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Linda

E-Mail

Berlin,
25.11.2006,
21:34 Uhr
 

Christos-Elias (Trauer)

Reden und Schreiben hilft. geredet habe ich in dieser Woche schon sehr viel aber greschrieben habe ich noch nicht und ich glaube ich brauche ganz dringend Kontakt zu anderen betroffenen.
Mein Sohn Christos-Elias ist am Plötzlichen Säuglingstod gestorben. Genau eine Woche ist es jetzt her und gestern haben wir das "offizielle" Ergebnis nach der Obduktion erhalten.
Elias kam zehn Wochen zu früh auf die Welt, in der 29. SSW. Trotz Hirnblutung und offenem Duktus machte er sich sehr gut un es ging jeden Tag bergauf. Nach sechs Wochen Klinikaufenthalt durfte Elias letzte Woche Freitag mit uns nach hause. Die Ärzte versicherten uns dass alles in Ordnung ist und Elias machte auch den Anschein.
Der Freitag und Samstag zuhaus war aufregend und schön. Elias ist mein erstes Kind und ich habe jede Minute genossen.
In der nacht vom Samstag zu Sonntag bin ich aufgestanden um ihn zu stillen. Das Stillen hat ihn noch sehr ermüdet (er war ja noch sehr klein, Gewicht 1900 g) und oft ist er an der Brust eingeschlafen (ich habe ihn schon im Krankenhaus gestillt, war dort im rooming-in mit ihm). Auch diesmal ist er eingeschlafen (wie ich dachte), ich wollte ihn dann wickeln um ihn wieder aufzuwecken, damit er noch ein bisschen mehr trinkt. Nach dem Wickeln sah ich plötzlich dass ihm die Milch aus der Nase gelaufen war und dabei fiel mir dann auf dass er nicht mehr atmetet. Ich war furchtbar aufgeregt, weckte meinen Mann, der eine Herzmassage machte und währenddessen rief ich den Notarzt. Aber alle Hilfe kam zu spät. Mein Kind ist tot.
Das ist für mich so unbegreiflich. Man liest immer, dass beim Plötzlichen Kindstod die Kinder im Bettchen gefunden werden, aber Elias war ganz nah bei mir und ich mach mir solche Vorwürfe dass ich nicht bemerkt hab, dass er nicht mehr atmet.
Der Schmerz sitzt so tief und ich bin so traurig darüber dass es schon vorbei ist bevor es eigentlich hätte anfangen sollen. der ursprüngliche Geburtstermin war der 20.12.
Ich vermisse meine Schatz. Er ist das tollste was mir in meinem Leben passiert ist und ich liebe ihn.

Linda

dali

25.11.2006,
22:17 Uhr

@ Linda
 

Christos-Elias

Hallo Linda...
Es fehlen mir auch die Worte obwohl uns das leider auch passiert ist. Ich drücke dich ganz fest und hoffe dass Du und Dein Mann viel Kraft bekommt um diese Trauerarbeit zu überstehen.Bei uns passierte ES am 19.07.06 und es ist
jeder Tag leider immer noch sehr schlimm. Habe immer noch sehr viel Schuldgefühle und die Frage Warum lässt nie nach. Viel viel Kraft wünscht euch Dali

Linda

E-Mail

Berlin,
25.11.2006,
22:23 Uhr

@ dali
 

Christos-Elias

Liebe Dali,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Es ist ein kleiner Trost, dass wir nicht alleine sind und auch wenn es traurig ist, tut es gut zu wissen dass es menschen gibt die unser Leiden nachvollziehen können.

Vielen Dank.

Dorit

E-Mail

Berlin,
25.11.2006,
23:12 Uhr

@ Linda
 

Christos-Elias

Liebe Linda,

es tut mir soooo unendlich Leid, dass auch ihr euer geliebtes Kind gehen lassen mußtet.
Leider gibt es in dieser Situation keine richtigen Worte des Trostes!!!
Es ist das Schlimmste was einem passieren kann....

Ich kann dir jetzt nur sagen, das das Geschehene und die Trauer dein ständiger Begleiter sein werden und ES jetzt zu unserem Leben dazu gehört. Mit der Zeit lernt man damit umzugehen und die Stärke des Schmerzes und der Wut auf dieses Leben, diese Ungerechtigkeit, dieses Schicksal lassen nach.
Irgendwann wird man wieder einen Sinn im Leben sehen......... aber es braucht Zeit!!!!
Nehme dir die Zeit zum Trauern, es ist verdammt wichtig!!!

Ich habe meinen kleinen Sonnenschein im Alter von fast 16 Monaten am plötzlichen Kindstod verloren. Es war jetzt im Oktober ein Jahr her.....

Liebe Linda, ich wünsche dir von ganzem Herzen, ganz viel Kraft in dieser schweren Zeit und das auch für euch in naher Zukunft wieder die Sonne für euch scheinen wird!!!!!
Es hilft sehr sich mit Betroffenen auszutauschen, denn keiner kann dich besser verstehen, als diejenigen die dasselbe Schicksal zu tragen haben....

Ich drück dich ganz fest

Liebe Grüße Dorit

Andrea.S

26.11.2006,
00:07 Uhr

@ Dorit
 

Christos-Elias

Liebe Linda,
ich kann mich den Worten von Dorit nur anschließen,mich macht es immer wieder sprachlos,wenn ein kleiner Mensch uns verlassen hat.

Wir haben unseren Sohn im August05 verloren,er durfte 14 schöne Monate bei uns sein.Wie Dorit schon schreibt nimm Dir die Zeit zum Trauern,sie gehört jetzt zu Eurem Leben,aber für Euch wird es wieder schöne Tage geben,auch wenn Du es jetzt noch nicht glauben kannst und es noch lange dauern wird.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles erdenklich Gute und sehr viel Kraft.

Lg
Andrea

Annemarie

E-Mail

49632 Essen,
27.11.2006,
00:46 Uhr

@ Linda
 

Christos-Elias

Liebe Linda
Ich kann deinen Schmerz nicht so nachvollziehen wie viele andere auf dieser Seite. Meine beiden Schätze sind wohl auf aber ich weiß auch das das nichts zu sagen hat, deswegen begleitet mich Tag für Tag diese quelende Angst eines meiner Kinder hergeben zu müssen.
Ich finde das du dir keine Vorwürfe machen musst wer denkt schon beim stillen an soetwas schreckliches. Und wenn es dir ewas hilft will ich dir sagen das sich dein kleiner Stern doch den schönsten Platz zun fortgehen ausgesucht hat, nähmlich ganz na bei dir und deinem Herzen und nicht allein im Bettchen.
Ich glaube das es natürlich nicht einfach ist und ich wünsche dir ganz viel Kraft das alles zu verdauen.
Aber bitte versuche mal drüber nachzudenken ob es nicht doch der schönste moment zum serben ist (egal ob alt oder jung)wenn man die unendliche Liebe seiner Mama oder eines lieben Mensche um sich hat. Ich glaube wenn es soetwas gibt dann hat dein kleiner Schatz das genau so gedacht und wollte nicht alleine zu den Engeln gehen sondern bis sie kammen, im deiner liebe auf sie warten.

Ich wünsche dir viel kraft und alles gute für die Zukunft
annemarie

Miriam

E-Mail

28.11.2006,
10:47 Uhr

@ Linda
 

Christos-Elias

» Reden und Schreiben hilft. geredet habe ich in dieser Woche schon sehr viel
» aber greschrieben habe ich noch nicht und ich glaube ich brauche ganz
» dringend Kontakt zu anderen betroffenen.
» Mein Sohn Christos-Elias ist am Plötzlichen Säuglingstod gestorben. Genau
» eine Woche ist es jetzt her und gestern haben wir das "offizielle" Ergebnis
» nach der Obduktion erhalten.
» Elias kam zehn Wochen zu früh auf die Welt, in der 29. SSW. Trotz
» Hirnblutung und offenem Duktus machte er sich sehr gut un es ging jeden Tag
» bergauf. Nach sechs Wochen Klinikaufenthalt durfte Elias letzte Woche
» Freitag mit uns nach hause. Die Ärzte versicherten uns dass alles in
» Ordnung ist und Elias machte auch den Anschein.
» Der Freitag und Samstag zuhaus war aufregend und schön. Elias ist mein
» erstes Kind und ich habe jede Minute genossen.
» In der nacht vom Samstag zu Sonntag bin ich aufgestanden um ihn zu stillen.
» Das Stillen hat ihn noch sehr ermüdet (er war ja noch sehr klein, Gewicht
» 1900 g) und oft ist er an der Brust eingeschlafen (ich habe ihn schon im
» Krankenhaus gestillt, war dort im rooming-in mit ihm). Auch diesmal ist er
» eingeschlafen (wie ich dachte), ich wollte ihn dann wickeln um ihn wieder
» aufzuwecken, damit er noch ein bisschen mehr trinkt. Nach dem Wickeln sah
» ich plötzlich dass ihm die Milch aus der Nase gelaufen war und dabei fiel
» mir dann auf dass er nicht mehr atmetet. Ich war furchtbar aufgeregt,
» weckte meinen Mann, der eine Herzmassage machte und währenddessen rief ich
» den Notarzt. Aber alle Hilfe kam zu spät. Mein Kind ist tot.
» Das ist für mich so unbegreiflich. Man liest immer, dass beim Plötzlichen
» Kindstod die Kinder im Bettchen gefunden werden, aber Elias war ganz nah
» bei mir und ich mach mir solche Vorwürfe dass ich nicht bemerkt hab, dass
» er nicht mehr atmet.
» Der Schmerz sitzt so tief und ich bin so traurig darüber dass es schon
» vorbei ist bevor es eigentlich hätte anfangen sollen. der ursprüngliche
» Geburtstermin war der 20.12.
» Ich vermisse meine Schatz. Er ist das tollste was mir in meinem Leben
» passiert ist und ich liebe ihn.
»
» Linda

Liebe Linda,

mein Beitrag wird sich nicht viel unterscheiden, wie von den anderen Betroffenen. Trotzdem werde ich dir kurz schreiben, damit du sehen kannst, dass es weitere Betroffene gibt. Auch wir haben unsere Tochter verloren. Dies ist jetzt fast 8 Jahre her. Lea wurde nur 6 Monate.
Auch mir hat damals das Schreiben sehr geholfen. Mein Mann und ich waren auch nach kurzer Zeit schon zur GEPS gegangen. Gespräche mit Anderen kann die Trauer ein wenig lindern, trotzdem muss man sie natürlich alleine bewältigen.

Auch wenn es euch jetzt unmöglich erscheint - ihr werdet wieder neue Hoffnungen und damit verbundene neue schöne Momente erleben. Mir ist klar, dass dies jetzt alles für dich nur Worte sind, denen man zur Zeit nicht viel Glauben schenken kann. Doch es ist wahr! Das sagt dir Jemand, der es selbst erlebt hat.

Auch ich wünsche euch von Herzen viel Kraft und Lebensmut. Die Zeit wird kommen, wo wieder etwas Sonnenlicht in eurem Leben da sein wird.

Sonne Mond und Sterne
sollen für dich wieder scheinen
trotzdem musst du bei der Trauer
ehrlich deine Tränen weinen.

Miriam

Linda

E-Mail

Berlin,
29.11.2006,
20:04 Uhr

@ Miriam
 

Christos-Elias

Es ist ein kleiner Trost, dass man nicht alleine ist. Dass es noch andere Eltern gibt, die den selben Schmerz empfinden. Gibt es überhaupt einen vergleichbaren Schmerz, als den, sein Kind zu verlieren.

Heute habe ich mich noch einmal von ihm verabschiedet. ich hatte große Angst vor diesem Tag. Schließlich hatte ich vorher noch nie einen toten Menschen gesehen. mein mann hatte mir davon abgeraten, aber meine Mama wollte auch gern nochmal Abschied nehmen.
Ich bin sehr froh, dass ich ihn noch einmal gesehen habe. Es war ganz komisch. Eigentlich war Elias mir fremd. Er hatte einen ganz anderen Ausdruck. Nun glaube ich wirklich, dass seine Seele ihn verlassen hat, dass was ihn ausgemacht hat. Doch auch wenn er mir fremd vorkam war es beruhigend zu sehen wie friedlich er aussah. Aber was ich gesehen habe, war nur noch seine Hülle. Seine Seele ist ganz nah bei mir, das spüre ich.
Ich war nie ein besonders religiöser Mensch, aber für mich ist es leichter alles etwas spirituell zu sehen.

Ich weiß nicht ob solche Schicksale wirklich einen Sinn haben sollen, es schmerzt immer noch sehr und ich muss noch sehr viel weinen, doch der tag heute hat mich ein wenig zuversichtlicher gemacht und mir den Glauben gegeben, dass ich mit dem Schmerz und der Trauer leben kann.

Ich bin in gedanken bei Euch, die Ihr auch diese Trauer in Eurem Herzen tragt.

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