Die effektivste Vorbeugung, die wir haben. (Prävention)
Hallo,
ich bin neu in diesem Forum. Jedoch verfolge ich die Einträge täglich. Schon lange kreisen Gedanken in meinem Kopf herum. Heute habe ich versucht, einen Teil davon hier aufzuschreiben.
Mein Sohn (4.Kind) wird nächste Woche ein Jahr alt. Seit ich ihn im Alter von 12 Wochen in einem erschreckend regungslosen Zustand nachts um halb zwei aus SEINEM Bettchen gezogen habe (Nur der liebe Gott weiß, warum er mich um diese Zeit hat aufwachen lassen, wo doch alles so still war.), bekommt mich niemand mehr dazu, ihn dort vor seinem zweiten Geburtstag wieder schlafen zu lassen. Er hatte einen Schlafsack an, es war eine Juninacht bei offenem Fenster und kühlen Temperaturen, rauchfrei, Rückenlage, alle bekannten Risikofaktoren haben wir ausgeschlossen und dennoch lag er am Fußende seines Bettchens - auf dem Bauch - ohne Regung. Wie er das geschafft hatte, ist mir unerklärlich.
Die folgenden Tage und Wochen war ich nur damit beschäftigt, zu lesen. Reden konnte man mit niemanden, keiner konnte meine Gedanken verstehen. Ich suchte nach Informationen, Erklärungen, Vorsichtsmaßnahmen. Viele Betroffenenberichte, Videos und wissenschaftliche Arbeiten später, fühlte ich mich, als hätte jemand ein Brandeisen in meine Seele gehalten. Ich habe bis heute meinen Sohn bei niemanden anderen schlafen lassen als bei mir. Wenn er nur wenige Stunden woanders zur Betreuung war, damit ich verschieden Dinge erledigen konnte, quälte mich der Gedanke, dass die betreuende Person Ihn nur nicht alleine schlafen legt.
Trotz aller gegenläufigen Empfehlung wird mein Sohn noch ein Jahr in meinem Bett schlafen, denn in seinem war es für ihn gefährlich. Außerdem gebe ich meinem innersten (natürlichen) Mutterinstinkt nach, der mir sagt, dass mein Baby zu mir gehört - an meine Seite - auch oder gerade nachts. Mein Sohn schläft weiter in einem Schlafsack, auf meiner Seite des Ehebettes und um ihn vor seinem Vater zu schützen auf keinen Fall in der Mitte des Bettes. Ebenso schlafe ich in einem Schlafsack, um ihn nicht zu überdecken. Ich kriege es einfach nicht fertig, ihn wieder in sein einsames, hölzernes Kinderbettchen zu legen ohne Körperkontakt zu mir. Die ganze Nacht habe ich meinen Arm um ihn gelegt mit der Hand auf seinem Brustkorb. Er hat sich schon so an diese Position gewöhnt, dass er anders gar nicht mehr ein- und weiterschläft. Es ist wahrscheinlich die einzige Position in der wir beide unseren inneren Frieden finden. Es geht uns gut so. Deshalb bin ich froh, auch solche o.g. Artikel zum Lesen zu bekommen. Ich hoffe sehr, dass mein Gefühl mich nicht täuscht und wir das nächste Jahr überstehen. Allen Betroffenen möchte ich meine Bewunderung über ihre Stärke und den Mut zum Weiterleben ausdrücken. Ich weiß, ich könnte es nicht. Ich würde meinem Sohn folgen. Auch wenn ich mich vor lauter Angst nicht richtig freuen kann, ich bin Gott dankbar dafür, dass er lebt. Andrea
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