Bitte Hilfe! - Die Fortsetzung (vorsicht lang) (Prävention)
Hallo,
In der Nacht, in der ich den etwas weiter unten stehenden Beitrag schrieb, war ich völlig durch dem Wind. Jetzt würde ich gern ordentlich schildern, was passiert war und wie es weitergegangen ist.
Julia kam nach einer komplikationsloser Schwangerschaft zur Welt. Per Sectio 10 Tage vor dem ET, geplant aufgrund familiärer Vorbelastung. Ebenfalls komplikationslos. Sie wog 2800g und war 50cm lang. Alle Untersuchungen, die seitdem vorgenommen wurden, waren unaufällig. Julia sei ein kräftiges und gut entwickeltes Baby wurde uns immer gesagt.
Wir haben alle Empfehlungen zur Vermeidung von SIDS beachtet. Schlafsack, Rückenlage, 16-18 Grad, eigenes Bett im Elternschlafzimmer. Wir haben niemals geraucht und sie auch niemals Rauch ausgesetzt. Sie wurde 4 Monate lang voll gestillt und bekommt jetzt einmal am Tag etwas Gemüsebrei. Ansonsten nur Muttermilch.
In der Schwangerschaft habe ich an einem Erste-Hilfe-Kurs für Kinder teilgenommen. Da wurde mir der AC empfohlen und so liess ich ihn mir zur Geburt schenken. Seit wir aus dem Krankenhaus zurück waren, schlief sie mit dem AC. Es funktionierte stets einwandfrei. Nicht ein Fehlalarm/Alarm.
Ich habe nun sehr viel zu diesem Thema gelesen, und selbst wenn ich die absurdesten Risikofaktoren (à la "alleinerziehende Mutter") dazuzähle, kommen bei Julia nur zwei in Frage:
- seit sie 8 Wochen alt ist schläft sie oftmals durch, 6-7 Stunden Schlaf pro Nacht sind normal
- sie hat anfangs sehr viel gespuckt, allerdings nie im Schlaf, seit sie Gemüse bekommt, spuckt sie kaum noch
Am 9.9 bekam sie ihre dritte 5-fach-Impfung. Ich muss dazu sagen, dass Julia die Impfungen bis dahin sehr gut vertragen hat. Die einzige Reaktion bestand darin, dass sie danach sehr müde war. Etwa um 23.30 gab es zum ersten Mal einen Alarm. Das habe ich nicht sofort realisiert. Denn ich war im Bad, das ans Schlafzimmer angeschlossen ist. Erst hörte ich den Piepser vom AC und dann, eine Sekunde später, den vom Babyphone. Deswegen dachte ich, dass da was anderes gepiepst haben muss. Ich habe dennoch nach ihr geschaut und alles war ok.
Am 11.9 stillte ich sie, spielte mit ihr und brachte sie ins Bett. Danach ging ich in die Küche und machte das Babyphone an. Etwa um 23.30 hörte ich wieder den Voralarm. Ich rannte hin und während ich rannte, setzte der Hauptalarm ein. Ich fand sie schlafend, auf dem Rücken, mitten im Bett, direkt über den AC-Matten (an den Einstellungen des Gerätes etc. haben wir seit Monaten nichts verändert). Ich legte meine Hand auf ihren Bauch und spürte keine Atmung. Ich rief laut und rüttelte sie. Nach einigen Augenblicken machte sie die Augen auf. Ich machte den AC aus, nahm sie hoch, umarmte sie. Dann schaute ich sie mir im hellen Nebenraum an. Sie war blass, wie immer. Nicht blau. Aber ich weiss nicht, wie viel Zeit da bereits vergangen war.
Am nächsten Morgen (in der Nacht war ich zu geschockt, um richtig zu schalten und ins Krankenhaus zu fahren, leider war ich mit ihr allein in der Wohnung) fuhr ich mit ihr ins Frankfurter Uni-Klinikum. Wir wurden stationär aufgenommen und verbrachten 5 Tage und 4 Nächte dort. Sie wurde an einen Monitor angeschlossen. Folgende Untersuchungen wurden durchgeführt:
- Blutbild
- Urinuntersuchungen
- EKG
- Langzeit-EKG
- Hirn-Sono
- EEG
Auffällig waren erhöhte Leberwerte, die dann von selbst etwas gesunken sind und auf eine Magen-Darm-Erkrankung, die sie vor etwa einer Woche hatte, zurückgeführt wurden.
Ansonsten zeigte die Monitorüberwachung an, dass sie im Tiefschlaf sehr flach atmet (die Atemfrequenz war oftmals unter 10, paar Mal sogar auf 0), die Sauerstoffsättigung aber stets ok war. Die beiden letzten Nächte lief unser AC parallel zum Monitor. Es gab ein paar Monitor-Alarme, aber keinen AC-Alarm.
Meine Meinung:
1. Es war kein Fehlalarm.
2. Die ersten beiden Nächte im Krankenhaus gab es viel mehr Alarme wegen niedriger Atemfrequenz als in den beiden folgenden.
3. 19 Wochen nicht ein Alarm und dann gleich 2 unmittelbar nach der Impfung - Für mich lässt das den Verdacht aufkommen, dass es da einen Zusammenhang geben könnte. (Die Aerzte finden dies lächerlich.)
Jetzt meine Fragen:
1. Vier Nächte war sie am Monitor und nicht eine Apnoe. Ein Grund zur Beruhigung?
2. Die Aerzte im Uni-Klinikum meinten, dass eine Untersuchung im Schlaflabor keine neuen Erkenntnisse bringen würde. Was meint ihr?
3.Sollte ich mich aufgrund des Vorfalls doch um einen Heimmonitor bemühen?
4. Weiss jemand vielleicht wie das in der Schweiz ist? Bekommt man da so ein Gerät eher verschieben? (wir ziehen gerade um)
4. Kann man sich da privat was anschaffen, um mehr Sicherheit zu haben, und mit welchen Kosten muss man rechnen?
Im Moment hat Julia den AngelCare und auch den MamaCare. Ich kann seit dem 11.9 kaum noch schlafen. Wache an ihrem Bettchen. Wenn ich schlafe, dann nur weil ich unwillentlich umgekippt bin.
Vielen Dank fürs Lesen
Tatjana
gesamter Gesprächsfaden:

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