plötzlicher kindstod (Sonstiges)
Hallo, mein Name ist Tanjs!
Es ist nun fast 12 Wochen her , dass Joycy eingeschlafen ist. Warum läuft die Zeit einfach weiter ohne Rücksicht oder Respekt auf Kummer, Schmerz...
Joycy ist am 1.07.2006 geboren. Sie war ein absolutes Wunschkind. Ich bin seit 99 mit meinem Mann Joseph verheiratet. Die Beziehung lief in letzter Zeit aus meiner Sicht mehr recht als schlecht. Desto mehr habe ich mich auf meine süsse Prinzessin gefreut.
Joycy war ein sehr offenes und liebenswürdiges Geschöpf. Wo immer sie auftauchte, erfüllte sie die Herzen mit Freude. Der muffeligste Herr an einer Ampel musste bei Joycys Anblick lächeln. Das hat mich als Mutter sehr stolz gemacht.
Leider musste ich nach sehr kurzer zeit wieder arbeiten gehen. Das hat mich sehr oft ein schlechtes Gewissen haben lassen. Aber ich habe eine tolle Mutter, die mir jederzeit geholfen hat. Somit habe ich alles auf die Reihe bekommen.
Am Morgen des Ostersonntag diesen Jahres habe ich mein Baby tot in Ihrem Bettchen gefunden. Es war das Schlimmste. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie einen toten Menschen gesehen, und dann muss es ausgerechnet meine Tochter sein.Ich dachte, dass darf einfach nicht sein. Es ist ein Traum. Bitte, bitte lasst mich aufwachen und alles ist wieder gut.
Im Krankenhaus hat man eine Stunde versucht Joycy zurück zu holen. aber der liebe Gott wollte es anders. Wie sie dort in dem Bettchen lag so glücklich mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich habe sie dann im Krankenhaus noch sehr lange auf dem Arm gehalten immer noch in der Hoffnung, dass sie wieder aufwacht.
Wäre dieses Erlebnis nicht schon schlimm genug, kam es noch schlimmer im Krankenhaus.
Dadurch, dassJoycy zu hause eingeschlafen ist, musste das Krankenhaus die Polizei / Kripo verständigen. Das wäre ja auch nicht das Problem gewesen, aber...
Man hat Joycy ein Medikament verabreicht entweder im Krankenwagen oder im Krankenhaus welches Alkohol enthält. Natürlich würde ihr im Krankenhaus Blut zur Untersuchung entnommen, und dort wurde ein Alkoholgehalt von 0,8 prom. festgestellt. Mein man und ich wurden dann getrennt voneinander befragt - 'wie Kriminelle, die ihr Kind umgebracht haben'. Was ist das blos für ein Krankenhaus, die solche Verdächtigungen verursachen und sich dann nicht entschuldigen. die zeit, die ich bei der 'Vernehmung' verbracht hatte, wäre ich lieber bei meinem Kind gewesen, um mich zu verabschieden.
Sie wurde dann von der Polizei in die Gerichtsmedizin abgeholt. Dieser ganze Tag war wie unwirklich. So einen Alptraum hätte ich nicht meinem schlimmsten Feind gewünscht.
Danach fing es dann, dass die Gedanken 'verrückt' spielten:
-hab ich irgendetwas falsch gemacht
-warum denn ich
-soll ich für irgendetwas bestraft werden (ich hatte im letzten November eine Abtreibung)
-warum, warum, warum.........
Man hat das Gefühl, dass man durchdreht. Eben noch war dieses süsse Kind da, und jetzt nicht mehr. Wie soll man weitermachen? Es hat doch alles keinen Sinn mehr! Dann versuchen Freunde einem zu helfen indem sie einen auf andere Gedanken bringen möchten, aber man möchte mit seinen Gedanken und Erinnerungen alleine sein. Man wartet und hofft auf ein Zeichen. Geht es meinem Kind gut? Weiss es, dass mama sie lieb hat?
Ich habe alles von Joycy- bis auf ihr Bettchen- noch in der Wohnung. Ich brauch ihr Spielzeug, ihre Kleidung und alles, was Joycy war/ist um mich herum. Meine Schwester wollte Joycys Sachen in den keller räumen oder verkaufen, aber das geht nicht. Das ist alles Joycy.
Nach drei Wochen hat die Gerichtsmedizin Joycy endlich freigegeben. 'Man konnte nichts finden. Das Kind verstarb dem plötzlichen Kindstod'. Der Wunsch, einen Grund finden zu können hat sich nicht erfüllt. Dann hätte man etwas gehabt, woran man sich hätte klammern können - aber so.
Letzten Donnerstag wurde Joycy beerdigt. Es war eine schöne Beerdigung- wenn ma das überhaupt so sagen kann. es spielten ihre Lieblingslieder von Rolf Zuckowski. Der befreundete Pastor hat in der Predigt genau das gesprochen, was Joycy ausmacht und es war als wäre sie da gewesen und hätte sich gefreut - gelacht wie immer! mein mann und ich habe sie dann zum Grab getragen. Als sie herab gelassen würde, stiegen 20 weisse Luftballons in den Himmel - für jeden Lebensmonat einen.
Am Vortag konnte ich mir sie noch einmal anschauen. das war mir wichtig, um zu sehen, dass sie immer noch einen glücklichen gesichtsausdruck hat. Ihr Lächeln war auch noch da. Sie trug die Kleidung, die ich für sie ausgesucht hatte und hielt ihren Ole (Lieblingskuscheltier) und Schnuffeltuch im arm. Es war so schwer. Ich hätte sie am liebsten auf den Arm genommen und nach Hause mitgenommen, aber das war nicht möglich.
Ich durfte für 20 Monate ein Engel auf Erden haben und sie nun weiter in meinem Herzen tragen.
Joycy war so schön, so intelligent und hat so viele Herzen mit Freude und Liebe erfüllt.
Den Weg den ich jetzt vor mir habe, kann ich mir nicht vorstellen ohne Joycy zu gehen. Aber ich hoffe, sie weiss wie sehr ich sie liebe. Und ich denke sie wird mir helfen.
Liebe Grüße Tanja und mein Engel Joycy
gesamter Gesprächsfaden:

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