Reine Interessensfrage - Wo steht die Forschung? (Fragen zur Forschung)
Ich frage mich immer wieder, wie eigentlich der Stand der Dinge ist? Hat sich im Vergleich zu den 80er Jahren z.B. irgendetwas grundlegend verändert? Hat man unter Forschern das Gefühl, kurz vor einem Durchbruch zu stehen? Oder steht man weiterhin komplett im Unwissen und muss bei jedem Indiz von vorne beginnen?
Ich frage das nur, weil mir das durch den Kopf geht. Letzteres ist auch kein Wunder, denn ich werde ja auch immer wieder gefragt, woran mein Kind gestorben ist, und ich sage oft einfach: "Keine Ahnung! Deshalb haben sie SIDS geschrieben." Ich bin dankbar für die Forschung, sehr dankbar. Und es ist kein Wunder, dass mich das Thema beschäftigt, aber ich frage mich natürlich auch, ob ich es jemals wissen werde, oder ob ich das Rätsel mit in mein eigenes Grab nehmen werde? Ist das irgendeine Fail-Save-Funktion der Natur, die sich in der Genetik spontan einschaltet um Überbevölkerung zu reduzieren? Ist es eine Stoffwechselerkrankung? Ist es etwas ganz Elementares, das wir alle einfach übersehen, und manche Eltern haben dann einfach Pech und es führt bei ihrem Kind zum Tod?
Wie auch immer, ich habe schon recht gut gelernt damit zu leben, es nicht zu wissen. Es zu verstehen bringt mein Kind ja auch nicht zurück. Aber für die Zukunft, in der ich doch noch Kinder haben möchte, was mir bisher leider nicht vergönnt war, ist es sehr hart, immer nur dieses vage "Was es n i c h t ist" zu haben. Solche Monster sind grob gezeichnet und können jede Form annehmen, die mein Geist zulässt. Keine schönen Bilder, aber auch damit werde ich lernen müssen umzugehen.
Man muss seine Baustelle kennen, um auf ihr zu arbeiten, hab ich eigentlich immer gesagt. Meine Baustelle ist, dass ich nicht weiß, was meine Baustelle ist. So ist man immer irgendwie einen Schritt hinten.
Ich erwarte hier eigentlich keine großen Antworten, vielleicht aber finden sich Menschen mit den selben Fragen? An die Wissenschafter da draußen, danke für die harte Arbeit und bitte macht weiter. Nicht nur für alle zukünftigen Kinder, sondern auch für uns Betroffene, wir müssen genauso überleben wie alle Kinder, die noch geboren werden.
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