GEPS - Gesprächs - Forum

zum Internetauftritt der GEPS-Deutschland e.V.
zur Forums-Ausgangsseite

einloggen | registrieren

Liebe Besucherinnen und Besucher!
Dieses Forum wird von der GEPS-Deutschland e.V. betrieben und finanziert. Die GEPS ist eine Elternselbsthilfeorganisation, die sich nur über Spenden und Mitgliedsbeiträge finanziert.
Für Ihre Unterstützung, ob auf finanzielle Art in Form einer Spende oder durch Ihre Mitgliedschaft, sind wir dankbar!
Weitere Informationen über die GEPS und den Plötzlichen Säuglingstod (Plötzlicher Kindstod / SID) finden Sie auf den Internetseiten unter http://www.geps.de.

Wir behalten uns vor, u.a. beleidigende, diskriminierende oder unsachliche Beiträge zu löschen. Falls Sie private Nachrichten dieser Art von anderen Nutzern über das Forum erhalten, teilen Sie uns dies bitte mit.
zurück zum Forum
Tabellen-Ansicht  Mix-Ansicht

Lenya (Trauer)

verfasst von Lysann(R) E-Mail, 09.11.2017, 13:03 Uhr

Heute Abend kommt der Redner zu uns, bzw zu meinen Eltern wo wir gerade wohnen. Ich weiß nicht recht ob das hier her gehört, aber meine Psychologin meinte ich soll darüber reden/ schreiben wenn mir das hilft, also schreib ich es einfach mal. Wir haben 3 Lieder raus gesucht, Staubkind kleiner engel, unheilig an deiner Seite und Christina Stürmer du fehlst mir. Dazu noch ein kleines Gedicht:
Du kannst darüber weinen,
dass sie gegangen ist,
oder du kannst lächeln,
weil sie gelebt hat.
Du kannst deine Augen schließen
und beten, dass sie wieder kommt,
oder du kannst sie öffnen und sehen,
was sie zurückgelassen hat.
Dein Herz kann leer sein,
weil du sie nicht sehen kannst,
oder es kann voll der Liebe sein,
die sie für dich und andere hatte.
Du kannst sie im Herzen tragen,
und sie in dir weiterleben lassen.
Du kannst weinen und ganz leer sein,
oder du kannst tun, was sie von dir wollte,
dass du lächelst, deine Augen öffnest,
Liebe gibst und weitergehst.
Das hatte uns eigentlich gut gefallen, na eher meiner Mutter und mir, mein Mann sagt nicht viel zu dem Thema. Ansonsten weiß ich nicht was der Redner sagen könnte, das sie viel gelacht hat, baden über alles liebte und eigentlich nur ruhig wurde wenn sie bei uns lag, als hätte sie gewusst das sie nicht viel Zeit hat. Das kommt einen alles so banal vor, aber vielleicht kann er uns ja auch weiter helfen.
Mein Mann redet kaum noch über das Thema, klar wenn ich ihn direkt darauf anspreche reden wir darüber, aber von alleine eher selten und drängen will ich ihn ja eigentlich auch nicht. Am Anfang hat er seine Emotionen noch gezeigt und ich war so froh darüber, aber dann waren wir bei seinen Großeltern und sein Großvater haut raus, er muss jetzt stark sein für mich. Ich hätte ihn eine runter hauen können, aber hätte ja auch nicht viel geändert. Auf jeden Fall zeigt er sie seitdem nicht mehr. Was habt ihr da für Erfahrungen gemacht?
Im Moment geht es tagsüber, man hat ja genügend zu tun und Ablenkung, gerade ich auch wegen meiner Schwester. Ihre erste Reaktion auf den Termin, jetzt am Montag, war Mittwoch würde mir aber besser passen. Ich meine gut jeder trauert anders und sie hält sich an ihren Chemopatienten fest, ist Chemoschwester, aber das war doch wie ein Schlag ins Gesicht. Finde das geht gar nicht, habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht, ist es vielleicht sogar eine normale Reaktion und ich seh es nur zu eng? Hätte gerne jemanden mit dem ich mich austauschen könnte.
Durch ihren medizinischen Hintergrund haben wir auch schon einige Kommentare von Ärzten bekommen. Das ich selbst wenn ich es gleich gemerkt hätte, nicht viel ausrichten hätte können bei plötzlichen Kindstod und sowas wie das die Wissenschaft davon ausgeht das es eine biologische/ chemische Reaktion ist, weil die Kinder sonst schwer krank werden oder einen Gendefekt haben. Weiß nicht ob es wirklich so ist oder ob sie mich nur beruhigen wollen. Helfen tut es so oder so nicht die Fragen stellt man sich trotzdem. Ich hoffe nur sie haben recht in dem Punkt das sie nicht leiden musste. Die anderen meinten sie sah ganz friedlich aus wie schlafend, ich fand man hat gesehen es fehlte das Leben, objektiv gesehen haben sie aber wohl schon recht, hab das Bild noch genau vor mir und werde es wohl auch nie vergessen.
Auch seine Großeltern sind schnell mit Kommentaren dabei, wie die Wohnungen ist doch so schön da könnt ihr nicht ausziehen oder du arbeitest doch über die Stadt, ist nicht der Fall sind ein kleiner Elternverein mit einer ganz lieben Chefin, die meinte ich soll mir so viel Zeit nehmen wie ich brauch, die müssen sich woanders unter bringen, du musst doch arbeiten denk an deine Rente und ihr bekommt doch eh noch Kinder. Als ob ich bzw wir jetzt an diese Dinge denken und als wenn es überhaupt unsere Entscheidung wäre mit den Kind/ Kindern durch meine Endometriose. Und weiß auch nicht ob ich das noch einmal durchstehe, hatte bei Lenya schon eine Menge Angst davor. Erstmal muss ich iwie Montag überstehen und dann das alleine sein, da mein Mann schon gesagt hat, wenn es geht möchte er ab dem 20. wieder arbeiten gehen. Mal gucken was wird. Eventuell hat ja einer von euch auch das Bedürfnis sich auszutauschen und meldet sich bei mir.
Ich vermisse dich mein kleines Wunder, ich wäre so gerne bei dir.

antworten
 


gesamter Gesprächsfaden:

Lenya von Lysann(R) am 08.11.2017 um 20:33 Uhr (Trauer)  [Board] [Mix]
Lenya von Lysann(R) am 09.11.2017 um 13:03 Uhr
Lenya von ullis Mama(R) am 12.11.2017 um 16:23 Uhr
Lenya von Lysann(R) am 23.11.2017 um 14:56 Uhr

zurück zum Forum
Tabellen-Ansicht  Mix-Ansicht
GEPS - Gesprächs - Forum | Kontakt | Impressum
5952 Einträge in 1127 Gesprächsfäden, 1005 registrierte Benutzer, 45 Benutzer online (0 registrierte, 45 Gäste)
Script by Alex  ^