Kerze anzün für Paul-Luca (Trauer)
Ich bin in Gedanken dabei.
Mein erstes Kind ist vor 31 Jahren am Plötzlichen Kindstod gestorben. Ich habe das überwunden, habe noch fünf Kinder bekommen und wohl genauso glücklich oder weniger glücklich gelebt wie andere Menschen auch. Aber an Tagen wie heute, wo ich morgens in der Zeitung vom Leid der Familie Krüger gelesen habe, sind meine Gedanken wieder bei jenem Tag. Bilder kommen wieder, ich muss mir eine Auszeit gönnen.
Auf der Suche nach neuen Informationen auf die unendliche Frage: warum? bin ich auf diese Seite gestoßen. Es hat sich wenig geändert. Man kennt immer noch nicht die Ursachen. Eltern stehen fassungslos vor Schmerz, Fragen nach eigenem Verschulden und der Suche nach vorbeugendem Schutz für ein anderes Kind.
Es ist kaum zu glauben, dass sich der medizinische Fortschritt in diesem Bereich fast nicht bemerkbar macht. Oder kann man vielleicht woanders mehr verdienen?
Ich bin froh, dass immerhin einige Kinder durch Verhaltensempfehlungen gerettet werden können. Für mich hat das allerdings einen bitteren Beigeschmack. Noch 1980, als meine Tochter geboren wurde, wurde von Ärzten heftig empfohlen, Kinder in Baulage schlafen zu lassen. Die selben Ärzte verkündeten wenige Jahre später ebenso überzeugt, es sei wegen des SIDS-Risikos verantwortungslos, Kinder auf dem Bauch schlafen zu lassen. Erst da habe ich mich richtig be-schuldigt gefühlt.
Seit dem Tod meiner Tochter habe ich mir vorgenommen, auf Menschen in Trauer zuzugehen. Für mich war es zusätzlich schmerzlich, dass alle um uns herum sich in Schweigen gehüllt haben oder vor uns zurück gewichen sind, wohl aus Unsicherheit oder Angst, das Falsche zu tun.Ich stelle fest, dass man vielen Menschen in ihrer Trauer helfen kann, wenn man ihnen Nähe anbietet und mitfühlt.
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