Hallo alle zusammen,
habe am Freitag Abend die Verfilmung von Mel Gibson "Passion of Christ" gesehen. Ich wußte gar nicht, soll ich hinschauen oder ausschalten. Die letzten 12 Stunden im Leben von Jesus werden da beschrieben.
Ich hab dann weitergeschaut, allerdings flossen mir ganz schön die Tränen.
Zwischen all der schrecklichen Folter, die dort dargestellt wurde, gab es immer wieder Einblendungen über seine Predigt, das letzte Abendmahl, seine Mutter, die mit unglaublicher Tapferkeit sein Leid ertrug und auch Maria und einigen anderen, wie zum Beispiel dem Juden, der anstelle von Jesus das Kreuz tragen sollte, da Jesus selbst durch die Folter zu schwach geworden ist.
Mir kam zwischendurch schon der Gedanke, dass es sehr schwierig ist, dem Leid eines anderen Menschen beizuwohnen. Oder sein "Kreuz" mitzutragen.
Der Karfreitag gedenkt des Kreuzestodes Jesu; "chara" ist althochdeutsch und bedeutet "Trauer, Wehklage".
Und nun - heute - feiern wir das Fest der Auferstehung. Ich habe dieses Fest schon immer geliebt, viel mehr noch als Weihnachten. Zum einen aus einem ganz profanen Grund: Die Knospen spriessen, Die Bäume bekommen neue Blätter, das Leben "erwacht", es wird wärmer.
Zum anderen aber liebe ich die Geschichte von Jesus. In meinen Augen war er ein Rebell. So manche Geschichte hat mich dazu gebracht, mein eigenes Leben nochmals unter die Lupe zu nehmen, mich zu fragen, inwieweit ich denn selbst den Mut habe, für eine Überzeugung einzustehen.
Ostern war für mich ein Fest, bei dem man daran erinnert wird, "aufzustehen gegen Gewalt". Ganz gleich, ob es nun körperliche oder strukturelle Gewalt betrifft.
HEUTE hat ein anderer Aspekt einen ungleich höheren Stellenwert. Die Tatsache, dass wir alle irgendwann unser körperliches Dasein aufgeben werden, ist uns - vermute ich - allen ein Stück bewußter geworden als je zuvor.
Das Wort Ostern hat ursprünglich sehr viel mit Licht, "Morgenröte", Osten (die Himmelsrichtung als Symbol der Auferstehung, eines Neubeginns) und auch mit dem hebräischen Wort "Pessah" zu tun, womit der Auszug der Juden aus Ägypten und damit das Ende der Sklaverei assoziiert wird.
In dem Sinne wünsche ich Euch allen viel Licht in Euren Herzen.
Nicht nur zu Ostern.
Ich werde meiner Tochter für ihren Neubeginn ein Licht anzünden und hoffe, dass es sie erreicht.
Liebe Grüße,
Alex |