zuhause im Bett, aber man kriegt das schon hin. Bei uns fiel die Phase in den Sommer, da hatten wir keine Probleme mit der Kleidung. Wir haben ihr immer Hosen statt Strampler angezogen und von den Schlafanzügen die Füße abgeschnitten.
Wir hatten nie einen Alarm mit klinischer Symptomatik, aber in den ersten Monaten oft Sättigungsabfälle, von denen sie sich immer spontan erholt hat. Als sie gelernt hat, sich auf den Bauch zu drehen und auch nur noch in dieser Position geschlafen hat, hatten wir sehr viele Fehlalarme, dazu hatte ich im Forum auch mal einen Eintrag gemacht. Durch Umstellung des Monitors haben wir das zum Glück in den Griff bekommen und nun haben wir seit mehreren Monaten wirklich ÜBERHAUPT keine Alarme mehr, außer "Sensor defekt".
Das hat uns viel Sicherheit gegeben und allmählich nimmt das Thema in meinem Kopf auch nicht mehr so viel Raum ein.
Tagsüber schläft sie inzwischen sogar ohne Monitor, weil es einfach nicht mehr praktikabel ist. Sie dreht sich in alle Richtungen, steckt die Kabel in den Mund und ich sehe die Gefahr, dass sie sich damit stranguliert, als größer an, als dass nochmal ein echter Alarm kommt, den man dann verpasst. Am Anfang hatte ich dabei ein sehr schlechtes Gefühl und hab ständig nach ihr geschaut, aber inzwischen ist das Vertrauen wieder da und das hat unseren Alltag ganz erheblich vereinfacht. Nachts schließen wir sie noch an, dann verkabel ich sie, zieh ihr den Schlafsack an (die von Alvi sind super, da gibt es extra ein Loch, wo du die Kabel durchstecken kannst) und bleibe dann im Zimmer, bis sie eingeschlafen ist. Dann schalte ich den Monitor an. Tagsüber lege ich sie wach ins Bett und sie schläft alleine ein- da würde sie sich heillos verheddern und nicht einschlafen, weil diese rote Lampe am Fuß ja so interesssant ist... Ich habe 2 kleine Kinder und da fordert eben jedes Aufmerksamkeit und ich kann mich nicht immer neben sie legen, bis sie eingeschlafen ist.
Wir werden den Monitor bis zum ersten Geburtstag benutzen, vorausgesetzt, es kommen bis dahin keine Alarme mehr. Wir haben ihn für 2 Jahre bekommen, ohne dass das Ganze weiter begleitet wird. Ich freue mich schon sehr auf die Zeit ohne Monitor, wenn alles endlich wieder richtig "normal" ist.
Ich bin super froh, dass wir den Monitor haben und in den ersten Wochen nach dem ALTE wäre ich ohne Monitor durchgedreht, aber inzwischen ist es so, dass der Monitor mich einfach jeden Tag an das schrecklichste Ereignis meines Lebens erinnert und es dadurch täglich präsent ist. Wirklich zur Ruhe komme ich glaube ich erst, wenn der Monitor weg ist.
Das klingt vielleicht widersprüchlich, weil ich ihn nicht mehr dauernd benutze, aber ich empfinde es so, dass man nach dem ALTE 2 Probleme hat. Zum einen hat man was total schreckliches erlebt und zum anderen hat man Angst, dass es nochmal passiert. Diese Angst, dass es sich wiederholen könnte, habe ich eigentlich nicht mehr, weil wir so lange keine Alarme mehr hatten.
Aber trotzdem spukt dieses furchtbare Ereignis dauernd in meinem Kopf herum und muss verarbeitet werden. Das braucht, glaube ich, vor allem Zeit, und da ist es eben nicht hilfreich, jeden Tag daran erinnert zu werden.
Ich wünsche euch alles Gute und hoffe, dass der Monitor auch bei euch zur Beruhigung beiträgt und ihr keine weiteren Ereignisse habt!
Liebe Grüße,
Luise |