Uneinigkeit (Monitoring)
Liebe Sonne!
Erst einmal: ich habe mich ganz GROSS mit Euch mitgefreut, als ich das erste mal hier im Forum gelesen habe, dass Ihr wieder einen kleinen Erdenbürger erwartet! Herzlichen Glückwunsch.
Als ich jetzt Deinen Beitrag gelesen habe, habe ich mich auch wieder an ähnliche Gefühle erinnert, wie Du sie beschreibst. Es war bei uns natürlich alles etwas anders als bei Euch und doch kenn ich das Gefühl[/i] ständig mit dieser Angst leben zu müssen.[i]
Das ist nicht ganz einfach und ich weiß noch genau, wie ich am Anfang bei jedem kleinen Biep des Monitors losgeflitzt bin mit der Angst im Bauch, dass ich sie wieder in so einem schlechten Zustand finde....
Aber das ist auch so etwas, wo man lernt damit zu leben. Nicht, dass es unwichtig wird, aber es wird mehr und mehr Alltag, dass man Elektroden klebt, dass der Monitor leuchtet und manchmal auch biept - auch das Baby kennt es ja gar nicht anders.
Und man lernt diesem Gerät sogar irgendwie dann auch ein bisschen zu vertrauen. Und so lernt man dann auch wieder Vertrauen in die Zukunft, auch wenn man immer weiß, dass man seine Kinder nie sicher haben wird...
Und für Euch ist es ja sowieso noch einmal anders, weil Euer Kind, das Ihr überwachen werdet noch keine kritische Situation hatte. Dennoch finde ich es nur legitim, wenn Ihr von der Möglichkeit einen Monitor zu bekommen Gebrauch macht. Dass Ihr ihn einsetzt, wenn Ihr merkt, dass es Euch damit besser geht und Ihr Euch sicherer fühlt. Und wenn Ihr in dem Punkt unterschiedlich empfindet, denke ich, dass die Bedürfnisse der Mutter mehr berücksichtigt werden müssen: schließlich ist sie es, die all die körperlichen und auch seelischen Anstrengungen, die so eine Geburt und ein Kleinchen mit sich bringen, leisten muss - da sollte sie sich so gut und sicher wie möglich fühlen.
Lasst Euch aber der Freiraum, Euch jederzeit neu zu entscheiden. Ich denke, es ist mit dem Monitoring wie mit so vielen Dingen, die man sich vor der Ankunft eines neuen Erdenbürgers überlegt und ausmalt. Und wenn das kleine Menschlein dann da ist, sieht so vieles auf einmal ganz anders aus... ;-)
Außerdem finde ich es auch nicht schlimm, wenn ein Paar in der einen oder anderen Sache unterschiedlicher Auffassung ist. (Das passiert immer wieder, wenn man gemeinsam Verantwortung trägt.) Mein Mann ist damals mit der ganzen Geschicht auch völlig anders umgegangen als ich. Am Anfang fand ich das auch schwer, bis ich gelernt habe, dass, auch wenn wir verheiratet, eine Gemeinschaft, eine Familie sind, wir trotzdem zwei Individuen sind, die in dieser Gemeinschaft leben. Wichtig ist, dass man gemeinsam einen Kompromiss, eine Lösung findet, mit der jeder gut leben kann und trotzdem wissen darf, wie er persönlich dazu denkt.
Liebe Sonne, ich hoffe, Du konntest mit meinen Gedanken etwas anfangen. Jetzt wünsche ich Dir, dass Du trotz aller Sorge, das alles auf Dich zukommen lassen kannst. Dass Du ganz sicher in Dir spürst, was Dir gut tut und was wichtig für Dich ist. Und ich bin sicher, dass Dein Partner Dich unterstützen wird, auch wenn er persönlich manchmal ein bisschen anders denkt.
Ganz liebe Grüße und alles erdenklich Gute für Euch,
rici
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