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tropi(R)

24.11.2008,
12:44 Uhr
 

Noch einmal Bauchlage (Prävention)

Hallo!

Meine Tochter ist jetzt 4 1/2 Monate alt und schläft ausschließlich in Bauchlage. Wir haben alles probiert und über eine Stunde "gekämpft" aber sie weigert sich in Rückenlage zu schlafen. Da sie ein Spuckkind ist meinte unser Kinderarzt wir sollen sie auf dem Bauch schlafen lassen. Wir achten darauf das die Temperatur zwischen 16-19 Grad liegt, das Bett nicht "zugemüllt" wird (es liegt nur das Babyphone am Fußende) und sie im Schlafsack schläft. Sie bekommt auch keinen dicken Schlafanzug etc. an. Nur einen langarmbody und einen dünnen Schlafanzug mit Füßen. Ich habe wirklich alles probiert, aber sie schläft partout nicht auf dem Rücken. Als letztes hatten wir noch probiert sie einschlafen zu lassen und vorsichtig rum gedreht, aber nach spätestens 5 Minuten ist sie aufgewacht und hat fürchterlich geschrien. Sie schläft noch bei uns im Zimmer bzw. Mittags dann alleine.

Ausserdem würde es mich interessieren ob man den SIDS irgendwie hören kann. Also über Babyphone ein Anzeichen bekommt. Meine Hebamme meinte nur das ich das schon hören würde wenn was ist ^^

Roswitha(R)

E-Mail

24.11.2008,
21:11 Uhr

@ tropi
 

Noch einmal Bauchlage

Hallo zurück,
dass ihr euer Kind nur auf dem Bauch schlafen lasst, will ich nicht kommentieren. Die Bauchlage ist nachwievor ein großer Sid-Faktor und das sollte euch bewusst sein. Habt ihr denn eine Überwachungsmatte im Bettchen. Allerdings kann die auch keinen 100%igen Schutz bieten (aber wer oder was kann das schon) und sie sollte auch keinesfalls angewandt werden, um Risikofaktoren zu tolerieren.

Dass man hören kann, wenn mit dem Baby etwas nicht stimmt, halte ich gelinde gesagt für eine drastische Lüge und die Aussage einer Hebammer darüber eine schlichte Frechheit.

Viele Babies, von denen hier berichtet wird, lagen morgens oder tagsüber tot in ihren Bettchen und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass irgendetwas die Mütter gewarnt hat. Wenn ich es mir richtig überlege ist diese Aussage nicht nur eine Frechheit sondern vielmehr eine Unverschämtheit, sagt sie doch samt und sonders aus, dass die Mütter (Eltern) einfach nur nicht reagiert haben.

Ich höre immer wieder von Hebammen, die einen solchen Müll von sich geben (anders kann ich es nicht bezeichnen),nur um besorgte Mütter ruhig zu halten und der Konfrontation aus dem Weg zu gehen. Ich habe ernsthaft schon von einer Hebamme gehört, die sagte, sie könne ja jetzt nicht sagen, dass alles falsch war, was sie früher gesagt habe. Es gibt eben immer noch Menschen, die nicht dazu lernen und das auch gerne zugeben.

In diesem Sinne noch viel Spaß und Glück mit eurem Sonnenschein!
Liebe Grüße
Roswitha

tropi(R)

25.11.2008,
11:27 Uhr

@ Roswitha
 

Noch einmal Bauchlage

Erst einmal vielen Dank für deine Antwort und die guten Wünsche. Wie du vielleicht lesen konntest haben wir wirklich alles probiert um sie auf den Rücken schlafen zu lassen. Es endete mit einer Woche schreien rund um die Uhr, wenigen Minuten Schlaf am Tag und dicken Ränder unter den Augen. Ich denke das dies auch nicht wirklich sinnvoll ist bei einem so kleinen Wurm. Selbst die geschulten Hebammen im Krankenhaus konnten sich nicht anders helfen als sie entweder auf meiner Brust schlafen zu lassen (was aber nur in den ersten beiden Wochen ging) oder auf dem Bauch :-( Selbst im Kinderwagen oder Autositz schläft sie nicht. Einen Monitor bekommen wir nicht bewilligt da sonst keinerlei Risiken vorliegen und einen AC können wir uns leider nicht leisten. Da ich um das Risiko weiß sind meine Nächte nicht besoderns angenehm da ich immer wieder ans Bett gehe um den Atem zu kontrollieren. ABER: wieviele Kinder sind tatsächlich in Bauchlage gestorben? 51% lt. Statistik. Das sind 2% mehr als in Rückenlage. Ich finde es schade das Müttern die ihr Kind - aus welchen Gründen auch immer - in Bauchlage schlafen lassen keine schlechten Mütter sind und die scharfe Kritik die hier stellenweise vorkommt nicht verdient haben. Wir wissen das es ein erhöhtes Risiko ist können es aber zum Teil nicht ändern. Was ist mit den vielen Müttern die Rauchen und zwar auch während der Schwangerschaft? Den überhitzten Kinderzimmern? Den "Deckenschläfern"? Das sind auch sehr große Risikofaktoren aber die werden leider immer in den Hintergrund gestellt. Das es an den Ausdünstungen von Matrazen liegt ist auch nur eine Vermutung und kann nicht in allen Fällen darauf zurück geführt werden. Bitte macht uns nicht noch mehr Angst als wir ohnehin schon haben oder verurteilt uns weil wir unseren Kindern den Schlaf gönnen den sie brauchen und den nur in Bauchlage bekommen.

Mich würde schon interessieren ob es weitere große Risikofaktoren gibt die ich wenigstens ausschließen kann oder ob jemand die selben Probleme hat wie ich mit meiner Maus und irgendwie eine Lösung gefunden hat.

Hildegard Jorch(R)

E-Mail

Münster,
25.11.2008,
13:10 Uhr

@ tropi
 

Noch einmal Bauchlage, mein Kind schläft nur so!?

Hallo "tropi",
leider muss ich Roswitha in allen Argumentationspunkten Recht geben: man hat Euch falsch informiert:die Bauchlage ist einer der fatalsten Risikofaktoren, auch die Seitenlage ist gefährlich; der Plötzliche Säuglingstod ist lautlos und kann auch in unmittelbarer Nähe der Betreuuungspersonen eintreten und sie merken - hören, fühlen - ihn nicht.

Nichtsdestotrotz, kenne ich etliche Eltern wie Dich, die mir sagen, dass ihr Kind nicht in Rückenlage zum Schlafen kommt und ich kann ihre Not verstehen, die sie dann mit dieser Situation haben.

Daher nicht nur für Dich, sondern für alle die diesen Beitrag einmal lesen einige grundsätzliche Erläuterungen:
- Anfangs kann es daran liegen, dass das Baby bereits in seinen ersten Tagen in die Bauchlage zum Schlafen gelegt wurde und somit gelernt hat, dass das seine Lage zum Schlafen ist. Die ersten Tage sind da entscheidend prägend; dies leider oft vom Personal in den Kliniken nicht so ernst genommen. Das Baby umzugewöhnen, ist stressig, aber es lohnt sich.
- Desweiteren gibt es Kinder, die wie kleine Marienkäfer auf dem Rücken liegend herumstrampeln und zappeln und Kontakt suchen. Legt man sie auf den Bauch, schlafen sie ein; dies ist aber n i c h t der richtige Weg; man kann sie auch pucken - die Engländer sagen "swaddle your baby", d.h sie werden eng in ein Moltontuch oder eine Puckhife gewickelt, fühlen die Begrenzung, fühlen ihre Ärmchen und Beinchen berührt und schlafen dann ganz friedlich auch in Rückenlage ohne Probleme ein und weiter.
- Man kann auch eine kleinere Schlafstätte wählen: eine Wiege, einen nicht ausgepolsterten Stubenwagen, ein kleines Kinderbett 60cmx120cm oder ein Kinderbett, das mit einem zusätzlichen Brett in der Länge verkleinert wurde, wo das Kind eher die Begrenzung spüren kann. Keinesfalls darf ein Stillkissen, ein Nestchen oder ein anderes Polster oder gar Kissen diese Begrenzung darstellen. Allein diese kleinere Schlafstätte ist für manche Kinder schon eine Lösung.
- Ist das Kind ein Speikind/Spuckkind, ist es der Reflux (Mageneingangsproblem), der das Kind nicht schlafen läßt und ihm bereits 1-1,5h nach der Mahlzeit wieder Sodbrennen in der Speiseröhre und damit Schmerzen verursacht, die das Kind wecken. Lösungsansätze dazu: Schrägpositionierung des Bettes so, dass der Kopf höher liegt (eine Erhöhung wie z.B. Bücher unter die Bettbeine legen), häufige kleinere Mahlzeiten (die das Kind meist schon selber einfordert), Andickmittel wie z.B. Nestargel, eventuell ein Magensäurebindemittel u.a. Zu dieser Problematik gibt´s wertvolle Infos auch auf der Seite www.refluxkinder.de Wir können aber darüber auch in einem persönlichen Telefonat: 0251/862011 sprechen
- Weiterhin gibt es Kinder mit sog. stillen Refluxen. Sie erscheinen in ihrer Entwicklung nicht auffällig, nehmen normal zu, sind aber sehr sehr unruhige und schlechte Schläfer, und man hat als Eltern den Eindruck, sie schliefen eigentlich so gut wie gar nicht; in einer Wippe oder im Autositz oder im Tragebeute schlafen sie aber deutlich länger und kommen auch in einen vernünftigen Fütterungsrhythmus. Diesen Kindern kann man mit den gleichen Maßnahmen helfen wie den offensichtlichen Refluxkindern.Auch für solche Probleme kann man gern mit mir persönlich sprechen.
Oft ist der Reflux ein Reifeproblem und wächst sich aus. Wenn nicht, hilft man solchen Kindern durch eine OP.
- Manche Kinder haben auch eine Pylorusstenose (Magenausgangsproblem); auch das muss medizinisch abgeklärt werden, in den meisten Fällen wird diesen Kindern nach dem derzeitigen medizinischen Wissenstand am besten und schnellsten durch eine OP geholfen.
Du Siehst, es gibt Gründe, warum ein Kind manchmal in Rückenlage nicht zur Ruhe kommt.
- Und last not least. Kinder schlafen selten, so wie wir es uns als Eltern vielleicht wünschen, in den ersten Monaten schon sehr viele Stunden (mehr als 2-3) während der Nacht ohne Unterbrechung und ohne dass sie sich melden und gefüttert oder einfach nur mit der Anwesenheit der Eltern getröstet werden wollen. Sie wecken uns als Eltern, brauchen unsere Nähe und die Zuversicht, dass sie nicht allein sind in einem großen Raum, den sie vorher nicht kannten; die Versicherung, dass sie auch nicht allein sind, wenn sie nicht wie während der Schwangerschaft mit jeder Atembewegung der Mutter ständig gestreichelt werden. Das ist super anstrengend für uns als Eltern und raubt uns viele Schlafstunden; ich weiß es aus eigener Erfahrung nur zu gut. Wir verwöhnen unsere Kinder damit aber nicht, wenn wir auf ihr Rufen während der Nacht oder auch zum Einschlafen eingehen. Manchmal reicht nur unsere Hand auf ihrem Kopf oder wenn wir ihr kleines Händchen in unsere große Hand nehmen für die Zuversicht unserer Nähe, um sie (wieder) einschlafen zu lassen. Sie wollen uns ja nicht mit ihrem Schreien und Weinen ärgern; sie machen nur auf ihre Bdürfnisse aufmerksam. Belohnt werden wir mit Kindern, die anschließend wissen, was sie von uns als Eltern haben und mit einer sehr intensiven Bindung zu und mit den Kindern.

Liebe "tropi", lass Dich nicht entmutigen; versuch immer mal wieder und so oft Du kannst, Dein Kind in Bauchlage schlafen zu lassen, das Bett so zu gestalten, dass es keine weiteren Risikofaktoren beinhaltet (s. auch www.schlafumngebung.de oder die Broschüre "Die optimale Schlafumngebung für Ihr Baby"). Vielleicht haben Dir ja meine Ausführungen auch Tipps gegeben, die es Dir relativ einfach ermöglichen, jetzt Deine kleine Maus in Bauchlage schlafen zu lassen. Und wenn Du noch Fragen hast, ruf einfach an oder melde Dich hier wieder.

Trotz aller Sorgen und vieler schlafreduzierter Nächte viel Spaß miteinander


Hildegard Jorch

---
Präsidentin der GEPS- Deutschland e.V.
Vorsitzende der GEPS-NRW e.V.

christina F(R)

Fußgönheim,
25.11.2008,
15:27 Uhr

@ tropi
 

Noch einmal Bauchlage

Hallo Tropi, allen was bisher gesagt wurde möchte ich voll zustimmen. Und noch etwas hinzufügen:
Unser Sohn ist auch "eigentlich" ein Bauchschläfer, d.h. er hat sich in Rückenlage immer mit den Armen wachgerudert. Das haben wir sehr gut mit dem Pucken in den Griff bekommen, und konnten den Zeitpunkt den Bauchschlafens zumindest bis in die etwas ungefährlichere Zeit hinausziehen.
Ausserdem zur Thematik Reflux: mein Sohn ist ebenfalls betroffen von einem krankhaften Reflux ( www.refluxkinder.de). Durch die Organisation haben wie viel Kontakt mit Fachleuten zu diesem Thema und der Konsens lautet: auch bei Speikindern ist die Rückenlage die sicherste Schlafposition. Die Information von Deinem Kinderarzt ist momentan einfach nicht nachvollziehbar, vielleicht kann er Dir ja eine wissenschaftliche Quelle nennen die besagt dass Refluxkinder in Bauchlage schlafen sollen, was ich aber stark bezweifle.

---
Christina mit Lukas (*Dezember 2006, ALTEs, Refluxapnoen, Ewigmonitoring bis 2009 ) und Erik (*Juli 2009, am VG 310)

tropi(R)

25.11.2008,
19:19 Uhr

@ christina F
 

Noch einmal Bauchlage

Vielen Dank für die vielen Tips. Ich werde selbstverständlich einen nach dem anderen ausprobieren.

Wann ist eigentlich die "gefährliche Zeit" vorüber? Ich habe mal gehört das mit 6 Monaten das Schlimmste rum ist. Stimmt das?

Roswitha(R)

E-Mail

26.11.2008,
21:05 Uhr

@ tropi
 

Noch einmal Bauchlage

Hallo Tropi,
die Gefahr von Sid nimmt mit zunehmenden Alter ab. Tatsächlich ist sie aber erst nach dem zweiten Geburtstag ganz vorbei.
Gruß Roswitha

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