Hallo,
Ich bin neu hier, habe schon länger mitgelesen und bin noch immer sehr unsicher, ob es richtig ist, hier zu schreiben. Aber da mich meine Angst langsam auffrisst und ich nicht mehr schlafen kann, hoffe ich, dass es hier vielleicht jemanden gibt, der mich versteht.
Am 21.12.2013 ist meine kleine Miriam zur Welt gekommen. Sie ist mein drittes Kind. Die Schwangerschaft war sehr schwierig und von vielen Ängsten begleitet. Nach der Geburt war aber alles gut und ich überglücklich. Wir wurden am 23.12. entlassen und konnten Weihnachten daheim feiern. Am 27.12. dann der erste Schock. Ich habe Miriam in den Maxi Cosi gesetzt, sie fing an zu schreien und hat plözlich nicht mehr eingeatmet, wurde blau und schlaff, verdrehte die Augen und verlor das Bewusstsein (ich weiß, das hat nichts mit plötzlichem Kindstod zu tun, trotzdem war ich in dem Moment sicher, sie stirbt jetzt in meinem Arm). Ich hab sie hochgenommen, angeschrien, ihr ins Gesicht gepustet. Nach einer gefühlten Ewigkeit hat sie nach Luft geschnappt und war danach wieder "voll da". Mein Mann hatte schon den Notarzt alamiert, wir waren dann ein paar Tage in der Kinderklinik, wo alle Untersuchungen ohne Befund waren. An Silvester wurden wir mit der Diagnose "untypisch früher Affektkrampf" entlassen. Diese Krämpfe hat sie bis heute und sie machen mir noch immer Angst... Neujahr schlief sie plötzlich 15 std am Stück und ließ sich nicht wecken, wieder KH ohne Befund.
Und dann, ich hatte grade wieder Vertrauen gefasst, konnte wieder schlafen, kam der nächste Schock: Miriam und ich haben vormittags auf der Couch gelegen, mein Mann war auf Fortbildung, die großen Schwestern im Kindi. Miriam hat auf meinem Bauch geschlafen. Plötzlich hat sie einmal kurz gehustet, und ich habe gemerkt, dass sie danach nicht mehr eingeatmet hat. Ich bin mit ihr aufgestanden, hab sie angeschrien, angepustet - nichts, sie war ganz schlaff, wie eine Puppe, ihr Gesicht war blass und die Lippen blau. In meiner Panik hab ich ihr dann in die Rippen gekniffen und nach dem dritten Kneifen hat sie endlich wieder Luft geholt und weiter geatmet. Sie hat aber nicht geweint, obwohl ich sehr fest gekniffen habe, irgendwie war sie "gar nicht richtig da". Wir sind dann wieder mit RTW ins Krankenhaus, wieder eine Woche voll Untersuchungen, wieder nichts festgestellt. Der Stationsarzt war aber der Meinung, dass es nicht so schlimm wäre, denn der plötzliche Kindstod würde nie auf dem Arm der Mutter eintreten und die Kinder würden vorher auch nicht husten. Wir haben dann aber doch einen Monitor bekommen, zur "Beruhigung der Mutter", für 3 Monate.
Und diese 3 Monate sind jetzt um und wir waren vor 2 Wochen nochmal zur Monitorauswertung. Ich bin mit der Überzeugung dahin gefahren, dass wir den Monitor abgeben. Aber der Arzt da wollte davon gar nichts hören. Er hat mir erklärt, dass das Ereignis vom Januar ein ALTE war und auch die Affektkrämpfe als ALTE einzustufen wären, denn sie wäre noch zu jung dafür. Deshalb braucht sie den Monitor für ein Jahr. Gleichzeitig hat er noch gesagt, dass aber auch der Monitor unter Umständen zu spät warnt und es sein kann, dass sie im Fall der Fälle nicht mehr gerettet werden kann.
Und seitdem kann ich nicht mehr schlafen. Ich habe auch vorher Angst gehabt, aber jetzt hab ich Panik. Bei jedem Weinen fürchte ich den Affektkrampf, bei jedem Affektkrampf bin ich sicher, sie stirbt. Und wenn sie schläft, sitze ich daneben, beobachte meine Kleine, beobachte den Monitor. Nachts wache ich auf mit dem Gedanken "sie atmet nicht mehr!". Auch jetzt sitze ich mal wieder wach im Bett...
Entschuldigung, es ist viel zu lang geworden. Aber ich musste einmal alles loswerden. Vielleicht hat hier jemand Verständnis für meine Ängste. Oder kann mir Mut machen. Ich kann bald nicht mehr! Und ich hab ja nicht nur meine kleine Miriam, sondern noch zwei Mädel, die mich brauchen.
Ich hoffe, jemand antwortet! BITTE! |