Hallo, Nata, Du Liebe...
ich habe mich so gefreut über Deine schnelle Antwort auf meinen Eintrag und fühle mich sehr, sehr verstanden. DANKE, DANKE, DANKE dafür!!! Es tut so gut... :D :D :D
Wie Du in dem Bericht über Deine kleine, süße Marlene - welch ein schöner Vorname - schreibst, erlebte ich beim Lesen vieles aus meiner Situation von vor 46 Jahren wieder und ich bin (wie schon unzählige Male hier im Forum) in Tränen ausgebrochen: so verbunden fühlte ich mich Dir heute mit der Erinnerung an Deine Kleine und meinen Kleinen! Die Trauer versiegt nie, gleich wie lange es her ist - das wird ja auch von vielen hier bestätigt. Bei mir war es in all der Zeit so, dass ich immer latent und auch heimlich für mich getrauert habe, vor allem in den Monaten von Mai-September, der kurzen Lebenszeit meines Kleinen. In diesem Jahr aber... Du hast es ja gelesen und ich vermute, es hat sich jetzt erst
in meinem Leben vieles geklärt, vor allem größte Sorge um das Wohlergehen meiner beiden Töchter (beide in einer jahrelangen psychotherapiebegleiteten Auseinandersetzung / Bearbeitung einer lebenslangen Schädigung durch ihren Vater an ihrer kindlichen Seele, wobei meine Unterstützung als MUtter immer zwingend notwendig war).
Die Trennung vom Vater der beiden, durch mich entschieden, erfolgte nicht grundlos.- Beide jungen Frauen sind seit einiger Zeit auf einem wirklich guten Weg und ich habe mich endlich(!!!) beruhigt, was mir nun wohl den Weg zu meiner abgrundtiefen Trauer um den von ihnen nie kennengelernten Bruder eröffnet hat?!
Du merkst, ich schreibe auch so was von ungebremst, denn es hilft wirklich, (was mir diverse Therapien u. Gesprächskreise nicht bringen konnten, denn die wurden von zugewandten, jedoch leider "nicht-wissenden" = betroffenen Fachmenschen begleitet.-)
Ich bewundere Deinen Mut, liebe Nata, Dich der Stimme und den Infos der Ärzte auszusetzen, eben dass Du Deiner inneren Stimme gefolgt bist bei den Erkundigungen über Marlenchen: Du hast sie noch einmal auf den Arm genommen und ihre Augen angeschaut - ich bekomme eine Gänsehaut vor Berührung und es schmerzt mich nun umso mehr, dass ich dem Gebot meines damaligen Mannes gefolgt bin, meinen Ulli nicht nochmal anzuschauen und Abschied von meinem Schatz zu nehmen, obwohl ich darauf bestanden hatte! Die Ärzte folgten damals diesem Ansinnen des Vaters und ich könnte bei dem Gedanken schon seit langem geradezu wahnsinnig werden! Heute würde ich mir so vieles nicht mehr gefallen lassen, aber damals war eine andere Zeit, s. Schweigen über Schicksalsschläge...
Nun bin ich eben dabei, soviel wie eben noch möglich über die Todesumstände meines süßen Söhnchens herauszufinden, wobei ich nicht locker lassen werde - das kannste mir glauben! Bei der Trennung hat der Kindesvater mir sämtliche Unterlagen / Kopien) verweigert und gerade bekam ich ein Schreiben der Stadt, dass beim Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln auch Geburts-, sowie Sterbeurkunde meines Kindes mit verschüttet wurden und allenfalls Kopien evtl. beschafft werden könnten.... tut auch weh!
Wahrscheinlich werde ich nach Sylt reisen - mein 2. Mann wird mich tröstend begleiten -. Im Zuge dessen tut mir das Verhalten Deines 2. Mannes unglaublich leid für Dich, wenn es wohl - sorry - eine "typisch männliche" Verhaltensform des Umgangs mit solch einem schrecklichen Thema darstellt und b e s t i m m t nichts mit seiner Liebe zu Dir zu tun hat, da bin ich sicher!!!
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Ein Mitarbeiter des Sylter Infobüros hat mir nach meiner Erinnerungsbeschreibung in sehr einfühlsamen Worten die Klinik beschrieben, in welcher mein Kleiner noch angeschaut wurde. Evtl. kann ich dort noch an Untersuchungsunterlagen kommen, wenn ich einen hiesigen Arzt dabei einschalten könnte, ansonsten wird wohl die 10-Jahres-Frist der Verjährung eingehalten. Toll wär, wenn es denn vielleicht 30 Jahre sein könnten, wie Du geschrieben hast, aber nun sind es ja auch über 40... aber wie dem auch sei, ich werde hartnäckig sein.- Die Staatanwaltschaft werde ich auf jeden Fall erst mal anschreiben.
Liebe Nata, ich mach jetzt mal Schluß und danke Dir für Deine große Bereitschaft, mir ermutigend zur Seite zu stehen, - es hat schon gewirkt -
vielleicht hören wir ja noch etwas voneinander, ich bin selbstverständlich sehr offen dazu,
liebe Grüße und ich drück Dich in meinen Gedanken
ullis Mama Ursula |