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Miriam

E-Mail

09.08.2005,
13:58 Uhr
 

Welches Gerät? Heimmonitoring - Selbstkäufer (Prävention)

Guten Tag,

ich bin gerade schwanger mit meinem ersten Kind. Nichts deutet im klassischen Sinne darauf hin, dass mein Kind in eine Risikogruppe gehören wird. Aber aufgrund meines seit 7 Jahren andauernden Kinderwunsches (inkl. künstlichen Befruchtungen usw.) bin ich nun bei der Erfüllung meines so lange andauernden Kinderwunsches natürlich in einem besonderen Maße besorgt und möchte nichts riskieren.

Ich möchte mein Kind selbst überwachen Zuhasue - ich denke, dass ich dann besser schlafen werde. Ich werde aber sicher kein Gerät verschrieben bekommen (keine Risikogruppe). Nun möchte ich selber eines kaufen. Wo finde ich Informationen, Testberichte und womöglich Erfahrungen mit einzenen Geräten. Was ist z.B. zu "Angelcare 201R " zu sagen. Dies scheint das gängige Gerät im freien Handel zu sein?

Für jegliche Infos wäre ich sehr, sehr dankbar. - Lieben Gruß - Miriam

Hildegard Jorch(R)

E-Mail

Münster,
10.08.2005,
04:39 Uhr

@ Miriam
 

Welches Gerät? Heimmonitoring - Selbstkäufer

Hallo Miriam,
zur besseren Orientieung bezüglich der Überwachungsmatten schicke ich Ihnen meine Stellungnahme zu Überwachungsmatten, die nicht in den Bereich der medizinisch verordneten Überwachungsgeräte für Risikokinder gehören.
Eventuell, je nach Arzt, hätten Sie aber auch die Chance, ein medizinisch verordnetes Gerät zu bekommen.
Wenn Sie mir per E-Mail: Hildegard.Jorch@schlafumgebung.de mitteilen, wo Sie wohnen, kann ich ihnen konkreter helfen. Wir können aber auch gern telefonieren: 0251/862011.

Babyüberwachungsmatte – sinnvoll für ein Nichtrisikokind ?

Der Angel-Care wie auch der Baby-Life-Guard sind Überwachungssysteme, die letztlich Bewegung, genauer Druckunterschiede, registrieren: Bewegungen, die vom Kind ausgehen wie z.B. Atembewegungen, aber auch u.U. Bewegungen, die sich im Raum durch andere Quellen ergeben, z. B. Bewegung durch einen Ventilator, Schwingungsbewegungen, die durch eine schleudernde Waschmaschine oder eine Stereoanlage aus dem Nachbarraum sich ergeben.

Der Nachteil dieser Mattenüberwachungssysteme ist, dass u. U. das System eine Bewegung aus dem externen Bereich registriert, für das System daher kein Anlass für das Auslösen eines Alarms gegeben scheint, das Kind aber dennoch nicht atmet. Die extern registrierte Bewegung überlagert die nicht vorhandene Bewegung des Kindes. Erst wenn das System überhaupt keine Bewegung mehr registriert, wird ein Alarm ausgelöst. Das kann bedeuten, dass dieses Überwachungssystem u.U. zu spät die Nicht-Atembewegung meldet. Da die Atembewegungen des Kindes nicht direkt am Körper des Kindes abgegriffen werden, und daher eben auch die externen Bewegungen registriert werden, sind derartige Überwachungssysteme (Überwachungsmatten) für Risikokinder nicht geeignet.

Geräte wie der Angel Care oder der Baby Life Guard dürfen nicht mit medizinischen Monitoren zur Überwachung von Risikobabys verwechselt werden. Nur die medizinischen Geräte überwachen (direkt oder indirekt) Vitalfunktionen (z.B. Atembewegung am Körper, EKG, Sauerstoffsättigung des Blutes etc.).
Eine sichere Überwachung der lebensnotwendigen Funktionen (=Vitalfunktionen) ist also mit diesen Überwachungssystemen (Überwachungsmatten) nicht möglich.

Setzten Sie niemals einem Baby einen SID-Risikofaktor (wie z.B. der Bauchlage) aus, weil sie sich darauf verlassen, dass das Gerät im Ernstfall rechtzeitig genug Alarm schlägt!!

Man mag den Nutzen der Bewegungsmelder sicher diskutieren können, auch ob es nicht doch u. U. für Nichtrisikokinder und ihre Eltern den Alltag und den Umgang mit ihrer Sorge um ihr Kind erleichtert, aber es besteht sicher ein Risiko, wenn Eltern dem Gerät so vertrauen, dass Sie bewußt SID-Risikofaktoren in Kauf nehmen.

Angenommen: Ihr Kind ist kein Risikokind, Sie beachten alle Risikofaktoren, die derzeit aus der Forschung bekannt sind (s. Schlafumgebungsbroschüre), sie verlassen sich nicht nur auf diese Technik, und tolerieren nicht bewußt einen bekannten Risikofaktor in der Meinung, dass diese Geräte schon rechtzeitig alarmieren, sondern schaffen im Vorfeld eine risikoarme Schlafumgebung und möchten eine Überwachungsmatte als zusätzliche Überwachungsmaßnahme einsetzen, dann spricht nichts gegen eine solche Anwendung

Zusätzlich sinnvoll ist dann aber auch sicherlich, ein Training zur Wiederbelebung von Säuglingen und Kleinkindern mitzumachen, um für den Ernstfall optimal gerüstet zu sein.

Manchmal wird noch die Frage des Elektrosmogs diskutiert. Elektrosmog ergibt sich über alle elekrtisch funktionierenden Geräte wie z.B. Radiowecker, Fernsehen oder Stereoanlage im Stand-By -Betrieb, mobile Telefone, Handys, Babyphone usw. Wichtig ist, darauf zu achten, diese Geräte möglichst 1m vom schlafenden Menschen entfernt zu halten, um mögliche, bislang noch nicht genau bekannte gesundheitliche Schäden möglichst gering zu halten.
Die Unterschiede in den beiden Überwachungssystemen Angel-Care und Baby-Life-Guard liegen nicht im Aufnahmemechanismus der Bewegungsregistrierung (Druck auf Piezo-Kristalle wird registriert), sondern in weiteren anderen Details. Der Angel-Care hat die Möglichkeit, die Sensibilität des Gerätes für die Bewegungsregistrierung zu verändern. Je nachdem, welches Angel-Care-Gerät Sie sich anschaffen, hat dieses Gerät auch ein integriertes Baby-Phone, der Baby-Life-Guard hat im Lieferumfang 2 Matten; wenn das Kind größer und mobiler wird, soll nach Anweisung des Vertreibers die zweite Matte mit angeschlossen werden, um so zu gewährleisten, dass das Kind sich nicht außerhalb der Reichweite der Bewegungsregistrierung des Systems befindet und nicht unnötig Alarme ausgelöst werden. Neuerdings soll auch ein AngelCare-Gerät mit 2 Matten auf den Markt kommen.

Fazit:
Angenommen: Ihr Kind ist kein Risikokind, Sie beachten alle Risikofaktoren, schaffen im Vorfeld eine risikoarme Schlafumgebung (s. www.schlafumgebung.de) und möchten eine Überwachungsmatte als zusätzliche Überwachungsmaßnahme einsetzen, dann spricht nach derzeitigen Erkenntnissen nichts gegen eine solche Anwendung.


Verfasser: Hildegard Jorch
Vizepräsidentin der GEPS-Deutschland e.V.
Landesvorsitzende der GEPS-NRW e.V.
E-Mail: Hildegard.Jorch@schlafumgebung.de


Diese Stellungnahme wurde in der Präsidiumssitzung der GEPS-Deutschland e.V. am 23.7.05 einstimmig abgesegnet.




Trotz aller Sorge viel Vorfreude auf den neuen kleinen Erdenbürger


Hildegard Jorch

---
Präsidentin der GEPS- Deutschland e.V.
Vorsitzende der GEPS-NRW e.V.

Sina

07.03.2006,
23:48 Uhr

@ Hildegard Jorch
 

Welches Gerät? Heimmonitoring - Selbstkäufer

Hallo,

Ich habe eine Frage:

Ein echtes Überwachungsgerät ist auf dem freien markt nicht käuflich?
etwas das dem Puls oder den herzschlag überwacht und nicht die Bewegungen?

In ihrer Stellungnahme zum Heimmonitoring steht, dass auch überaus besorgte Eltern ohne weitere Indikationen einen Heimmonitor bekommen sollten.

Was aber wenn die Ärzte das nicht befürworten?

Gibt es da Möglichkeiten?

Liebe Grüße
Sina

Sina

E-Mail

07.03.2006,
23:57 Uhr

@ Hildegard Jorch
 

Welches Gerät? Heimmonitoring - Selbstkäufer

Weil es schon ein älterer Beitrag im Forum ist und ich ihn auf der startseite nicht mehr finde habe ich zurückgeklickt und die E- mail benachrichtigungsfunktion eingeschaltet.

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