Marlene (19.09.00 - 02.03.2001) und das JETZT (Trauer)
Liebe Nata,
diese Ängste die Sie beschreiben, kenne ich ähnlich. Man hört auf, dem Leben einigermaßen zu vertrauen, eigentlich ist es jeden Tag ein Wunder, dass die Lieben überleben. Und die ganzen vernünftigen Sätze der andern helfen einem glatt gar nichts. Ständig diese latente trauer, die nur überdeckt wird aber nie wirklich weg ist. Das kommt vom tiefen Verlust. Ich hab nicht mal ein Kind verloren, bloß in früher Kindheit den geliebten Vater ziehen lassen müssen und ich hab über 30 Jahre gebraucht um halbwegs damit fertig zu werden (weil man danach alles Unverdaute mit ins Leben nimmt).
Es ist wohl gut, dass Sie anfangen, über Marlene zu schreiben. Es muss ein unheimlicher Druck sein, nicht offen trauern zu können. Ich vermute, wenn Sie Ihren Schmerz ran- und rauslassen, werden die Ängste mit der Zeit normaler. Nicht mehr so monströs. Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie Menschen finden, die akzeptieren, dass so ein Schmerz nicht von einmal reden weggeht sondern die zuhören, jahrelang. Ich wünsche Ihnen, dass Ihre Ängste Sie nicht dominieren und dass Sie beides tragen können, den Alltag und die kleine Marlene als Teil Ihres Lebens. Es tut mir unendlich leid um diese kleinen süßen Menschen, wenn man bloß zaubern könnte.
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