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Motivation... (Sonstiges)

verfasst von Alex(R), 18.12.2008, 01:27 Uhr

Hallo Rebecca, hallo Rici!

Ich finde sympathisch, wie Du deine Motivation beschrieben hast, Rebecca. Zudem finde ich es nachvollziehbarer, dass Du die Motivation hast eine Facharbeit über SID zu schreiben, da Du sagst, dass Du auf eine Fachschule für Pflege gehst.

Ich bin etwas anderer Meinung als Rici. Ich empfinde es grade wegen meiner Erfahrungen (nach dem Tod meines Kindes) sehr wichtig, dass über das Thema gesprochen werden kann. Grade nach dem Tod des eigenen Kindes ist zwar der Voyorismus anderer sehr verletzend, aber leider gibt es nur sehr, sehr wenige Menschen, die wenig oder keine Scheu haben zu thematisieren, was sie gerne wissen möchten. Ich bin über jede einzelne Person froh und dankbar, die ohne blöde Hintergedanken oder Skandalhascherei sich trauen, Fragen zu stellen oder Fragen zu beantworten.

Bitte, verstehe mich nicht falsch, Rici. Ich lehne diese furchtbare Polemisierung ab - egal, ob es nun um vermeintlich verpasste Präventionsmaßnahmen geht oder um das Auftreten, das "man" nun im Nachhinein von betroffenen Eltern erwarten mag.
Das ist schrecklich. Doch leider betrifft das nicht nur außenstehende Nachbarn, Kollegen und Familienmitglieder, sondern ist diese polemische Art, mit diesem sehr sensiblen Thema auch unter Fachleuten anzutreffen. Das bedaure ich sehr.

Grade, was den Umgang von Ärzten, Hebammen, Polizisten, etc betrifft, frage ich mich, was ist das denn: Das, was man "professionelle Distanz" nennt? Das nimmt im Gespräch mit vielen Personen sehr schnell einen Hauch an von einer überheblichen Art, der man entnehmen könnte "tja, das kann mir nicht passieren". Oder aber ein so übertriebenes Mitleid, das niemandem hilft (und zuletzt kann man niemandem diesen Schrecken erleichtern). Auch ganz furchtbar empfinde ich es, wenn meine Anliegen abgemildert werden sollen mit dem Satz "jaja, sie haben den Tod ihres Kindes noch nicht verarbeitet".

Rebecca, es ist schwierig, diesem Thema zu begegnen, auch für uns Betroffene. Es gibt Zeiten, in denen man nicht drüber sprechen möchte, und es gibt Menschen, für die es sowieso kaum jemals verbalisierbar sein wird, was ihnen da widerfahren ist.

Dennoch bin ich der Meinung, dass es sinnvoll ist, über die (und vielleicht auch mit den) Eltern zu sprechen. Letzenendes ist es ein Trauma, das - totzuschweigen - krank machen kann. Dieses Thema ist Teil unserer Gesellschaft und ich würde mir wünschen, dass sowohl betroffene Eltern als auch interessierte Menschen, und vor allem Fachleute (egal, ob aus der Sorge oder Helfer wie z. Bsp. die Polizei) sich damit auseinandersetzen - in einem gesunden Maß. Im Idealfall schult es die gegenseitige Empathie und unterstützt es ein gesundes Gleichgewicht in unserer Gesellschaft.

Vor allem ist es wichtig, das sehr unterschiedliche Erleben auf der einen Seite zu tolerieren, auf er anderen Seite aber auf Nicht-verletzende-Weise einen Weg zu finden, den Umgang mit Eltern zu verbessern. Ich wünsche niemandem ein solches Erlebnis, aber es KANN passieren, das ein naher Angehöriger stirbt.

Ich wünsche JEDEM, der in einer solchen Situation ist, dass er eine adäquate Begleitung erfährt.

Ganz liebe Grüße,

Alex

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