Rettungsdienst und SIDS (Trauer)
Hallo Stefan,
danke, dass Sie so offen mit Ihrem Einsatz am Rosenmontag umgehen; wenn Sie hier im Forum oder im Forum schlafumgebung.de nach weiteren Einträgen Ihrer Kollegen suchen, werden Sie auch einige finden, aber es sind halt nur sehr wenig. Von Seiten anderer Berufsgruppen, die auch an einem solchen Einsatz beteiligt sind, haben wir hier bislang keine Postings. Zu weiteren Infos für Sie: wenn Sie auf unser Bestellforumular dieser Homepage gehen, werden Sie auch Infos für den Rettungsdienst finden. In der Rettungsdienstbroschüre sind auch Berichte Ihrer Kollegen sowie auch Berichte von Notärzten mit aufgenommen.
Für alle Beteiligten ist der Plötzliche Säuglingstod unfassbar. Jeder, der in einem solchen Einsatz unmittelbar steckt, spürt ein Gefühl der Hilflosigkeit und Ohnmacht, weil dieser Tod unerklärlich ist und völlig unerwartet kommt - und auf den Rettungsdienst bezogen - mit einem solchen Einsatz in dieser Form auch dann nicht gerechnet wird, wenn es heißt "Einsatz Kind unter 2 Jahren - bewußtlos/leblos?" - dabei macht dieser Einsatz im gesamten Kindesalter 30% aller Reanimationseinsätze aus.Das wissen aber die meisten im rettungsdienst Tätigen gar nicht.
Zu Ihrem konkreten Einsatz: es war gut, mit welcher Empathie Sie mit dem Vater umgegangen sind; es war gut, dass Sie die Situation so ausgehalten haben und nicht einfach gegangen sind, es war für Sie persönlich jetzt sicher gut, dass Sie selbst kein Kind in diesem Alter haben, es war sicher auch gut, einen Notfallseelsorger gerufen zu haben und auch für Sie ist es wahrscheinlich/hoffentlich hilfreich, auf diese Seite gestoßen zu sein.
Notfallseelsorger/-Begleiter sind "nur" in der Akutsituation da, danach sind die Eltern allein. Wichtig ist aber ihre weitere Begleitung. Ich würde gern persönlich mit Ihnen über diesen Einsatz sprechen, um zu schauen, wie wir die weitere Begleitung dieser Eltern von Seiten der GEPS arrangieren können, ohne Datenschutzrechte zu verletzen. Ich möchte nicht, dass die Eltern in der Zeit bis zur Beerdigung und auch darüber hinaus mit ihren vielen Fragen allein bleiben. Ich möchte, dass sie sich aufgenommen und getragen fühlen können von anderen Eltern, die Ähnliches erlebt haben, die ihre Situation nachempfinden können und die ihnen auch jetzt mit Rat und Tat zur Seite stehen können.
Bitte rufen Sie mich daher baldmöglichst an: 0251/862011. Es sind jetzt sooooo viele Dinge zu regeln, die nachträglich nach der Beerdigung nicht mehr geändert werden können.
Viele Grüße aus Münster
Hildegard Jorch
---
Präsidentin der GEPS- Deutschland e.V.
Vorsitzende der GEPS-NRW e.V.
gesamter Gesprächsfaden:

![in Tabellen-Ansicht öffnen [Board]](img/board_d.gif)
![in Mix-Ansicht öffnen [Mix]](img/mix_d.gif)




