An Frau Jorch (Sonstiges)
Hallo Frau Jorch,
könnten Sie mir sagen was Sie von dem folgenden Titel aus der Thieme Fachzeitschrift von 2004 halten? Ich habe ebenfalls, wie schon gepostet eine Zwangsstörung und bin in Sorge nach den neusten Erkenntnissen, spricht der Artikel nicht gegen den Zusammenhang von Zwängen und Serotonin?
Danke sehr und viele Grüße nach Münster:
Serotonin-Hypothese
Auf eine Schlüsselrolle des Serotonin in der Pathologie der Zwangsstörung schloss man aus der positiven Wirkung von Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI und Clomipramin) auf die Zwangssymptomatik. Dennoch ist ein eindeutig kausaler Zusammenhang zwischen Serotonin-Mangel und Zwangserkrankungen anzuzweifeln, da eine verminderte zerebrale Verfügbarkeit des für die Serotonin-Synthese erforderlichen Bausteins Tryptophan zwar kausal depressive, jedoch keine Zwangs-Symptome auslöst [3]. Zudem konnte bei Zwangskranken, anders als bei Depressiven, keine Erniedrigung der Liquorkonzentration des Serotonin-Metaboliten 5-Hydroxyindolessigsäure gefunden werden (dto). Weitere Gründe, die gegen eine kausale Serotonin-Hypothese bei Zwang sprechen, ist die im Vergleich zu reinen, potenten SSRI relativ bessere Wirksamkeit im Erwachsenenbereich des weniger selektiven Clomipramin auf Zwangssymptome [5] sowie die fehlende Wirkung der Serotonin-Agonisten MK-212, Ipsapiron und i.v.-Gabe von L-Tryptophan auf Zwangssymptome [8]. In Zusammenschau der bisherigen Befunde ist vielmehr die Hypothese einer zentralnervösen Netzwerkstörung (s. u.) zu favorisieren, innerhalb derer Serotonin modulatorische Funktionen einnimmt.
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