Moritz (Trauer)
Hallo Leoni und Christian,
ich empfinde aus tiefstem Herzen mit euch!
Unser Sohn Luis ist am 23.03.2010 im Alter von 15 Wochen gestorben. Diagnose: plötzlicher Kindstod. Es war alles sehr ähnlich wie von dir, Christian, beschrieben: ein sehr aufgewecktes, glückliches Kind, glückliche Eltern. Alles klappte sehr gut, wir haben viel unternommen,- alles immer mit Luis. Mein Mann war die ersten 5 Wochen nach Luis Geburt zu Hause und wir hatten eine wunderbare Zeit zu dritt. Luis war absolut gesund, das haben sein Kinderarzt im Nachhinein und der Rechtsmediziner bestätigt. Umso unverständlicher ist für uns sein plötzlicher Tod. Er hat wohl in der Nacht einfach aufgehört zu atmen. Ich habe ihn morgens tot in seinem Bettchen gefunden. KEINES der Risikofaktoren traf bei uns zu.
Wir waren 4 Wochen nach seinem Tod zu Hause und arbeiten seit 3 Wochen wieder. Es fällt uns schwer, aber wir sagen uns immer wieder, dass unser Leben weiter geht und wir nach vorn schauen müssen. Es gibt keine Antwort auf das "Warum?". Wir sind durch Luis Geburt, aber auch durch seinen Tod noch näher zusammengewachsen und fühlen uns als Paar stark für eine gemeinsame Zukunft. Wir wollen nicht an seinem Tod verzweifeln sondern versuchen, diesen Schicksalsschlag zu akzeptieren. Wir können seinen Tod nicht ungeschehen machen, aber wir können lernen, damit umzugehen.
Wir sind nicht in psychiologischer Behandlung, fragen uns immer wieder, ob wir diese Art von Hilfe brauchen. Wir reden viel miteinander und im Familien-/Freundeskreis. Ich werde Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe aufnehmen. Was mich bisher davon abgehalten hat, ist, dass in dieser Gruppe Mütter bzw. Paare sind, die ihr Kind vor dem Ende der Schwangerschaft verloren haben.
Ich verspreche mir von diesem Forum Austausch mit anderen Betroffenen und dadurch Hilfe und Beistand.
Ich bin in Gedanken bei euch und hoffe sehr, dass euch meine Zeilen helfen.
Stille Grüße, Sandra B
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