Liebe Anja,
Danke dir für deine offene Antwort! Das muss furchtbar gewesen sein, nach 4 Wochen so ausgefragt zu werden. Und das ist genau das, was ich mir vorher beim Durchlesen der Beschreibung der Studie gedacht habe: die Eltern würden innerhalb eines Monats ca. kontaktiert. Aber in der Zeit ist so eine Befragung ja eigentlich ein Wahnsinn! Da hat man noch nicht mal selbst begriffen, was geschehen ist, ist voller Selbstvorwürfe und dann kommen diese Fragen, die einem suggerieren, dass man in so vielen Bereichen etwas falsch gemacht haben könnte. Spontan ist mein Gedanke, dass die Befragung da einfach zu früh ist. Bei mir ist es jetzt über 3 Jahre her und ich würde mir inzwischen relativ gut zutrauen, solche Fragen zu beantworten, auch natürlich nicht ohne Angst, dass Wunden wieder aufgerissen werden. Ich könnte aber, denke ich, jetzt die Dinge auch noch sehr gut beschreiben - denn ehrlich gesagt, diesen Tag vergisst man nicht, kein Detail, das weiß ich sicher bis an mein Lebensende, wie ich mein Kind vorgefunden habe - wenn nicht sogar besser als so kurz nach ihrem Tod. Außerdem: ich hatte damals noch ganz verschwommene Erinnerungen, war traumatisiert, und mich mit diesen Impulsen auseinanderzusetzen hätte mir, glaube ich, auch ziemlich geschadet. Mittlerweile bin ich ja um einiges informierter und gefestigter und kann mit etwas mehr Distanz darüber reden, aber noch vor 3 Jahren hätte mich da niemand fragen dürfen.
Das ist das eine. Das andere ist: die Impfungen scheinen ja wirklich ein Haupttema zu sein. Natürlich würde ich wissen wollen, ob ein erhöhtes Risiko besteht, aber andererseits hilft mir das nichts, mein Kind war überhaupt nicht geimpft und ist trotzdem gestorben. Und dann natürlich...was geschieht, wenn etwas herauskommt, dass den Pharmakonzernen nicht gefällt? Ich denke, wenn die Ergebnisse klar andeuten würden, dass nichts wäre, dann hätte man im Pharmabereich schon einen großen Druck auf Veröffentlichung ausgeübt. Warum wartet man jetzt so lange? Aber gut, da bin ich unterinformiert und möchte auch keine Vorurteile schüren. Mal abgesehen davon wurden diese Gedanken vor mir sicher schon tausend Mal gesponnen.
Ja, und das mit dem Einkommen, das nervt mich auch. Ich finde das so abstempelnd. Ich war Studentin, hatte entsprechend wenig Kohle, und hab mich aber sowas von bemüht, die Dinge richtig zu machen. Was ich mich informiert habe über alles, was gut und schlecht für Kinder ist, bei den Farben für´s Zimmer hab ich recherchiert wegen giftiger Dämpfe, bei der Matratze hab ich importieren lassen von sonst wo, damit sie allen SIDS-Sicherheitspunkten entspricht (haha kann ich dazu heute nur sagen), nur das Beste hab ich aufgetrieben, manchmal von weit her abgeholt, da dadurch billiger, oder second hand, wenn das Produkt dadurch nicht an Qualität oder Sicherheit eingebüßt hatte. Das hatte ich alles recherchiert. Sie hatte alles, was sie brauchte, keinen extra Firlefanz, geliebt wurde sie sowieso - aber ja, ich hatte kaum Geld. Da möchte ich einmal hören, wie mein Kontostand eine Mitursache für ihren Tod gewesen sein soll.
Aber Studien können ja auch helfen, Vorurteile zu widerlegen, und wenn sie das in diesem Bereich des Einkommens tut, dann wäre das wunderbar, und dann ist es gut, dass sie diese Fragen stellen.
Naja, schauen wir mal, was dabei rauskommt. Im Nachhinein muss ich sagen, hätte ich schon gerne gehabt, dass irgendjemand den Tod meines Kindes statistisch aufgenommen hätte. In der Sterbestatistik meines Landes steht eine Zahl, bei der meine Kleine enthalten ist, aber das war´s schon und das bringt irgendwie auch nichts. Das ist dann irgendwie auch sinnlos...Aber wie man sieht ist eine Teilnahme an einer Studie auch nicht immer erlösend und kann genauso ein Gefühl der Sinnlosigkeit erzeugen.
Hoffen wir, dass die Studie doch der Forschung etwas bringt und damit unseren zukünftigen Kindern, und dass wir uns durch die neuen (?) Erkenntnisse auch so gut wie nur möglich seelisch durchwurschteln können.
Ganz liebe Grüße, und nochmal danke für die liebe Antwort und dass du das alles nochmal aus dem Kopf hervorgeholt hast, obwohl das damals sicher keine Idealisituation war.
KarinI
» Hallo Karin
»
» Also ich hab an der Studie teilgenommen , fand die fragen dermassen doof
» das ich ihn erst nicht wegschicken wollte , aber ich bakam immer wieder
» anrufe deswegen , bis ich irgendwann nachgegeben hab und ihn weg schickte .
» Ich hab damals ein wunder gedacht was sie wissen wollen weil man mir am
» telfon schon einen psychologen anbot um dieses mit ihm zu beantworten , ein
» paar tage später kam dann der fragebogen , ich glaube es waren so um die
» vierzig fragen wovon höchstens zehn das kind und die auffind situartion
» betrafen , es ging um fragen nach impfungen ... wieviel wohnraum man hat ,
» welches einkommen , hatte das kind ein eigenes zimmer , wiviel
» geschwister, ob schlafsack oder nicht wie war die auf find situation , war
» es erkältet ,
» eigentlich alle sachen die man so schon weiß , kopien vom u-heft und vom
» impfpass wollten sie auch noch . Unsere tochter war damals gerade höchstens
» vier wo tot als der anruf von einer krankenkasse kam mit der bitte an
» dieser studie teil zu nehmen damit nicht noch mehr kinder daran sterben
» müßen , ich farg mich nur was das gehalt und der wohnraum usw damit zu taun
» hat na ja
» ich hoffe ich konnte dir helfen sonst können wir gern mal tel wenn du
» magst
»
» lg anja |