GEPS - Gesprächs - Forum

» hallo ich bin neu hier habe vor einem jahr mein baby an sids verloren sie
» war gerade 2 1/2 mon. alt seit 7 wochen bin ich nun zum 5 mal mama habe
» bereits mit meiner lisa 4 kinder und meine kleine hat einen monitor
» bekommen am anfang war es noch leicht und wir haben sie nur nachts
» angeschlossen aber je näher das das alter kommt wann mein baby gestroben
» ist kann ich sie gar nicht mehr runter lassen ständig erschrecke ich wenn
» sie so tuhig schläft. nun weis ich das sids bis zu 3 jahren passieren kann
» aber die krankekasse hat mir vorerst ein jahr das gerät zur verfügung
» gestellt wie lange darf m,an und kann man einen antrag auf verlängerung
» stellen. wer hat erfahrung macht man nach einer gewissen zeit von allein
» das gerät ab.bin so hilflos auch wenn sie kerngesund ist die angst beschert
» einen zu stark mein baby war auch gesund und sie war mein 4 kind danke
» karin

hallo karin...
hab erst jetzt die zeit gefunden wieder mal hier im forum vorbei zu schauen. hier findest du jede menge antworten wenn du dir mal in ruhe alles durchließt.
zuerst einmal schreibst du das ihr eure kleine nur nachts monitoringt(blödes wort) schläft sie denn nur nachts? doch sicher nicht. also ihr habt dieses gerät ja bekommen für die zeit in der sie schläft, somit also immer wenn sie schläft anschliessen.
der monitor ist für ein jahr verordnet worden somit verstehe ich deine frage nicht was du damit meinst in dem du schreibst wer erfahrungen hat mit dem beenden des monitorings. sicher hat die niemand der nicht gerade in der abgewöhnungszeit ist und bis dahin hast du ja noch ein ganzes jahr.
wir alle hier verstehen deine sorgen und den kummer denn wir sitzen in dem gleichen boot. sids ist keine krankheit deshalb kann man leider auch nicht sagen das es eine erkennbare krankheit ist. halte dich bitte an alle vorkehrungen die es gibt auch wenns noch so schwer fällt. und ganz ganz wichtig nicht nachlässig werden auch wenn viele wochen ohne vorfall vergangen sind. wenns dir helfen sollte können wir auch gerne mal tel. ich bin jedoch was das medizinische betrifft kein fachmann/frau kann dir jedoch aus unserer zeit berichtigen und dir auch gerne tipps geben...

Hallo Karin,
ich möchte mia-sydney Recht geben und kann es auch nur noch einmal unterstreichen: wenn deine Kleine schläft, gehört sie an den Monitor, nicht nur nachts, sondern auch tagsüber. Desweiteren vermeide bitte auch alle anderen Risikofaktoren, die bekannt sind: nähere Infos dazu findest Du auf der Seite www.schlafumgebung.de.
Und noch etwas möchte ich richtig stellen: SID kommt nach dem 2. Geburtstag nicht mehr vor, es sei denn das Kind war ein Frühchen. Mit dem 2. Geburtstag ist das Risiko für SID gleich Null. Zunächst wird immer erst einmal eine Verordnung für das erste Lebensjahr zum Monitoring ausgestellt. Monitoring kann aber vom Kinderarzt erneut auch für das 2. Lebensjahr verordnet werden. Bevor das Monitoring beendet wird, sollte auf jeden fall der Speicher des Gerätes noch einmal ausgelesen werden und geschaut werden, ob Echtalarme in den letzten 3 Monaten vorlagen. wenn nicht, kann man sich als Eltern langsam vom Monitoring entwöhnen, indem die Schlafphasen während des Tages ohne Überwachung eingeführt werden und die Nachtschlafphasen, in denen überwacht wird, verlängert werden.
Es ist normal, dass zur Zeit Deine Angst zunimmt. Das ist in aller Regel so, bis das Baby das Alter des verstorbenen Geschwisterkindes überschritten hat. Dann wird es besser. Die größere Sorge für dieses Kind wie auch für die anderen Geschwister bleibt aber, wenn man ein Kind am SID verloren hat oder ein Kind im ALE-Zustand gefunden hat. Man geht viel schneller in Alarmbereitschaft als andere Eltern, die solche Ereignisse nicht erlebt haben.
Wichtig ist dennoch, sich trotzdem einen gewissen Optimusmus zu erhalten, dass alles gut wird und gut geht. Das geht anfangs sicher nur mit dem Kopf, bis der Bauch es auch endlich für den allgemeinen Alltag glaubt. Sobald aber ein Kind krank wird oder sonst etwas Ungewöhnliches passiert (z.B. ein Unfall mit einem der Kinder), ist es kein normaler Alltag mehr und die erhöhte Alarmbereitschaft ist wieder da. Auch das ist dann normal. Wichtig ist in einem solchen Fall, Menschen im Hintergrund zu haben, mit denen man dann über solche Gefühle sprechen kann, die dann Verständnis für die eigenen Gefühle haben und sie nicht als übertrieben abtun. Und solche Menschen wirst Du dann sehr schnell hier im Forum und auch in der GEPS finden.
Man wird dann nicht für verrückt erklärt, sondern die Situation als normale Reaktion wahrgenommen. Mir haben dann solche Gespräche immer sehr gut getan: versichert zu bekommen, dass es ein Zustand ist, der vorübergeht, ein Zustand, aus dem man wieder herausfindet, ein Zustand, der erst einmal so hinzunehmen ist, aber überzeugt zu werden und zu sein, dass es auch wieder anders werden wird.
Sei gewiß, auch für Dich wird es so sein.

Ganz liebe Grüße aus Münster

Hildegard Jorch

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Präsidentin der GEPS- Deutschland e.V.
Vorsitzende der GEPS-NRW e.V.