Mia (Trauer)
Hallo!
Zuerst will ich mich bedanken für eure Anteilnahme! Irgendwie ist es tröstlich zu wissen, dass man nicht alleine ist...
Jetzt ist es 2 1/2 Wochen her und mir geht es so schlecht. Ich könnte den ganzen Tag nur weinen. Aber ich bemühe mich sehr, dass ich sozusagen abschalten kann indem ich häkle oder lese. Ich versuche wirklich stark zu sein, aber es ist so schwer... Meinem Mann geht es so schlecht, dass ich schon gar nicht mehr weis was ich machen soll. Wir waren am Donnerstag das Erste Mal bei einer Psychologin, die uns immer wieder eine geistige Auszeit von Mia geraten hat und wenn es nur fernsehen ist. Aber er hat überhaupt kein Interesse an irgendwas. Die letzten Zwei Tage hat er gar nicht mehr mit mir geredet! Ich versuche Verständnis zu zeigen, auch wenn ich ihm böse bin. Ich versuche natürlich auch stark für ihn zu sein... Aber ich will auch mal einen schwachen Moment haben, wo er mich dann tröstet...
Die kleine Maus fehlt mir ja so! Das fängt schon bei unserem Frühstücksritual an. wenn ich in den Garten gehe oder baden. Egal was, sie fehlt! Ich hab mich ja den ganzen Tag um sie gekümmert. Mein Lebensinhalt ist weg!
Fragen über die Zukunft folgen natürlich... Will ich noch ein Kind? Kann ich je wieder Arbeiten? Kann ich zu meiner alten Arbeit zurück, wo alle wissen was mir passiert ist? Ich sollte mir noch zeit lassen mit solchen Fragen, aber sie tauchen immer wieder auf.
Ich versuche natürlich von Tag zu Tag zu leben....!
Ich hab jetzt schon alle Sachen von Mia zusammengepackt! Ich hab jedes einzelne Stück alleine gepackt und hab mich bei jedem Kleidungsstück und Spielzeug an eine Geschichte erinnert. Das war irgendwie schön, aber auch sehr schwer!
Ich hab auch die ganzen Windeln, Shampoos, Badeöle und Baby- und Kindernahrung die ich auf Vorrat hatte zusammen gepackt und werde sie nächste Woche ins Mutter-Kind Haus in St. Pölten bringen, dass die Kinder denen es nicht so gut geht auch was haben...
Das Gewand, Spielzeug und Hochstuhl einfach alles hab ich am Dachboden zusammengestellt und hab einfach alles zusammengehamstert was unseren Kleinen gehörte und horte es. Ich kann mich von nichts trennen. Möchte auch nichts herborgen! In meinem Umfeld sind alle Freundinnen schwanger und meine Schwägerin auch und ich kann ihr nichts anbieten, so wie ich es vor einem Monat noch gemacht hätte...
Meine beste Freundin, die sich jeden Tag um mich gekümmert hat, war auch schwanger. Sie hat diese Woche ihr Baby in der 17. Schwangerschaftswoche tot zur Welt bringen müssen... Jetzt leidet sie noch mehr mit!
Das Schicksal ist einfach so ungerecht! Wir sind alles anständige Leute, die so viel Liebe zu geben haben und dann passiert uns sowas...
Vielleicht hat jemand mal Lust mir zu schreiben?!?!
Da meine Psychologin 3 Wochen Urlaub macht und die Selbsthilfegruppe dieses Monat nicht ist (weil so viele Urlaub haben), habe ich nicht wirklich die Gelegenheit mich mitzuteilen...
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