Risikokind? (Prävention)
Danke euch!
Ihr seids lieb!
Es denkt sicher jeder anders darüber, wahrscheinlich auch, weil die Situation immer anders ist und jedes Kind anders ist. Meine Tochter hat unheimlich schnelle Entwicklungsschritte gemacht, und ich hatte ihr Bett zwar ganz eng am meinen, aber sie war so ein Kind, das unheimlich viel Körperkontakt gebraucht hat. (vielleicht wegen KS mit Vollnarkose?) Ganz selten nur hat sie in ihrem Bett geschlafen, und dann auch nicht die ganze Nacht, weil sie nach einer Runde nächtlichen Stillens mit Sicherheit nicht mehr zurück wollte. Ich kannte sie so, und bei mir ist es daher so, dass ich froh bin, dass sie bei mir war. Es hätte sein können, dass sie diese Nacht sowieso gegangen wäre...und hätte ich sie ins Bett abgeschoben, wo ich sie doch kenne, dass sie das nicht mag, ich hätte es nicht verkraftet. So hatte sie wenigstens bis zum Ende noch ihre Mami und auch wenn ich es nicht mitbekommen habe, ich hatte sie zumindest bei mir. Obwohl der Gedanke, dass ein Baby in seinen eigenen Armen stirbt und man verschläft es, ganz schön hart zu verkraften ist.
Und natürlich juckt mich die Frage, ob sie noch leben würde, wenn ich sie in ihr Bett gezwungen hätte. Keine Ahnung...oder wäre sie dann das nächste Mal, wenn ich sie mit ins Bett genommen hätte, gegangen? Oder wäre sie in ihrem Bett gegangen? Oder wäre sie sowieso gegangen...Ich frag mich, ob ich nicht doch etwas "falsch" gemacht habe. Ich weiß nur, dass ich mich immer sehr genau erkundigt habe, dass ich viele Mamis gefragt habe, dass ich mich umgeschaut habe, gefragt habe, ob die Kleine denn e bei mir schlafen darf, weil sie das so braucht...und viele haben es so gemacht wie ich, aber deren Kinder leben alle noch. Und deren Kinder schlafen auch weiterhin bei ihnen in ihren Betten. Das ist das, was mir nicht in den Kopf geht.
Man hat erst was "falsch" gemacht, wenn etwas passiert. Daher ist der "Fehler" im Nachhinein auch wirklich leicht gesagt. Im Vorhinein war es keiner...im Vorhinein war es eine bedachte oder instinktive Handlung, die man in dem Moment für richtig hielt. Ich wollte nur, dass meine Tochter glücklich ist, sich nicht alleine fühlt, ihre Mutter spüren kann, und nicht weinen muss. Ich werde die Antwort nie bekommen, aber ich hoffe so sehr, dass es nicht das ist, was sie mir weggenommen hat. Da ich keine Antwort kriegen werde, versuche ich mich manchmal schon damit abzufinden, dass ich vielleicht teilweise """Schuld""" sein könnte, weil ich damit schon langsam leichter leben kann, als mich ständig zu fragen, ob und warum. Aber nicht mal das ist sicher, es hätten auch ganz andere Faktoren sein können, die nichts mit dem bei mir im Bett schlafen zu tun haben...
Man wird verrückt....ich will langsam keine Fragen mehr stellen...und einfach damit leben, dass es passiert ist, egal, ob ich etwas getan haben könnte, um es zu fördern, oder nicht. Das Wichtige ist, dass sie geliebt worden ist und noch immer geliebt wird. Aber dieses Heimtückische bei SIDS, diese verdammten offenen Fragen, hindern einen extrem am vorwerts gehen. Mir wäre es wirklich schon langsam lieber, mir würde jemand sagen, dass ich """Schuld""" habe, damit ich endlich anfangen kann, damit zu leben, als mich ewig so weiterfragen zu müssen...und trotzdem aber hat man Angst vor einer Wahrheit, die niemand kennt.
Tut mir leid für den Exkurs...
Auf jeden Fall habt ihr Recht, da muss schon ein Haufen mehr nicht stimmen, wenn ein Kind stirbt, nur weil es bei der Mama im Bett lag.
Liebe Grüße von einer gerade recht überarbeiteten und verzweifelten
KarinI
» Liebe Karin,
» bitte mach Dir keine Vorwürfe weil Du Dein Kind zu Dir genommen hast. SIDS
» ist ein Multifaktorielles Ereignis, d.h. es müssen mehrere Faktoren
» zusammenkommen. Das Schlafen im Elternbett ist ein einzelner Risikofaktor,
» nicht der Auslöser für SIDS. Dort kann es leichter zum Überdecken und zur
» Überwärmung kommen (das Kind bekommt zu seiner eigenen Körperwärme
» zusätzlich die Körperwärme der Eltern ab) als im eigenen Bett, das Kind
» kann ausgeatmetes CO2 abekommen. Und falls das Kind sich auf den Bauch
» dreht sind die erwachsenenmatratzen nicht gasdurchlässig.
» Trotzdem hätte Dein Kind auch in seinen eigenen Bettchen versterben können
» , da muss noch etwas anderes reingespielt haben. So durfte Dein Schatz in
» Deiner Nähe einschlafen. Unser Kind ist ganz klar ein Risikokind und es ist
» trotzdem schon (selten) vorgekommen dass er bei uns im Bett geschlafen hat.
» Obwohl wir wussten dass dies das SIDS-Risiko erhöht. Das ist natürlich
» nicht vernünftig, aber er hatte in diesen paar Nächten so sehr das
» Bedürfnis nach unserer Nähe dass ich ihm diese einfach nicht verwehren
» konnte, und er war da schon zu groß für sein Beistellbett , das wir vorher
» hatten. Eltern handeln nach bestem Wissen und Gewissen, und wenn ein
» Säugling partout die permanente Nähe der Eltern braucht um zu schlafen,
» dann hat man keine Wahl. Genau wie Kinder die absolute Bauchschläfer sind.
» Man kann da auch viele Dinge ausprobieren (wir haben stabilisiert, fixiert,
» ihn ständig rumgedreht und konnten das Bauchschlafen lange(9 Monate)
» herauszögern, aber irgendwann mussten wir akzeptieren dass wir nur daran
» arbeiten können alle anderen Risikofaktoren zu minimieren, weil er
» definitiv ein Bauchschläfer ist ).
gesamter Gesprächsfaden:

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