Solche Schuldgefühle (Trauer)
» Liebe Sarah,
unser Sohn ist im Februar in meinen Armen an plötzlichem Kindstod gestorben. Er war nach dem Trinken eingeschlafen und ich habe ihn schlafen lassen, und als ich ihn hochnehmen wollte, war er leblos. Ich habe mich lange mit Schuldgefühlen geplagt, ich hätte doch etwas merken müssen, ich hätte ständig gucken müssen, ob er noch atmet, manchmal denke ich das immer noch. Ich denke jetzt, dass das zum Trauerprozess gehört. Dass der Gedanke, man hätte doch etwas tun können, auch wenn er Schuldgefühle auslöst, leichter auszuhalten ist als diese verdammte Hilflosigkeit, diese Ohnmacht, dass da etwas passiert, was keiner verstehen kann, was nicht in unserer Macht steht.
Ich denke, es ist in Ordnung, ein Baby mal schreien zu lassen, wenn man absolut keine Kraft mehr hat. Wenn dein Sohn unter anderen Umständen gestorben wäre, würdest du dir andere Vorwürfe machen. Wie gesagt, ich denke, dass Schuldgefühle zum Trauerprozess gehören. Aber lass dir keine Schuld einreden, diese Gefühle haben absolut nichts mit der Realität zu tun!
Ich wünsche euch viel Kraft, diese ersten schlimmen Monate nach dem Tod zu überstehen. Wenn uns das damals jemand gewünscht hat, habe ich mich immer gefragt, wo die Kraft herkommen soll. Ich wünsche euch Menschen, die euch begleiten, die bei euch sind.
Juli
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