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frage! (Trauer)

verfasst von Sabine34 E-Mail, Bad Soden Salmünster, 06.09.2005, 01:34 Uhr

Hallo Anja,
ich war auch noch sehr jung (22 Jahre), als ich 1993 mein erste Kind (ein Sohn) im Alter von 4 Monaten verlohren habe. Mir kommen heute noch die tränen wenn ich an ihn denke. Ich war ziemlich fertig, und habe im Leben keinen Sinn mehr gesehen. Mein Mann hat mich damals wieder aufgebaut, so das wir uns entschlossen haben noch Kinder zu bekommen. So wurde ich 4 Monate nachdem mein Julian gestorben war schwanger und bekam eine Tochter. In dem Krankenhaus wo sie geboren wurde, ried mir der Kinderarzt von einem Monitor ab. Am Abend ihres 1. Lebenstages kam der Arzt zu mir und teilte mir mit, das meine Tochter eine Neugeborenensepsis hat und ins nächste Kinderkrankenhaus verlegt werden müßte. Ich war da wieder mit den Nerven am Ende, bin ihr dann aber schnellst möglich gefolgt. Dort lernten wir einen sehr netten Arzt kennen, der sofort meinte, das es kein Problem ist einen Monitor für unsere Tochter zu bekommen. So geschah es dann auch... wir hatten den Monitor und viele Fehlalarme....
2 Jahre nach unsere Tochter bekamen wir noch einen Sohn. Da haben wir an die ganzen Fahlalame gedacht, die auch unsere Tochter nervös gemacht haben und entschlossen uns keinen Monitor zu nehmen. Es ging alles gut. Als unser Sohn dann 1 1/2 Jahre war bekamen wir noch einen Sohn. Wie beim Kind zuvor ließen wir den Monitor weg. Das bereue ich noch heute, denn auch dieses Kind (Kenneth) starb mit 3 1/2 Monaten. Danach habe ich noch 2 Söhne bekommen und jedes mal ließ ich mir vom Kinderarzt einen Monitor verschreiben. Diese Monitore waren auch nicht so empfindlich gegenüber den Fehlalamen. Jetzt habe ich noch eine Tochter im Alter von 2 Monaten, und benutze auch wieder einen Monitor!
Die Angst das was passiert ist immer da. Ich schaue, troz Monitor nach ihr, ob sie noch atmet. Auch bei meinen anderen Kindern (10 J., 8 J., 5 J., und 2 Jahre habe ich Angst, das was passiert. Die Verlußte sind einfach zu groß um noch welche zu bekommen.
Ich mußte mich selber überwinden, meine älteste alleine weggehen zu lassen.
Auf der anderen Seite ist es ein unheimliches Glücksgefühl, zu sehen wie meine anderen Kinder aufwachsen. Natürlich haben auch Julian und Kenneth immernoch ein Platz bei uns in der Familie. Sie werden auch von unseren anderen Kindern immer mitgezählt. Meine Große sagt immer "wir sind 5 Kinder, aber eigendlich 7, denn 2 Brüder sind gestorben".
Du bist auch noch so jung, und ich weiß aus Erfahrung das man über den Tod des eigenen Kindes nicht hinweg kommt. Aber ich möchte Dir mit meiner Geschichte sagen, das man auch noch viel schönes erleben kann. Auch wenn Du Dir das im Moment noch nicht vorstellen kannst. Dein Sohn kann Dir keiner ersetzen!!! Mir wurde immer gesagt, ich könne ja immer noch Kinder bekommen, dann würde ich über den Tod vn Julian hinwegkommen. Tatsache ist, ich bekam noch Kinder, weil ich es wollte, aber nicht um Julian oder Kenneth zu ersetzten!!! Jedes lächeln, oder das sie etwas lernen (zB. laufen,...) bringt mir Freude und jedesmal denke ich, was wäre wohl aus Julian (am 21.08.95 geboren & am 25.12.95 gestorben) und aus Kenneth (am 15.08.98 geboren & am 08.12.98 gestorben)geworden, wie sähen sie wohl heute aus, wie wären sie in der Schule,... ? Halt alles alltägliche was ich mit meinen anderen Kindern erlebe!!! Die 2 werden immer in meinem Herzen sein, die 2 süßen, jeder mit seiner eigenen Persönlichkeit trotz den paar Monaten die sie lebten!
Ja das ist meine Geschichte. Ich hoffe, sie hilft Dir etwas weiter. Außerdem wünsche ich Dir, Anja alles Gute, viel Verständnis in Deiner Umgebung und das Du viel über Deinen Sohn erzählen kannst, er ist auch eine eigene Persönlichkeit, der es zusteht nicht vergessen zu werden!!!

Viele Grüße
Sabine

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gesamter Gesprächsfaden:

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