Wäre es auch passiert....???? (Trauer)
» ... ich hab mich mit unserer Geschichte mal an Akte 2013 gewandt, weil ich nicht einsehen kann, weshalb die Verantwortlichen sich einfach so aus der Affaire ziehen können...»
Das finde ich gut, hoffentlich greifen die Sendemacher von Akte 2013 die Geschichte auf. Die Geschichte ist für Sie als Betroffene schrecklich schlimm und auf der Ebene der Fakten skandalös.
Ihre Tochter und Sie als Großmutter tun mir unendlich leid. (In der Haut der Pflegefamilie, die vermutlich auch irgendwie ihr Bestes getan hat, möchte ich übrigens nicht stecken).
Zu den möglichen Ursachen des Tods, der ja vermutlich als SIDS eingeordnet wird: Der Umstand, dass Ihre Tochter raucht, und dies auch in der Schwangerschaft nicht ganz abstellen konnte, ist keineswegs direkt für SIDS verantwortlich, wie es ja manchmal heißt, könnte allerdings bedeutetn, dass sich Ihre Tochter vielleicht gegen ein entwicklungsbedingtes Selbstregulationsdefizit (landläufig auch als "AD(H)S" bezeichnet) selbst gewissermaßen "mediziert". Diese Selbstmedikation mit Nikotin ist ganz verbreitet, leider natürlich schon sehr nebenwirkungsbehaftet. Selbstregulationsdefizite sind vererblich, und man weiß, dass Kinder mit niedrig eingestellter Selbstregulation viel mehr SIDS-gefährdet als normstrukturierte Kinder sind.
Säuglinge mit niedriger Selbstregulation erkennt man an Anzeichen wie vermehrte Unruhe, Schlaf- und Fütterstörungen, manche an häufigem Schreien, die dann als "Dreimonatskoliken" gelten, aber mit dem Darm hat das nix zu tun. Insbesondere solche Kinder sind vermehrt SIDS-gefährdet und sollten niemals irgendwo alleine und für sich liegen, nicht einmal im Kinderwagen, sondern am Tag im Tragetuch sein und nachts im Arm der Mutter schlafen.(Der Arm der Mutter ist allen offiziellen Empfehlungen zum Trotz - leider auch denen von der GEPS - der beste Schlafplatz für Babys. In Kulturen, wo "Bedsharing" die übliche Form des Übernachtens ist, liegt die SIDS-Rate um den Faktor 10 niedriger (!) als in den westlichen Industrienationen).
Meine Antwort auf Ihre Frage, ob Ihr Enkel noch am Leben wäre, wenn er bei seiner Mutter, Ihrer Tochter, geblieben wäre, lautet: Ja. Ich bin überzeugt davon, dass das Kind, wenn er in der Nähe des einzigen Menschen, den er vom Geruch und Geschmack her kannte, hätte bleiben können, und wenn er weiter gestillt worden wäre und nachts den mütterlichen Herzschlag hätte hören und die Wärme ihrer Haut sowie die leichten nächtlichen Bewegungen hätte fühlen können, heute noch lebte.
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