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julie

E-Mail

18.04.2007,
22:50 Uhr
 

Kindstod in wirklichkeit ersticken? (Fragen zur Forschung)


".... Eine Tötung ist aber oft nur schwer nachzuweisen. »Es ist kaum zu unterscheiden, ob ein Kind mit einem Kissen erstickt wurde oder ob der plötzliche Säuglingstod verantwortlich war«, sagt Sperhake. »Die Befunde sind nahezu identisch.« Bei fast jedem vierten Säugling stellt sich heraus, dass er nicht am SIDS oder an einer Krankheit gestorben ist. Die realen Zahlen liegen höher, weil längst nicht alle Kinder obduziert werden. Dass Tötungsdelikte durch die Diagnose SIDS verschleiert werden, gab es schon früher. »Doch je mehr die echten SIDS-Fälle durch eine erfolgreiche Aufklärung abnehmen«, sagt Sperhake, »desto mehr steigt der Anteil der Tötungen.« So starb nur eines der drei Hamburger Kinder, bei denen 2006 SIDS als Ursache vermutet wurde, auch ganz
sicher daran. ..

bei lilly haben sie auch eine Obduktion gemacht. Aber wenn man ersticken und herzstillstand nicht voneinander unterscheiden kann woher wissen sie dann dass es wirklich der Kindstod war?
Lilly hat in dieser Nacht bei meinem Mann mit im bett geschlafen. Ich kann daher dass ganze selbst nicht berurteilen. :-((
Außerdem wurde mir gesagt dass sie nicht leiden musste aber wenn man erstickt? Egal ob nun bei bewußtsein oder nicht?

Lg Julie

anja03(R)

E-Mail

Celle,
18.04.2007,
23:02 Uhr

@ julie
 

Kindstod in wirklichkeit ersticken?

Hallo Julie der Prof. DEr Gina obduziert hat hat mir erklärt das man das nachweißlich sagen kann ob ersticken oder Sid.Er hat mir damals sehr viele antworten gegeben und mir sehr viel erklärt . Er betreut mich heute noch magst du die nr haben ,oder soll ich da mal nachfragen ob es wieder neue erkentnisse gibt? LG Anja

Hildegard Jorch(R)

E-Mail

Münster,
19.04.2007,
01:48 Uhr

@ julie
 

Kindstod in wirklichkeit ersticken?

Hallo Julie,
glaube bitte nicht, dass Dein Kind erstickt ist, und glaube bitte auch nicht, dass es von Deinem Mann im Bett erdrückt wurde. "Ersticken" oder "Erdrücken" hätte dann die Diagnose nach der Obduktion gelautet und nicht SID.

Ob zuerst das Herz aufhört zu schlagen, oder zuerst die Atmung aussetzt - niemand kann bisher den genauen generellen Todesmechanismus beim Plötzlichen Säuglingstod benennen; dazu gibt es zu wenig Aufzeichnungen, die man bei Überwachung weltweit von Kindern während des Todes hat. Vielleicht ist es auch generell von Kind zu Kind unterschiedlich. Die Vorstellungen, warum es zum Tod kommt, sind bislang nur Hypothesen; was man lediglich aus weltweiter jahrelanger epidemiologischer Forschung kennt, sind etliche R i s i k o f a k t o r e n, aber k e i n e U r s a c h e. Man geht von einem multifaktoriellen Ereignis aus, das heißt, dass verschiedene Risikofaktoren zugleich auftreten müssen, damit es zum Tod kommt. Welche genau und in welcher Konstellation, kann bisher niemand sagen; und - was auch immer wieder vergessen wird zu erwähnen - man kennt sicher immer noch nicht alle Risikofaktoren, die bei diesem Ereignis eine Rolle spielen, sonst würden nicht auch Kinder am SID sterben, bei denen keine bislang bekannten Risikofaktoren vorlagen.

Zu Deiner weiteren Sorge, dass Lilly gelitten hat:
kannst Du Dich oder Dein Mann sich noch an Ihr kleines Gesichtchen erinnern, Ihren Gesichtsausdruck nach dem Tod? Ich bin sicher Ihr wißt es noch!
Alle SID-Kinder, die ich bislang gesehen habe - und ich blicke da auf 20 Jahre zurück, die ich in der GEPS arbeite und Familien auch im Abschied von ihrem kleinsten Kind begleitet habe - sahen nicht leidend aus. Hätten sie gelitten, hätte man es in ihrem kleinen Gesichtchen sicher gesehen. Mach Dich also frei von dieser quälenden Vorstellung.

Betrachtet man die Geschichte zum SID historisch, dann findet man immer wieder diese kuriosen Erklärungsversuche für den plötzlichen und unerwartetetn Tod eines so kleinen Kindes durch Ersticken oder Erdrücken der Eltern im Bett. So entstanden auch in verschiedenen Ländern vor 2-3 Jahrhunderten sog. Arcuccios, Halbröhren aus unterschiedlichem Material, die man den Kindern liegend im elterlichen Bett überzustülpen hatte, damit die Eltern sich nicht auf das Kind drehen konnten. Selbst im Alten Testament der Bibel wird ein plötzlicher und unerwareter Tod eines Babys im "1 Buch der Könige 3, 16-28" als Tod durch Erdücken bezeichnet, weil man sich einen Tod ohne eigentliche Todesursache einfach nicht vorstellen konnte. Das scheint manchen immer noch so zu gehen; sie suchen nach einer einzelnen Todesursache, was dann leider nicht selten immer noch als letztendlich "Schuld der Eltern" wie auch immer definiert, bezeichnet wird.

Der ZEIT-Artikel trägt nicht gerade dazu bei, diese Einstellung in der Öffentlichkeit gegenüber Eltern, die ihr Kind plötzlich und unerwartet verloren haben, zu verändern, sondern stigmatisiert sie eher noch.
Er wäre eine gute Chance gewesen, die langjährige Arbeit der GEPS zu unterstützen, d.h. durch sehr einfühlsamen und präzisen Sprachgebrauch Öffentlichkeit und alle, die mit kleinen Kindern in den ersten beiden Lebensjahren zu tun haben, in adäquter Weise aufzuklären über bekannte Risikofaktoren, gleichzeitig aber auch Fachkräfte in Krankenkäusern, Tagesstätten usw. auf ihre Verantwortung bezüglich ihrer Vorbildfunktion hinzuweisen und damit auch gesundheitspolitisch zu wirken; es wäre eine Chance gewesen, mit einer Meinung wie aus dem "Preußischen Allgemeinen Landrecht von 1794 § 738 und 739" mal wieder aufzuräumen und Betroffene aus der Schublade "Stigmatisierung, Fremdverschulden, Eltern sind selber schuld" vor der Öffentlichkeit klar und deutlich herauszuholen und durch heutige Erkenntnisse zum SID Fakten zurechtzurücken. Diese Chancen wurden leider in diesem ZEIT-Beitrag nicht wahrgenommen. Schade!!!


Dir, liebe Julie wünsche ich: mach Dich frei von quälenden Assoziationen, die der ZEIT-Artikel bei Dir ausgelöst hat (ich weiß, es ist leichter gesagt als getan) und sei ganz gewiß: Du hast viele Eltern neben und hinter Dir, die zwar hier und jetzt im Forum sich nicht äußern und melden, die sich aber im Rahmen der GEPS als Elternselbsthilfeorganisation einerseits weiter gegen Stigmatisierung und für einen adäquten Umgang mit betroffenen Familien einsetzen, andererseits zugleich aber auch für die Umsetzung der Präventionsmaßnahmen kämpfen, damit immer weniger Eltern ihre Kinder auf so schmerzliche Art und Weise verlieren.

Ganz liebe Grüße

Hildegard Jorch

---
Präsidentin der GEPS- Deutschland e.V.
Vorsitzende der GEPS-NRW e.V.

volker(R)

E-Mail

20.04.2007,
01:06 Uhr

@ Hildegard Jorch
 

Zeit Bericht

Sehr geehrte Frau Jorch,

danke, dass Sie als Organ der GEPS zum "Zeit Artikel" klar Stellung bezogen haben. Allerdings möchte ich, wie Anfang der Woche hier im Forum schon geschrieben, einen Schritt weiter gehen.

Es wurde nicht nur eine Chance vertan. Nein, es wurde die jahrelange Arbeit von Ihnen und anderen ehrenamtlich Aktiven kontakariert.
Frau Löffler hat GEPS und allen Betroffenen einen Bärendienst erwiesen. Bei Lesern, die sich mit der Thematik nicht eingehender beschäftigen, wird in erster Linie hängen bleiben, dass es sich meist um unnatürliche Todesursachen handelt (man beachte die "repräsentative" Auswertung von drei Fällen in HH). Ist dies nicht eindeutig nachweisbar, dann mag das an der nicht oder schlecht durchgeführten Obduktion liegen.
Das grenzt uns Betroffenen gegenüber schon an Rufmord. Die ohnehin schon leidenden Eltern werden bewusst diffamiert und unter den Generalverdacht Kindstötung ("Mord oder Totschlag") gestellt. Wenn die Thesen von Dr.Löffler Schule machen, werden wir zukünftig vermutlich statt der Frage "SID, ja gibt es das wirklich" mit der Frage "Ja habt ihr euer Kind umgebracht?" konfrontiert werden.

Anders sehe ich den zweiten Aspekt des Artikels. Dass Frau Löffler den Eindruck erweckt, bei Ausschluss der diversen Risikofaktoren könne eigentlich nichts passieren, dürfte "nur" auf schlechte Recherche und journalistische Inkompetenz zurück zu führen sein. Sie kann es wahrscheinlich nicht besser.

Zum Abschluss würde ich mir noch wünschen, dass sich Dr. Sperhake zu dem zitierten Interview äußert. Ich hoffe, er kann die offensichtlich aus dem Kontext gerissenen Passagen erläutern und den ein oder anderen Punkt klarstellen.

Liebe Grüße

Volker

Linda

Homepage E-Mail

Berlin,
19.04.2007,
14:49 Uhr

@ julie
 

Kindstod in wirklichkeit ersticken?

Liebe Julie,

ich hatte Anfangs auch große Gewissensbisse, ob mein Elias (er ist vermutlich beim Stillen von mir gegangen) durch Ersticken gestorben ist, da ich beim Stillen nachts kurz eingenickt bin. Aber meine Mutter (sie ist Kinderkrankenschwester und Stillberaterin) sowie die Kripo haben mir versichert, dass man bei der Obduktion den Unterschied deutlich feststellen kann.
Wir müssen das auch glauben, denn wie sollten wir sonst damit leben können.

Liebe Grüße
Linda

Steffi

Homepage E-Mail

Westerwald AK,
19.04.2007,
15:48 Uhr

@ Linda
 

Kindstod in wirklichkeit ersticken?

Hallo ihr lieben

Mir wurde gesagt von der Kripo das es der ÜBLICHE weg einer Obduktion ist. Da führt gar kein weg dran vorbei wenn ein Baby/Kind zu hause verstorben ist.

Aber bei der Obduktion wird NICHT immer SID festgestellt sonder wie ich Bericht von Fr. Löffler zB erstickungs tod oder erkrankungen (zB eine Lungenendzündung), ich denke schon das wir denn medizinern die Obduktion durch führen trauen können. Schlißlich sind die doch Saatlich anerkant, und werden von der Kripo beauftragt.

Wo SID steht denke ich ist es SId das heißt somit ein tod der nicht feststellbar ist keine ersehbaren erkrankungen und keine fremd einwirkung. GANZ unerklärlich und ohne vorherigen merkmale.

Hoffe konnte es etwas in meinen worten erklären so das man versteht was ich meine.

So wie ich Luca gesehen hatte ist er ganz ganz friedlich eingeschlafen.... Er war ja auch noch sehr lange bei mir.

LG steffi

Hildegard Jorch(R)

E-Mail

Münster,
20.04.2007,
03:39 Uhr

@ Steffi
 

Kindstod in wirklichkeit ersticken?

hallo Steffi,

» Mir wurde gesagt von der Kripo das es der ÜBLICHE weg einer Obduktion ist.
» Da führt gar kein weg dran vorbei wenn ein Baby/Kind zu hause verstorben
» ist.
Das ist nicht grundsätzlich so. Die Entscheidung, ob eine Obduktion stattfindet oder nicht fällt die zuständige Staatsanwaltschaft. Leider gibt es selbst hier in NRW kein einheitliches Vorgehen. Richtig ist, dass immer die Polizei kommt, aber wenn die Staatsanwaltschaft sich gegen eine Obduktion entscheidet, findet keine statt.

» Aber bei der Obduktion wird NICHT immer SID festgestellt sonder wie ich
» Bericht von Fr. Löffler zB erstickungs tod oder erkrankungen (zB eine
» Lungenendzündung), ich denke schon das wir denn medizinern die Obduktion
» durch führen trauen können. Schlißlich sind die doch Saatlich anerkant, und
» werden von der Kripo beauftragt.

Bei einem plötzlichen und unerwarteten Tod im Babyalter muss es sich nicht zwangsläufig um SID handeln; ein Erstickungstod ist extrem selten; es gibt Infektionen, an denen kleine Kinder plötzlich und unerwartet sterben (z.B. Keuchhusten in den ersten 6 Monaten, Säuglingsbotulismus meist ausgelöst durch Aufnahme von Honig oder Ahornsirup....), Stoffwechselerkrankungen, die man im Vorfeld nicht erkannt hat, Herzrhythmusstörungen u.a.
Dann war es aber kein SID, denn der Tod dieser Kinder hatte eine Ursache, die Erkrankung.

Wer Genaueres zum SID lesen möchte, sollte die Stellungnahmen der GEPS auf der Homepage sich ansehen. Frau Löfflers Bericht ist nicht so ganz geeignet, klare Antworten auf Fragen zu geben.

Liebe Grüße

Hildegard Jorch

---
Präsidentin der GEPS- Deutschland e.V.
Vorsitzende der GEPS-NRW e.V.

Steffi

Homepage E-Mail

Westerwald AK,
20.04.2007,
10:57 Uhr

@ Hildegard Jorch
 

Kindstod in wirklichkeit ersticken?

hallo Hildegard Jorch

ja das ist das was ich meine, wie gesagt ich bin keine fach frau was das thema betriefft und vieleicht auch noch SEHR jung. So fühl ich mich auf jeden fall sehr oft.

Aber das doch nicht immer untersucht wird das wusste ich nicht, hab gestern noch mit meinen vater darüber gesprochen. Weil uns das wirklich so gesagt worden ist darmals. Und kam mir auch sehr einleutdent vor..

Ich glaube auch nicht das der weg von betroffenen der richtige wäre nun sein leben lang der forschung auf dem grund zu gehen. Ganz oben zu aller ersten stelle stehe ich und meine familie um es zu verarbeiteten so gut es geht, und hinzu der wegs der Präventionsempfehlungen. Auf jeden fall ist das mein Weg denn ich gefunden habe. Immer wieder mich in irgendetwas zu verrennen denke das geht körperlich sehr an die stubstanz. Und würde alles wieder an denn anfang bringen ohne einen schritt voran gekommen zu sein.

LG Steffi

Linda

Homepage E-Mail

Berlin,
20.04.2007,
11:31 Uhr

@ Steffi
 

Kindstod in wirklichkeit ersticken?

Ich kann mich auch nicht erinnern, dass in in jener Nacht eine Wahl gehabt hätte, ob Elias obduziert wir oder nicht. Bereits der Notarzt hat uns darauf hingewiesen dass eine Obduktion gemacht wird. Nach der Kripo kam dann auch schon jemand von dr Gerichtsmedizin, der dann gewartet hat bis wir uns verabschiedet haben und ihn dann mitgenommen hat.
Elias in in der nacht zum Sonntag gestorben, am Montag hat mein Freund bei der zustelligen Dienststelle angerufen und man hat ihm gesagt, man warte auf den Bescheid des Staatsanwaltes. Wir fragten, ob es dann sein kann, dass Elias gar nicht obduziert wird. Aber das wurde klar verneint, der Bescheid vom Staatsanwalt sei eine rein formelle Sache, obduziert wird bei einer ungeklärten Todesursache in jedem Fall. Nachdem was in letzter Zeit auch wieder durch die Medien ging für mich auch verständlich.
Dás Ergebnis der Obduktion bekamen wir erst am Freitag, das fand ich unerträglich lang, vor allem weil ich Elias auch noch einmal sehen wollte, was dann 1 1/2 später dank unserer lieben Bestatterin auch noch geklappt hat.

Ich möchte auch nochmal sagen, dass ich es gut und wichtig finde, dass geforscht wird (von kompetenten Wissenschaftlern)und die jüngsten Ergebnisse aus den USA klingen plausibel sind aber sicher erst ein Anfang.
Aber für uns ändert das leider nichts, es ist richtig, wir müssen lernen damit zu leben. Ich habe mir Frau Löfflers Artikel auch inzwischen durchgelesen. Er hat einige gute Passagen, aber diese über die hier diskutiert wurden, klingen mir auch übel nach. Ich habe gestern in meinem Kollegenkreis darüber gesprochen, keiner dort hat dieses Schicksal durchmachen müssen aber alle waren erbost über diese Absätze.

Frau Löffler sollte in Zukunft ihre Formulierungen überdenken, denn sie tut Betroffenen damit weh.

Linda

Angela

E-Mail

20.04.2007,
17:43 Uhr

@ Linda
 

Kindstod in wirklichkeit ersticken?

» Ich kann mich auch nicht erinnern, dass in in jener Nacht eine Wahl gehabt
» hätte, ob Elias obduziert wir oder nicht.

Wenn die Staatsanwaltschaft das will, dann findest die Obduktion auch statt, da kann wohl nichts dagegen tun. Aber bei manchen ist es wohl auch anders, da wollen die Eltern eine Obduktion, weil sie wissen wollen, was passiert ist. Aber wenn auf dem Totenschein schon eine natürliche Todesursache vermerkt ist, dann gibt es damit Schwierigkeiten, und die Obduktion müßte von den Eltern bezahlt werden. So habe ich das jedenfalls mal gelesen, alle Angaben ohne Gewähr...

Zum Thema Erstickungstod: ich habe nicht nur im Zeit-Artikel gelesen, dass ein Erstickungstod bei der Obduktion kaum vom SIDS zu unterscheiden ist (ohne beurteilen zu können, ob dies stimmt), ABER davon abgesehen: ein normales, gesundes Baby bleibt nicht einfach seelenruhig liegen und läßt sich ersticken. Da setzt die Schnappatmung ein, es wird gierig nach Luft gesaugt, mehrfach! Das sind ganz natürliche Überlebensinstinkte, und davon wird wohl jeder wach, der so ein Baby im Arm hält - außer er ist total besoffen oder steht unter Drogen oder dergleichen. Das soll nun keine Aufmunterung sein, um sorglos zusätzliche Risikofaktoren einzuschalten. Aber vielleicht hilft es dem einen oder anderen, sich von diesem sehr häßlichen Gedanken zu befreien. Als Betroffener, dem das Baby im Arm verstorben ist, kann man davon ausgehen, dass man von einem Erstickungstod geweckt worden wäre. Nur die Außenstehenden, die mit kritischen Blicken nicht sparen, kann man damit wohl nicht ruhigstellen.

» Frau Löffler sollte in Zukunft ihre Formulierungen überdenken, denn sie tut
» Betroffenen damit weh.

Die Presse sieht solche Situationen leider meist nicht aus den Augen der Betroffenen, sondern aus den Augen der Leser. Was will der Leser, worauf fährt der Leser ab? Effekthascherei. :-(

LG, Angela

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