Fühl mich geschüttelt, gerührt und mit Eis angefüllt. (Sonstiges)
»Hallo Alex,
ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin Martina, die Frau von Volker, welcher vor 3 Wochen diesen Eintrag über die "Reaktionen verschiedener Mitmenschen", hier im Forum, gepostet hat. Seit damals habe ich, das Tal der Trauer, von einer sehr schlimmen Seite kennen gelernt. Es war ein über zwei Wochen sehr lang anhaltendes Tief. Ich hatte das Gefühl, hier kaum wieder alleine rauszukommen. In diesen zwei Wochen hatte ich das Gefühl das Vertrauen der Menschen verloren zu haben die Wein- und Schüttelkrämpfe waren dann wieder an der Tagesordnung und irgendwann versagte dann halt auch der Kreislauf. Zum Glück ist diese Phase nun wieder vorbei. Doch es ist mir bewusst, Trauer ist wie Berg- und Talfahrt wir müssen da durch, egal wie.
Auch ich versuche, solange mein 3jähriger Sohn Marc dabei ist, das Leben so normal wie irgendwie möglich zu führen. Ich bin unheimlich dankbar, dass ich meinen Marc habe, er gibt mir viel Kraft dies irgendwie durch zu stehen. Dabei möchte ich natürlich meinen Mann, unsere Familien und viele gute Freunde nicht ausschließen.
Dennoch, der Verlust unserer kleinen süßen KIM LAURA, ist fast nicht auszuhalten. Das Leben hat sich von einem Tag auf den anderen so komplett verändert, sie fehlt uns so sehr!!!!
Eigentlich habe ich einen großen Freundes.- und Familienkreis der uns in dieser sehr schwierigen Zeit, versucht zu helfen. Aber, es sind liebe Menschen die dieses Schicksal zum Glück noch nicht selber erfahren oder ertagen mussten. Es ist für sie alle sehr schwer, mit unserer Situation umzugehen. Sie haben viele gute Gedanken, Ideen und oftmals auch Angebote z.B. unseren Marc mal mit zu nehmen. Außer in seinen Kindergarten und zu seinen Großeltern will er jedoch nirgendwo ohne mich hingehen. Er hat immer noch starke Verlustängste. Nette Menschen ermöglichen Ihm kostenlos nun einmal in der Woche auf einem Pferd zu reiten. Pferde haben eine heilende Wirkung nach dramatischen Erlebnissen. Das Reiten gefällt Ihm auf jeden Fall sehr gut.
Auch ich bin, seit diesem schrecklichen Morgen (30.01.2007) als ich meine kleine Kim tot aus dem Bett genommen habe, sehr verängstigt. Seither lege mich abends zusammen mit meinem Sohn in unser Ehebett. Zu Anfang war es die furchtbare Angst ihn nicht mehr alleine schlafen zu lassen, dann kamen die Nächte in denen er fieberte und nun ist es für uns beide zu einer schönen Gewohnheit geworden, seinen Körper und sein Atmen neben mir zu spüren. Doch ich weiß, dass ich meine Angst irgendwann wieder abbauen muss.
So, nun endlich wieder zurück zu Dir. Obwohl ich hier im Forum das erste Mal schreibe habe ich Deine Einträge und Meinungen öfters gelesen. Du schreibst sehr einfühlsam und hinterfragst auch sehr viel. Das finde ich sehr gut, Du bist eine absolute Bereicherung für GEPS.
Liebe Grüße
Martina
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