» Reden und Schreiben hilft. geredet habe ich in dieser Woche schon sehr viel
» aber greschrieben habe ich noch nicht und ich glaube ich brauche ganz
» dringend Kontakt zu anderen betroffenen.
» Mein Sohn Christos-Elias ist am Plötzlichen Säuglingstod gestorben. Genau
» eine Woche ist es jetzt her und gestern haben wir das "offizielle" Ergebnis
» nach der Obduktion erhalten.
» Elias kam zehn Wochen zu früh auf die Welt, in der 29. SSW. Trotz
» Hirnblutung und offenem Duktus machte er sich sehr gut un es ging jeden Tag
» bergauf. Nach sechs Wochen Klinikaufenthalt durfte Elias letzte Woche
» Freitag mit uns nach hause. Die Ärzte versicherten uns dass alles in
» Ordnung ist und Elias machte auch den Anschein.
» Der Freitag und Samstag zuhaus war aufregend und schön. Elias ist mein
» erstes Kind und ich habe jede Minute genossen.
» In der nacht vom Samstag zu Sonntag bin ich aufgestanden um ihn zu stillen.
» Das Stillen hat ihn noch sehr ermüdet (er war ja noch sehr klein, Gewicht
» 1900 g) und oft ist er an der Brust eingeschlafen (ich habe ihn schon im
» Krankenhaus gestillt, war dort im rooming-in mit ihm). Auch diesmal ist er
» eingeschlafen (wie ich dachte), ich wollte ihn dann wickeln um ihn wieder
» aufzuwecken, damit er noch ein bisschen mehr trinkt. Nach dem Wickeln sah
» ich plötzlich dass ihm die Milch aus der Nase gelaufen war und dabei fiel
» mir dann auf dass er nicht mehr atmetet. Ich war furchtbar aufgeregt,
» weckte meinen Mann, der eine Herzmassage machte und währenddessen rief ich
» den Notarzt. Aber alle Hilfe kam zu spät. Mein Kind ist tot.
» Das ist für mich so unbegreiflich. Man liest immer, dass beim Plötzlichen
» Kindstod die Kinder im Bettchen gefunden werden, aber Elias war ganz nah
» bei mir und ich mach mir solche Vorwürfe dass ich nicht bemerkt hab, dass
» er nicht mehr atmet.
» Der Schmerz sitzt so tief und ich bin so traurig darüber dass es schon
» vorbei ist bevor es eigentlich hätte anfangen sollen. der ursprüngliche
» Geburtstermin war der 20.12.
» Ich vermisse meine Schatz. Er ist das tollste was mir in meinem Leben
» passiert ist und ich liebe ihn.
»
» Linda
Liebe Linda,
mein Beitrag wird sich nicht viel unterscheiden, wie von den anderen Betroffenen. Trotzdem werde ich dir kurz schreiben, damit du sehen kannst, dass es weitere Betroffene gibt. Auch wir haben unsere Tochter verloren. Dies ist jetzt fast 8 Jahre her. Lea wurde nur 6 Monate.
Auch mir hat damals das Schreiben sehr geholfen. Mein Mann und ich waren auch nach kurzer Zeit schon zur GEPS gegangen. Gespräche mit Anderen kann die Trauer ein wenig lindern, trotzdem muss man sie natürlich alleine bewältigen.
Auch wenn es euch jetzt unmöglich erscheint - ihr werdet wieder neue Hoffnungen und damit verbundene neue schöne Momente erleben. Mir ist klar, dass dies jetzt alles für dich nur Worte sind, denen man zur Zeit nicht viel Glauben schenken kann. Doch es ist wahr! Das sagt dir Jemand, der es selbst erlebt hat.
Auch ich wünsche euch von Herzen viel Kraft und Lebensmut. Die Zeit wird kommen, wo wieder etwas Sonnenlicht in eurem Leben da sein wird.
Sonne Mond und Sterne
sollen für dich wieder scheinen
trotzdem musst du bei der Trauer
ehrlich deine Tränen weinen.
Miriam |